„Mel!“, hörte ich ihn ganz weit weg und leise, „Kämpf gegen an!“
Und das versuchte ich. Ich spürte wie etwas durch meine Adern schoss, diese fürchterlichen Schmerzen. Ich biss die Zähne zusammen, wodurch mein Schrei sich dämpfte. Ich krallte mich in irgendetwas rein, versuchte dagegen anzukommen. Mit aller Kraft hinderte ich das Zeug irgendwie etwas zu erreichen. Ich wusste gar nichts davon, doch eins wusste ich: So wollte ich nicht werden.
„Du schaffst das Mel!“, hörte ich Dean ganz weit weg und riss meine Augen auf. Ich sah ihn ganz verschwommen.
„Das schafft sie niemals“, hörte ich Aiden, „Das geht nicht, Dean.“
„Halt den Mund!“, zischte Dean, im nächsten Moment hielt er mein Gesicht fester, „Komm, Mel.“
Ich schrie nochmal und verkrampfte mich am ganzen Körper. Doch ich gab nicht auf. Weiterhin kämpfe ich dagegen an, weiterhin hielten diese Schmerzen an.
„Ah! Verdammte Scheiße!“, schrie ich und kniff meine Augen zusammen.
„Sie kann reden?“, fragte Christian verwundert.
„Ja, Mel!“, feuerte mich Dean an, „Weiter!“
„Nicht zu fassen“, kommentierte Emma beeindruckt, während ich weiter kämpfte. Weiter und weiter. Bis ich plötzlich einen komischen Geschmack im Mund hatte und die Schmerzen abrupt aufhörten. Dieser Geschmack kam mir ganz bekannt vor. Das Blut. Automatisch spuckte ich es aus und fing danach hysterisch an zu husten.
„Du meine Güte“, brachte Aiden fassungslos hervor, „Sie... hat es geschafft.“
Mein ganzer Körper zitterte, als ich meine Augen öffnete sah ich plötzlich alles viel schärfer als vorher und ich roch viel mehr. Ich konnte alle fünf an ihren Geruch unterscheiden. Mein Blick fiel zu Dean, der mir direkt gegenüber war.
„Das gibt es nicht“, sagte er entrüstet und hob mein Kinn, um mein Gesicht zu begutachten.
„Ihr Auge“, kommentierte Mason.
„Sie hat eine halbe Verwandlung hinter sich“, meinte Emma gelangweilt, „Dadurch das sie dagegen angekämpft hat, ist nicht das komplette Gift in ihren Körper gelangt, sondern nur ein wenig.“
„Das bedeutet?“, fragte Aiden nach.
„Sie hat einige Fähigkeiten von Siblings. Welche müssen wir herausfinden.“
„Aber warum ist es blau?“, fragte Dean nachdenklich, „Ich habe noch nie einen Sibling mit solchen blauen Augen gesehen.“
„Ich weiß es nicht“, meinte Emma nachdenklich, „Ich habe absolut keine Ahnung.“
Verstand ich das richtig? Ich war halb... Werwolf, halb Mensch?
„Wie fühlst du dich Mel?“, fragte Dean und ich setzte mich auf. Ich atmete tief durch, sein guter Geruch stieg mir in die Nase. Er war mir zuvor nie aufgefallen. Ich zog meine Nase kraus.
„Eigentlich... recht gut“, sagte ich zögernd, schaute dabei alle fünf einmal an.
„Das ist gruselig“, meinte Christian.
„Was?“, fragte ich.
„Schau dich an.“ Dean half mir hoch auf meine wackeligen Beinen und führte mich zu einem Spiegel. Was ich da sah erschreckte mich. Mein Auge war grün, so wie immer. Doch das andere... es war stechend blau.
„Nein.“, brachte ich leise raus und strich mir mit meiner zitternden Hand über meine Gesichtshälfte, „Nein!“
„Scht“, beruhigte mich Dean.
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Andere Welten - Nichts wie es einmal war
FantasyIn einer Welt, in der Nichts mehr eine Aussicht auf Veränderung gibt, kann man da noch ans Glück glauben? In einer Welt, in der Nichts mehr normal ist, was kann da noch außergewöhnlich sein? In einer Welt, in der Nichts mehr scheint wie es einmal wa...