„Du hast mir das Leben gerettet.“, sagte ich nachdenklich, während ich ihn anschaute. Er erwiderte diesen Blick und lächelte ganz schwach.
„Kann man so sagen.“, bestätigte er und ich nahm ihn ohne jegliche Vorwarnung in den Arm. Er gab einen verwunderten Ton von sich, doch legte schließlich auch seine Arme um mich.
„Danke.“, flüsterte ich und ich spürte seinen heißen Atem an meinen Kopf. Ich spürte, wie er ganz unauffällig tief einatmete und er strich mir langsam über den Rücken. Er war so warm und ich so kalt.
„Du bist eisig kalt.“, sagte er und seine angenehme Stimme jagte mir eine Gänsehaut über den Körper.
„Und du so warm.“, entgegnete ich ich schmiegte mich an ihn. Meine Hände fingen aus irgendeinen Grund an zu zittern und langsam fing mein Kopf an zu dröhnen. Ich krallte mich in sein T-shirt als plötzlich alles anfing sich zu bewegen.
„Was ist?“, fragte er und ich versuchte einen Punkt auf den Boden zu fassen, doch das ging nicht. Alles bewegte sich. „Mel?“ Er löste sich etwas von mir und schaute mir in die Augen, doch auch er bewegte sich ununterbrochen.
„Was ist mit ihr?“, fragte Mason panisch.
„Mel, rede mit mir.“, forderte Dean sanft und nahm mein Gesicht in seine Hände.
„A-alles... alles... bewegt s-sich.“, sagte ich gebrochen und krallte mich in seine Arme.
„Aiden, hol etwas zu trinken.“, befahl er konzentriert. „Mason, du Essen.“
„Schon unterwegs.“, entgegnete Mason und ich nahm an, dass sie dann verschwunden waren.
„Ok Mel.“, sprach mich Dean an und er hob mich auf seinen Schoß. „Gleich geht’s dir wieder besser, ok?“
„Ich... ich bin so m-müde.“, hauchte ich kaum hörbar und meine Augenlider wurden schwerer. Immer noch bewegte sich alles.
„Schau mich an.“, befahl er und mein planloser Blick suchte ihn. Ich spürte wie er mir über die Wange strich und allmählich bewegte sich alles ein klein wenig langsamer. Immer noch krallte ich mich in sein T-shirt und seinen Arm.
„W-wo... wo ist meine Tasche?“, fragte ich gerädert und Dean stand zusammen mit mir auf.
„Einen Moment.“,murmelte er und ich lehnte meinen Kopf in seine Halskuhle. Langsam sank er wieder zu Boden und seine Hand verschwand von meinem Bein. Mein Rucksack war zu hören.
„K-kannst... du mir bitte...“ Ich schluckte schwer. „Ganz unten... da liegt ein Kompass.“
„Ja.“ Er räusperte sich. „Halt dich fest.“
Müde schlang ich meine Arme um seine Taille und um seinen Hals. Er ließ mich ganz los und ich hörte wie er in der Tasche kramte. Vorsichtig und respektvoll.
„Hier.“, sagte er leise und sanft und irgendwie erwärmte es mein Herz. Langsam öffnete ich meine Augen und nahm den Kompass an. Dabei berührten sich unsere Hände und auf eine unerklärliche Weise jagte es mir einen angenehme Gänsehaut über die Haut. Ich ließ mich dennoch nicht davon ablenken, sonder öffnete mit meinen zittrigen Händen den Deckel des Kompasses.
„Er... gehörte meinem Vater.“, sagte ich leise und betrachtete das Bild in dem Deckel. Das Bild von ihm. „Immer wenn... wenn es mir schlecht geht, dann... schaue ich mir das Bild an.“
„Darf ich?“, fragte er vorsichtig und zögernd. Ich nickte und überreichte ihm den Kompass. Er schaute sich meinen Vater an und wirkte irgendwie verwundert. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er kratzte sich am Kinn.
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Andere Welten - Nichts wie es einmal war
FantasiaIn einer Welt, in der Nichts mehr eine Aussicht auf Veränderung gibt, kann man da noch ans Glück glauben? In einer Welt, in der Nichts mehr normal ist, was kann da noch außergewöhnlich sein? In einer Welt, in der Nichts mehr scheint wie es einmal wa...