Nach einer Weile nach dem es geklingelt hatte, hob ich eigenständig wieder den Kopf von Taehyungs Schulter, weil ich ihn damit bestimmt überfordert hatte. Schließlich war ich wie fremd für ihn und hatte urplötzlich die gesamte Pause lang mich an ihm abgestützt. Eventuell war es ihm sogar unangenehm, da ich geschlagene 20 min ca auf ihm geheult hatte. Ich meine ich war ein Kerl und dazu auch noch nicht gerade schwach gebaut, der sich bei einem anderen Mann ausheulte. Bestimmt wirkte ich wie ein Lappen.Meine Wangen erröteten, wenn ich gerade bedachte wie peinlich das gewesen sein musste, als ich ihn mit meinen verheulten, roten Augen angesehen hatte . Zu dem stieg plötzlich, unerwarteterweise Blut in meinen Kopf und mir wurde ganz heiß beim Gedanken, dass ich mich zu Tode vor dem neuen Schüler blamiert hatte und er wegen mir auch noch zu spät zu dem Unterricht kommen würde. Darüber hinaus war ich derjenige, der ihn zuvor verurteilt und als zu 'perfekt' abgestempelt hatte.
Mit schlechtem Gewissen starrte ich nun deshalb den Boden an. Unmöglich konnte ich jetzt noch in seine Augen schauen.
Ich verstummte.
"Geht's dir wieder besser ?" fragte er aber so als wäre nichts gewesen nach meinem Zustand. An der Richtung seines Kopfs, den ich im Augenwinkel erkannte, konnte ich spüren, dass er mich gerade ansah. Wahrlich sogar mit seinen klaren, dunkelkastanienbraunen Augen durchbohrte.Ich nickte bloß. Schließlich hatte er mir echt geholfen. Ohne ihn würde ich bestimmt noch alleine heulend auf dieser kalten und dreckigen Kloschüssel hocken. Durch ihn, stand ich zumindest und hatte eine gutriechende Schulter, an der ich mich über die beschissene Unfairniss der Welt ausheulen konnte.
Nüchtern sah ich ihn an. Das ganze hatte mich wohl zu hart mitgenommen, aber dennoch versuchte ich halbwegs Vernünftig gegenüber dem Fremden zu wirken. Stille herrschte im Raum. Keiner sagte mehr was, bis ich den ersten Schritt machte, diese zu brechen.
"Müsstest du jetzt nicht zum Unterricht?" Fragte ich schuldig, doch er schüttelte nur mit dem Kopf, sodass seine Locken umher wedelten. Ein freches Grinsen zog sich über sein Gesicht, sodass seine strahlend, weiße Zähne zur Vorschau kamen.
"Sollte ich dich das nicht lieber fragen?" Sprach er absichtlich frech, doch das Lächeln auf seinen Lippen blieb erhalten.Ich grinste ein wenig. Irgendwo hatte er ja recht. "Ne, nach dem Theater da draußen kann ich nicht wieder ins Klassenzimmer. Ich gehe nach Hause." Meinte ich bloß. Und ging einige Schritte aus der Kabine raus, da es eigenlich zu eng für zwei Menschen war. Taehyung folgte mir hinaus, er wirkte verwirrt. "Sicher? Wir könnten zusammen ins Klassenzimmer. Außerdem ist die Lehrerin ja da. Sie würde doch was sagen." Doch ich lehnte ab." Ja, sicher. Ich möchte nicht, dass die anderen mich in diesem Zustand sehen." Ich stand vor dem Spiegel der Toiletten, dessen Scheiben dreckige Flecken zierten und sah mich selbst an. Meine Augen völlig gerötet und gereizt. Genauso rot auch meine Nase und getrocknete Tränen waren auf meiner blassen Haut zu erkennen. Die Blässe meiner Hautfarbe sogar so stark, dass man denken könnte ich wäre eine Leiche.
Insgesamt mit den tiefen Augenringen sah ich einfach nur übel zu gerichtet aus. Es bestand Gewissen Verwechslungsgefahr mit einem Zombie, meiner Meinung nach.
" Ich sehe schrecklich aus ..." murmelte ich wegen meines grässlichen Spiegelbildes und Strich mir meinen Pony absichtlich ein wenig vor die Augen, um mein Gesicht dadurch zu verdecken, doch Taehyung seufzte nur im Hintergrund.Ich betrachtete ihn durch die Reflexion im Spiegel, wie er näher an mich heran ran trat. Seine Schritte hallten im Raum und es hörte sich so an, als stünde er direkt hinter mir. Seine wuscheligen Haare sahen dabei so unendlich weich aus, das Gesicht gepflegt, rein und frisch. Die Hände waren in der Bauchtasche des Hoodies verschwunden, während Ungewissheit sein Gesicht überfiel. Im Gegensatz zu mir wirkte er trotz seiner negativen Mimik gerade wie ein echter Gentleman. Herausgeputzt und ordentlich. Ich hingegen einfach nur chaotisch in diesem Zustand, in dem ich die letzten paar Tage gefangen war. 'Wow, wie konnte er mich überhaupt so ansehen?' Wunderte ich mich. Auf einmal erwiderte er meinen Augenkontakt durch die Reflexion und sah mich vorwurfsvoll an. " Ich finde nicht, dass du schrecklich aussiehst. Du hast nunmal geweint. Das ist normal so, dass man danach nicht direkt wie einer Supermodel aussieht." Stellte er fest.
Seine Worte munterten mich ein Stück weit auf, doch was dazu sagen, tat ich nicht. Stattdessen dreht ich mich bloß um und lächelte ihn entschuldigend an.
"Danke für deine Hilfe -" Bedankte ich mich bei ihm, woraufhin er nur freundlich nicken konnte. Ein kleines 'Gerngeschehen' kam über sein Lippen, als ich auch schon meinen Satz fortführte. "Aber bitte vergiss diesen Vorfall und dass du mich hier je überhaupt getroffen hast. Damit tust du mir, als auch dir einen Gefallen. Auf Wiedersehen, Taehyung. " bevor er etwas dazu sagen koder widersprechen konnte, hatte ich auch schon die alte, morsige Tür der Jungstoilette geöffnet und war durch diese verschwunden.
Augenblicklich düste ich um die Ecken, da ich nicht unnötig Kontakte schließen wollte. Zumindest nicht, solange ich diesen V am Hals hatte. Egal wie nett Taehyung jetzt schien, durfte ich nicht Meine Deckung verlieren. Das Spiel ging schließlich weiter und ich durfte keine Schwäche mehr zeigen gegenüber niemandem. Solange wie das ging, wollte ich daher lieber fern von allen bleiben, keine tiefgründigen Freundschaften mehr schließen, um Schmerzen zu vermeiden und am liebsten um auch die Unschuldigen nicht in die Sache mit V hinein zu verwickeln, Abstand halten. Mein Plan war es nämlich V zu entlarven, wie auch immer ich dies anstellen würde und wenn ich den erst mal hatte, würde ich dann weiter sehen. Mit diesem letzten Gedanken verließ ich, dass Schulgebäude auch schon. Meine Tasche samt anderen Sachen ließ ich im Klassenzimmer, weil ich die Hoffnung hatte, dass Mino sie eventuell mitnehmen würde.
Auf einmal stieß mir allerdings ein komplett anderer Gedanke beim Laufen in den Kopf. Ich war so abgelenkt von den Geschehnissen geworden, dass ich selbst anfing kleine & wichtige Details zu vergessen.
Woher kannte dieser Taehyung meinen Namen ?
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Mich freut es, wie meine Leser in den Kommentaren abgehen und gespannt auf die nächsten kaps sind ♡
Ich gebe weiterhin mein bestes
-felou
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Bluewhalechallenge✔ °vkook
FanfictionEs ist wie ein Rennen gegen die Zeit für Jungkook. Der junge Schüler kam gerade erst vor 17 Jahren frisch auf die Erde und schon heißt es, dass er sie verlassen muss. Ihm bleiben nur noch 50 Tage, bevor sein Datum ansteht. Kann er es bis dahin schaf...