2. Kapitel - „Jetzt gehörst du endlich mir“
Ein komischer Druck weckte mich. Erschrocken riss ich meine Augen auf, worauf ich sofort gegen das schwarze T-Shirt von Dean starrte. Wir saßen immer noch auf dem Baum und ich umklammerte ihn förmlich. Vollkommen durch den Wind löste ich mich von ihm, um so viel Abstand wir möglich herzustellen.
„Sieh einer an“, sagte er und grinste leicht, „Da ist jemand wach.“
„Wie lange habe ich geschlafen?“, fragte ich immer noch verschlafen, ein Gähnen konnte ich mir dabei nicht unterdrücken.
Er wippte abschätzend den Kopf und schaute auf seine Uhr. „Um die... 9 Stunden.“
Fassungslos riss ich meine Augen auf und starrte ihn an. So lange hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen.
Abrupt stand er auf und sprang gleich darauf eine Etage weiter runter, was dafür sorgte, dass ich mich ungewollt wieder bei ihm festklammerte. Diese Höhe...
„Du klammerst dich gerne fest, kann das sein?“, fragte er amüsiert.
„Entschuldige“, murmelte ich, im nächsten Moment rutschte mir ein kleiner Schrei raus und ich umklammerte ihn fester, weil er die letzten sechs Meter so runter sprang. Unten angekommen lachte er leise, doch ich drückte nur meine Stirn gegen seine Brust.
„Ich habe ja vor wenigen Sachen Angst... aber Höhe“, murmelte ich.
„Ich merke schon“, sagte er, dabei spürte ich seinen Atem an meinen Hinterkopf. Er schaute mich an. Langsam nahm ich meinen Kopf weg und lockerte meinen Griff.
„Guten Morgen, Kleine.“, begrüßte mich Aiden grinsend, „Gut geschlafen in den Armen des Teufels?“
„Spinner“, lachte Dean und ließ mich langsam runter.
„Na Kleine“, begrüßte mich Mason mit einem schiefen Lächeln. Im Vorbeigehen nahm er eine Strähne meiner Haare und ließ sie durch seine Hand gleiten. Ich hob darauf nur skeptisch eine Augenbraue, ihn dabei misstrauisch musternd.
„Hast du das Pluster?“, fragte Dean Aiden, während er um die Feuerstelle ging.
„Ja.“ Aiden reichte ihm einen kleinen silbernen Behälter, der nicht größer war als eine normale Wasserflasche. Gott, Wasser. Ich hatte Durst und Hunger. Großen Durst und großen Hunger.
„Setzt dich auf den Baumstamm.“, befahl Dean.
„Wieso?“, fragte ich skeptisch und warf einen Blick auf den Behälter, „Was ist da drin?“
„Das hilft gegen deine Wunde“, meinte er knapp, drückte mich dabei auf den Baumstamm, „Zieh deine Jacke aus.“
„Nein“, protestierte ich und warf den vier Männern abwechselnd Blicke zu, „Ganz sicher nicht.“
„Stell dich nicht so an.“, murmelte er, „Oder ich tu es.“
„O-oh, Dean“, stichelte Mason belustigt, „Darf ich das auch übernehmen?“
„Sei du still“, zischte er genervt, bevor er vor mir auf auftauchte. Er warf mir einen fordernden Blick zu und widerwillig zog ich den Reißverschluss meiner alten, dreckigen und kaputten Sweatshirtjacke runter. Darunter hatte ich nur ein Top an. Es war schwierig in der Welt als Flüchtling Klamotten zu finden, daher hatte ich auch keinen BH.
„Sollen wir dir Klamotten besorgen?“, fragte Aiden hinter mir, „Ich meine deine Sachen sind kaputt und nunja... nicht so die besten.“
„Nett ausgedrückt“, kommentierte Christian, dessen Hand wieder an seinem Arm steckte.
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Andere Welten - Nichts wie es einmal war
FantasyIn einer Welt, in der Nichts mehr eine Aussicht auf Veränderung gibt, kann man da noch ans Glück glauben? In einer Welt, in der Nichts mehr normal ist, was kann da noch außergewöhnlich sein? In einer Welt, in der Nichts mehr scheint wie es einmal wa...