„Hallo, Melanie."
Zarte Wärme erfasste meinInneres und Ruhe kehrte in mich ein. Seine Augen waren warm undoffen, musterten mich mit einem leichten Lächeln. Und trotz derWärme, dem Gefühl der Zugehörigkeit und dem Kribbeln in mirschäumte etwas in mir hoch. Wut. Ich war verwirrt vonmir selbst, von Deans Worten und Ethan direkt vor mir. Alle dreiwarteten auf eine Reaktion von mir, doch ich konnte nicht.Überfordert mit allem und vor allem wütend warf ich Logan einenkalten Blick zu, bevor ich einfach ging. Ohne ein Wort zu sagenflüchtete ich mich ins Schlafzimmer. Auch wenn ich irgendwo zu Ethanwollte, damit ich ihn in die Arme schließen konnte, weigerte ichmich dennoch dagegen. Warum, das wusste ich nicht
Voller Verzweiflung schmiss ichmich einfach ins Bett und vergrub mein Gesicht in dem Kopfkissen. Ichumklammerte die Decke, als wäre sie mein wertvollster Schatz undwünschte mir nichts sehnlicher als meine Mutter neben mir. IhreBerührungen und ihre zarte, sanfte Stimme, an die ich mich schon garnicht mehr erinnern konnte. Ich wünschte, ich wäre wieder im Wald,zusammen mit Tyler und Papa. Wünschte, ich hätte Dean und Ethan niekennengelernt. Ich wollte mein altes Leben zurück.
Ich fühlte mich so allein,zwischen all den vielen Leuten. Schon immer hatte Angst vor demallein sein, fühlte mich schutzlos und unsicher, im Stich gelassen.Warum war nur alles so kompliziert?
Irgendwann, nach einer sehr langeWeile, wurde die Tür zögernd geöffnet. Mittlerweile hatte ich michaufgesetzt und an die Wand gelehnt, mein Blick in den Augen meinesSpiegelbildes direkt vor mir. Dennoch wusste ich haargenau wer dortin der Tür stand. Ethan.
Mein Herz nahm in Sekunden anSchnelle zu, doch ich schaute mir nur in die Augen. Die Tür wurdewieder geschlossen und dumpfe Schritte waren auf dem Teppichboden zuhören. Ich umklammerte meine eigenen Beine noch mehr und dieMatratze senkte sich neben mir. Auch wenn ich mich dafür hasste, ichließ ihn. Ich hatte nichts dagegen, dass er neben mir saß. ImGegenteil, ich fühlte mich ein klein wenig besser so. Er schwieg,genau so wie ich. Es herrschte eine angenehme Stille zwischen uns,mir entging auch nicht, dass er mir näher gerückt war. Ich spürteseine Wärme und konnte ihn immer deutlicher riechen. Meine Augenfielen zu und ohne etwas dagegen tun zu können, lehnte ich mich anseiner Schulter an. Ich spürte den weichen Stoff seines T-shirtsunter meiner Wange und wurde umhüllt von seinen tollen Geruch –fand ich ihn nicht mal total ekelig?
Er legte seinen Arm um mich undich umklammerte ihn förmlich, auch wenn ich ihn nicht kannte.
„Ich würde ja jetzt wassagen.", brach er die Stille und seine Brust vibrierte durch seinetiefe Stimme. „Doch ich bin sehr schlecht im Reden."
„Dann sag nichts.", flüsterteich und er zog mich näher an sich heran. Es fühlte sich anders anals bei Dean. Ich empfand seine Nähe nicht so wie Deans. Sie war ok,doch bei weitem nicht so toll wie bei ihm. Dennoch blieb ich soliegen, das erste mal nicht in den Armen des Teufels. Und ichvermisste ihn.
„Wie alt bist du?", fragteEthan irgendwann und meine Augen öffneten sich.
„Siebzehn.", antwortete ichlasch.
„Vierundzwanzig.", erwiderteer seufzend.
Ob es auch Leute in meinem Altergab? Wenn ja, wollte ich sie kennenlernen? Eher weniger.
„Was war da vorhin zwischen dirund Dean?", fragte er weiter und ich seufzte.
„Nichts spannendes." MeinBlick fiel zu ihm hoch und gleichzeitig fragte ich mich, was ich daüberhaupt tat. Das wollte ich doch nicht. „Wir haben nur wiedergestritten."
„Was damit endet, dass er dirseine Liebe gesteht?"
Das versetzte mir einen Stich.Einen schmerzvollen Stich.
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Andere Welten - Nichts wie es einmal war
FantasyIn einer Welt, in der Nichts mehr eine Aussicht auf Veränderung gibt, kann man da noch ans Glück glauben? In einer Welt, in der Nichts mehr normal ist, was kann da noch außergewöhnlich sein? In einer Welt, in der Nichts mehr scheint wie es einmal wa...