"Taehyung?" Klopfte ich vorsichtig an die Tür der Kabine. Sein Schluchzen war kaum noch zu überhören. Allerdings traute ich mich nicht die Tür aufzureißen, obwohl diese nicht abgesperrt war. Viel zu sehr befürchtete ich mich eventuell auch bei der Person vertan zu haben.
" Jungkook?" Hallte dann mein Name etwas zögerlich von der Kabine. Ein Schall trat auf und die zerbrechliche Stimme wurde besser hörbar. Sofort bestätigte sich mein Verdacht und keinen Moment später öffnete ich vollends die Tür. Der Moment erinnerte mich an damals, wo Taheyung mich heilend auf der Toilette vorgefunden hatte.Überraschenderweise sah man dann Taehyung weinend und mit zusammen gezogenen Beinen auf der Toilettenschüssel sitzen. Seine Arme waren um die Knie geschlungen, während er seinen Kopf auf den Armen betete. Als der Braunhaarige mich anschließend sah, zuckte sein Kopf nach oben, wodurch die verheulten, roten Augen zu sehen waren. Des Weiteren war seine Nase ebenfalls knallrot und angeschwollen, während er an sich kreidebleich wirkte. Seine Haare wirkten verstruppelt die Klamotten eher nicht zu Recht gemacht und zerknittert, was ungewohnt für ihn war. Seine Tasche mit den Utensilien für die Schule waren auf den Fließen zerstreut.
Was war nur geschehen?
Besorgt eilte ich zu dem Älteren. Er wirkte nämlich total fertig. Daraufhin meldete sich ein schlechtes Gewissen bei mir. Wie konnte ich ihn nur vergessen haben? Ich hätte ihn wenigtens zum Essen einladen sollen...ich Idiot.Nach all der Zeit, wo er mich doch immer so sehr unterstützt hatte, wenn ich Hilfe oder Trost benötigte, hatte ich nicht mal bemerkt, wie es Taehyung währenddessen ging. Ich hatte ihn heute sogar seitdem ich wieder mit den anderen befreundet war in der Schule nicht mal realisiert, geschweige denn mich neben ihn gesetzt. Aufgebracht über mein eigenes Verhalten bückte ich mich zu seiner Höhe und legte meine Hände unterstützend auf seine Knie. Mit meinem Daumen streichelte ich beruhigend trotz seiner Jeans seinen Knochen auf und ab. Ich war letzten Endes doch ein schrecklicher Freund.
" Taehyung, was ist passiert? Warum weinst du denn?" Wir waren jetzt nunmal befreundet und er gehörte zu einen der wichtigen Personen in meinem Leben. Er war schließlich immer für mich da.
Also fühlte ich mich auch ein Stück weit verantwortlich für ihn und sein Wohlergehen. Wie konnte ich ihn folglich nur dermaßen innerhalb eines Tages so vernachlässigen? Warum war mir nicht früher aufgefallen wie es ihm ging?" I-ich ..." Er versteckte mit seinen Händen sein Gesicht, sodass ich seine Mimik nicht mehr lesen konnte. Frustriert griff ich nach seiner Hand, um diese von seinem Gesicht zu entfernen. Daraufhin blickte er mir tief ungewollt in die Augen. Ich hätte meinen können, dass für einen Moment sogar die Welt stehen geblieben war, so dermaßen schauderte mich seine Anwesenheit. Die tiefbraunen Augen glänzten nämlich nicht mehr so hell wie sonst und nun waren rote Venen an den weißen Stellen seiner Augen. Darüber hinaus waren wir uns wieder so nah, dass nur wenige Zentimeter unsere Nasenspitzen trennten.
" Willst du es mir überhaupt sagen?" Fragte ich behutsam nach und reichte mit meinem Arm um seine Schulter, um ihn näher an mich ziehen zu können. Jedoch schüttelte Taehyung vehement mit dem Kopf, wodurch ich dies einfach so hinnahm. Immerhin hatte ich ihm ja auch nicht erzählt, was mein Problem war oder was mich bedrückte. Also war es verständlich, dass er sich mir dann auch nicht öffnen wollte.
Beruhigend zog ich ihn deshalb in eine Umarmung, sodass sein Kopf an meine Brust gedrückt wurde. Zwar war ich noch klatsch nass, aber es schien ihn nicht zu stören. Stattdessen weinte er still in meinen Armen weiter." Es tut mir leid, dass ich nicht da war." Hauchte ich ihm zu. Auch wenn ich nicht wusste was los war, war mir dennoch bewusst, dass ich ihn in gewisser Sicht nicht unterstützen konnte.
Nach einer Weile, der Stille äußerte ich wieder was." Hey, sollen wir morgen vielleicht was machen? Hast du eventuell Lust zu mir zu kommen?" Lud ich den Braunhaarigen ein. Ich hoffte so, dass wir etwas mehr Zeit miteinander verbringen könnten und ich ihm mit Ausnahme mal einen Gefallen tun würde.
Taehyung löste sich kurzer Hand von mir und auch ich entfernte wieder meine Arme von ihm. Auch wenn ich ihn innerlich gerne noch ein wenig länger umarmt hätte. Schließlich löste sein Anblick Mitleid in mir aus und das Verlangen mich um ihn zu kümmern.
" G-gerne..." schniffte er und wischte sich mit dem Ärmel hellblauen Pullover die Tränen vom Gesicht. Dies ließ mich innerlich etwas aufblühen. Immerhin lächelte er, wenn auch nur schwach. Ich mochte es nämlich wenn meine Freunde glücklich waren. Dann war ich es auch.
" Okay gut, also morgen nach der Schule dann." Meinte ich fröhlich darüber, dass er zu gesagt hatte.Danach sah mich Taehyung allerdings skeptisch an. " Wieso bist du eigentlich komplett durchnässt?" Legte er den Kopf schief. " Ach das..."
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Felou
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Bluewhalechallenge✔ °vkook
FanficEs ist wie ein Rennen gegen die Zeit für Jungkook. Der junge Schüler kam gerade erst vor 17 Jahren frisch auf die Erde und schon heißt es, dass er sie verlassen muss. Ihm bleiben nur noch 50 Tage, bevor sein Datum ansteht. Kann er es bis dahin schaf...