63.🐳

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Es war Freitag. Dementsprechend auch der letzte Schultag kurz vor dem Wochende. Ich befand mich laut meiner Zählungen nun bei Tag 21 und die innere Uhr in mir tickte immer schneller. Mit jedem Tag, der verstrich fühlte ich mich immer leerer. Mir ging es zwar gut und ich hatte einige meiner Freunde wieder erlangt, doch andere hingegen wendeten sich von mir ab.

So zum Beispiel auch Mike, der dachte, dass ich dessen Armband geklaut hatte. Zu dem schoben immer mehr Schüler eine Hasswelle auf mich, während mein Todestag immer näher kam. Sogleich wuchs auch meine Angst vor V und ich begann schon förmlich kalte Füße vor den Aufgaben zu bekommen. Denn sie wurden immer schlimmer. So schlimm, dass sie nun dauerhaft ich meinen Kopf präsent waren. Es fühlte sich wie ein einziger Spuk an. Nicht mal in der Schule hatte ich meine Ruhe davon.

Ich wollte gerade das Klassenzimmer gemeinsam mit Taehyung Im Schlepptau verlassen, als mich plötzlich jemand bei meinem Arm packte. Ausgerechnet da, wo sich der Schnitt befand. Ich musste leise aufzischen, doch glücklicherweise milderten der Pullover und das Verband, welche ich trug den Schmerz, weshalb ich gerade so die Geräusche unterdrücken konnte.

Verwirrt blieb ich in Folge dessen stehen. Erst dachte ich, dass es sich um meinen Kumpel handelte. Als ich jedoch bemerkte, dass Taehyung neben mir ebenfalls zum Halt ansetzte, realisierte ich, dass es jemand anderes war. Wir beide drehten uns dann verwundert um, sodass wir in das Gesicht unseres Lehrers blickten. Dreist sah mich der alte Mann mit dem weißen Bart und den runden Brillen an.

" Ah Jungkook, könntest du vielleicht noch einen Moment kurz bei mir bleiben, ja? " bat er mich freundlich, wodurch ich ihn überrascht ansah. Was war denn jetzt los? Was wollte er? Der Mann ließ von meinem Arm ab und Taehyung und ihn musterten ihn nichts ahnend. Meine Wunde tat zwar weh, doch das ignorierte ich. Stattdessen wandte ich mich meinem Gegenüber zu und  steckte den einen Kopfhörer aus meinem Ohr weg. Immerhin hatte ich die gesamten Stunden durchgehend Musik gehört, während ich die Aufgaben im Unterricht bearbeitete.

" Taehyung, du kannst ja schonmal nach Hause gehen." Schickte der Lehrer den Braunhaarigen weg. "Ich muss mit Jungkook nämlich eine private Unterhaltung führen. Es dauert länger also brauchst du auch nicht auf die Idee kommen auf Jungkook zu warten." Erklärte der Erwachsene sein Verhalten, ehe er fordernd zu Taehyung sah.

Was zur Hölle wollte der Lehrer nur mit mir alleine besprechen? Gab es irgendeinen wichtigen Grund? Einen Anlass? Oder Ärger? Allerdings hatte ich die letzten Tage  nichts Auffälliges in der Schule verbrochen, wofür mich der Lehrer spontan zu einer Konversation einladen konnte. Weshalb ich noch weniger verstand, warum nun Taehyung gehen durfte, aber ich nicht.

Aus dem Augenwinkel konnte ich dann sehen, dass Taehyung den Lehrer genauso komisch ansah wie ich ihn.
" Eh okay." Meinte mein Freund bloß eher weniger begeistert von der Anordnung des Lehrers.

Allerdings kam er mir bevor er ging nochmals näher und flüsterte noch schnell etwas in mein Ohr. " Ich geh dann, aber vergiss das Treffen später nicht. Ich warte auf dich." Wisperte Taehyung so leise, dass nur ich es hören konnte. Sein heißer Atem streifte mein Ohr, wodurch mich ein Schauer umgab. Als Bestätigung nickte ich ihm anschließend zu, ehe er hinter der Tür des Klassenzimmers verschwand.

Sobald die Tür auch mit einem etwas lautem Knall geschlossen war, räusperte sich der Lehrer mehrmals. Nun waren der alte Mann und ich völlig alleine, weswegen mich ein komisches Gefühl überkam. Nervös wippte ich von einem Bein auf das andere. Dabei verlagerte ich mein gesamtes Gewicht nur auf einen Fuß, wodurch ich plötzlich den gestrigen Schmerz an der Verse spüren konnte. Scheiße; ich hatte das Tattoo völlig vergessen.

Mit viel Mühe versuchte ich mein Gesicht vor dem Lehrer nicht allzu schmerzvoll zu verkrampfen. Stattdessen tat ich es mit einer ausgesprochen blöden Grimasse ab.
Denn er sah mich seriös an, während er die krummen Finger über seinen strubeligen Bart sausen ließ und die schiefen, fast schon gelben Zähne gegeneinander preschte.

" Nun, da wir jetzt endlich ungestört sind, würde ich gerne mit dir über ein ernstes Thema sprechen." Begann der ältere Herr seine Rede. Sein Blick blieb nach wie vor starr und ich verstand den Anlass für dieses Gespräch noch immer nicht. Doch seine Augen verrieten mir nichts Gutes, da er mich so ansah, als könne er meine Seele durchbohren.

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Felou

Bluewhalechallenge✔ °vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt