„So hast du den Abend doch nochgerettet", schmunzelte ich.
„Filme gehen eben immer",erwiderte Ethan lächelnd.
„Könnt ihr mal leise sein?",fuhr uns Logan an, der gespannt den Film verfolgte. Ich wusste nicht,was das für ein Film war, aber dort fuhren viele Autos rum. DieMänner wirkten sehr unterhalten.
„Er ist immer ziemlichempfindlich beim Fernsehschauen", bemerkte Ethan nun leiser. Ichschmunzelte und zog meine Beine weiter auf das Sofa. Es waren alledort, außer Madison, William und Dean. Wo sie waren, das wusste ichnicht. Ich wusste nur, dass Ethans Arm um mich herum und seineFinger, die sich unbemerkt über meine Haut schlichen, immer nochgut, aber nicht unbeschreiblich anfühlten. Ich hätte gern Dean beimir gehabt, auch wenn mich Ethans Anwesenheit keines Wegs störte.
Ein schrilles Klingeln riss michaus meinen Gedanken. Ich beobachtete Abigail, die schnellen Fußeszur Tür eilte. Nach all den Tagen in der Stadt verglich ich sieimmer wieder mit einem kleinen Mädchen, welches aufgeregt amRockzipfel der Mutter zupfte, da sie nie still sitzen konnte undimmer wieder etwas neues, spannendes entdeckte. Es war, als wäre siedie Jüngere von uns beiden.
Doch in diesen Moment war esanders. Sie brachte kein freundliches 'Hallo' an der Türhervor und stand vollkommen still dort, fast wie erstarrt. Mitzusammengezogenen Augenbrauen setzte ich mich ein wenig auf, um einenBlick auf den Gast erhaschen zu können, doch ich sah nichts.
„Ethan", murmelte ich leise.
„Hm?"
Ich nickte zur Tür, woraufhin erebenfalls aufschaute. Aiden neben mir war schon längst aufgestandenund wies mich mit einer Handbewegung an, das Gleiche zu tun.Unbehaglich erhob ich mich.
„Abigail Clayton, schön dichwieder zu sehen." Die Frauenstimme war klar und überlegen, inirgendeiner Form dominant. Ich konnte blassblonde Haare erkennen.
„Mel, komm." Ethan griffmeinen Arm und zog mich hinter sich, sodass er wie eine Wand vor mirstand.
„Was geht da vor sich?",fragte ich und schaute hinter ihm hervor.
„Shila", brachte Abigail dannschließlich atemlos hervor. Meine Augen weiteten sich.
„Ja! Und ich dachte schon, duerkennst mich nicht mehr", entgegnete Shila aufgesetzt. Ichschluckte schwer, als Aiden mich am Handgelenk packte und mit inRichtung Schlafzimmer zog.
„Willst du mich gar nicht reinbitten?", fragte Shila weiter.
„Gerade ist es schlecht."Abigail wollte die Tür wieder schließen, doch ein Mann hinderte siedaran. Er drückte sie geradewegs wieder auf, sodass Shila eintretenkonnte.
„Aiden", sprach sie ihn anund er blieb wie angewurzelt stehen. Sei Kiefer spannte sich an, alser kurzzeitig seine Augen schloss.
„Dean, wo bist du?", wisperteer kaum hörbar.
„Wohin des Weges?"
„Verrat' du es mir",entgegnete er und drehte sich um. Ich tat es ihm gleich, doch erschob mich hinter sich. Trotzdem konnte ich sie noch sehen. Sie wargroß, schlank und sah ... einfach umwerfend aus, auch wenn ihreAugen von einer großen Sonnenbrille verdeckt wurden. Ihre Lippenzierte ein schiefes Grinsen, hinter ihr traten schwarzgekleideteMänner mit Waffen ein. Sie sahen alle aus, wie die bei Derek undJason – Brinters.
„Es tut mir leid, euch störenzu müssen." Ihre hochhackigen Stiefel klackerten auf dem Parkett,während sie überschwängliche Handbewegungen machte. „Aber ihrhabt etwas, was ich gerne hätte."
„Vergiss es", knurrte Ethan,der wie aus dem Nichts ebenfalls bei mir stand. Shila hielt nachseinen Worten inne und musterte ihn.
„Ethan Miller." Wiedergrinste sie. „Schön auch dich persönlich kennenzulernen. HatteJack genug von dir?"
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Andere Welten - Nichts wie es einmal war
FantasyIn einer Welt, in der Nichts mehr eine Aussicht auf Veränderung gibt, kann man da noch ans Glück glauben? In einer Welt, in der Nichts mehr normal ist, was kann da noch außergewöhnlich sein? In einer Welt, in der Nichts mehr scheint wie es einmal wa...