25. Kapitel - „Kleiner, das ergibt keinen Sinn."

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 „Mel.", sprach mich Ethan anund ich atmete tief ein. Sein Geruch stieg mir in die Nase undunwillkürlich musst ich anfangen zu lächeln. Ich hörte ihnverträumt seufzen und im nächsten Moment wurde ich hochgehoben.

„Geht es ihr gut?", hörteich Dean weit weg.

„Sie ist nur eingeschlafen.",versicherte Ethan ihm. „Ich will sie nicht wecken."

„Und dir?", stieß Logandazu. „War bestimmt toll für dich."

Es war, als könnte ich EthansLächeln auf mir spüren.

„Ja.", bestätigte er. „Ja,das war es."

Eine lange Stille entstand.

„Wie lange waren wir dadrin?"

„Anderthalb Stunden,ungefähr.", antwortete Aiden und langsam wurde ich wacher.Unbewusst schmiegte ich mich an Ethans Brust und im nächsten Momentöffnete ich langsam meine Augen. Ich starrte direkt gegen das weißeHemd von ihm.

„Hey.", sprach er mich an.Mein Blick fiel hoch in sein Gesicht. Er wirkte nicht mehr sobeklemmt und schien einen viel besseren Durchblick zu haben. Ichatmete tief durch und musste unwillkürlich gähnen. Er lachte leise,seine Brust vibrierte an meiner Stirn.

„Lässt du mich runter?",fragte ich. Meine Stimme klang irgendwie heiser.

„Natürlich." Sofort blieb erstehen und ließ meine Füße auf den Boden gleiten. Ich schenkte ihmein Lächeln, welches er sofort erwiderte. Mein Blick fiel jedochweiter durch die Runde. Logan, Mason, Aiden und Dean waren da. Masonbeachtete uns gar nicht, genau so wie Logan, doch Dean und ich hatteschon längst Blockkontakt aufgebaut. Unwillkürlich wurde meinLächeln breiter als ich in diese Augen schaute und auch er konntesich ein Lächeln nicht verkneifen. Ein Lächeln, welches mirinzwischen so vertraut war. Ein Lächeln, welches mir immer wiederaufs Neue ein unglaubliches Kribbeln durch den Körper jagte. Esschien von mal zu mal immer intensiver zu werden. Es hätte soeinfach zwischen uns sein können, so unbeschwert.

Betrübt wendete ich meinen Blickvon seinen Augen ab und schaute stattdessen wohin ich lief.Treppensteigen war noch nie meine beste Disziplin.

„Entschuldige.", sprach michplötzlich Ethan an.

„Wofür?"

„Dafür, dass der Fahrstuhlsteckengeblieben ist und unseren Abend ruiniert hat."

„Dafür kannst du doch nichts."Ich lächelte gleichgültig. „Abgesehen davon war es doch nichtschlecht."

Er lächelte schwach und nickteminimal, ehe er ebenfalls wieder auf die Stufen schaute. Insgeheimwar ich eigentlich ganz froh, dass der Fahrstuhl steckengebliebenwar. Wer wusste schon, wie das Essen zwischen uns beiden verlaufenwäre? Abgesehen davon hatte ich ihn wirklich ein wenigkennengelernt. Daher konnte ich auch sagen, dass er kein Stück mitDean mithalten konnte. Absolut nicht.


Deans Sicht:

Immer noch fragte ich mich, warumich mir das alles eigentlich antat. Es schmerzte sie mit Ethan zusehen. Es schmerzte zu sehen, wie er sie berührte. Es schmerzteungemein. Ich sollte derjenige sein. Ich, niemand sonst. Doch es warbesser, für sie und für mich. Ich war es nicht wert. Ich verdientesie nicht. Die verschiedensten Gründe sprachen dagegen. Angefangendamit das ich ein Drina war. Das erste mal in den vierhundert Jahrenbereute ich es mit der Dame früher mitgegangen zu sein. Ich war esleid unsterblich zu sein. Ich wollte altern, so wie sie es tat –wollte zusammen mit ihr altern. Das klang alles so albern in meinenOhren. Sie war ein kleines Mädchen. Ein kleines Mädchen, was meineGedanken auf den Kopf stellte und mein Herz zum Durchdrehen brachte.

Andere Welten - Nichts wie es einmal warWo Geschichten leben. Entdecke jetzt