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"Kenma! Hast du die Plätzchen schon wieder aufgefuttert? Dann muss ich ja nochmal nee machen!", beschwerte sich der Teufel als er in der Tür von Kenmas Zimmer stand.

"Heute ist Weihnachten.", stellte Kenma nur fest, den Blick starr auf seinem Bildschirm wobei das Spiel selbst offensichtlich im Weihnachtsdesign gestaltet war:
Auf den Straßen lagen geschenke und standen Tannenbäume mit bunten Lichterketten beschmückt und Kenmas Charakter hatte eine Zipfelmütze auf.

Kuroo konnte nicht anders als Kenma zu vergeben auch wenn er täglich Plätzchen gemacht hatte und Kenma diese in gefühlten zwei Sekunden vernascht hatte. Egal welche Menge.

Bei dem Gedanken ein menschliches Fest mit Kenma zu feiern machte den Teufel einfach unglaublich glücklich.

"Das stimmt!", lachte er also voller Endorphine und kuschelte sich an Kenma.

***

"Komm hilf mir beim kochen!", befahl er als es dunkel wurde. Kenma brummelte aber Kuro packte ihn einfach unter seinen Arm und trug ihn die Treppe runter. Dort angekommen hielt er dem Jungen eine Schürze hin und band sich selbst eine um.

Da es ziemlich kalt geworden war, trug Kenma besonders dicke Pullis deren Ärmel gefühlt bis zum Boden reichten und er benötigte etwas Zeit um diese nach oben zu krempeln.

'Süß', dachte Kuroo bloß und nahm einige Kartoffeln in die Hand. Die Hälfte von ihnen gab er Kenma und so begannen sie diese zu Schälen.

Während Kuroo an einem laut Kenma "viel zu großen Braten" herumhantierte wusch Kenma verschiedenes Gemüse und schnippelte es klein.
Als das Fleisch dann im Ofen war und Kenma dabei war Bandnudeln zu kochen schlang der Teufel von hinten seine Arme um den Jungen.

Kenma sah nach oben und Kuroo grinste zu ihm herab.
"Du machst das viel zu oft beim kochen.", meinte der kleinere Junge, wandte seinen Blick aber nicht von dem anderen ab.

"Stört es dich?", fragte Kuroo und Kenma schüttelte den Kopf nachdem er sich wieder den Nudeln zugewandt hatte.
"Na siehst du, dann ist doch alles gut.", brummte Kuroo zufrieden und schaukelte ein wenig hin und her.

"Wow! Das haben wir gut gemacht!", rief Kuro als das fertige Essen auf dem Tisch stand.
"Das ist zu viel.", meinte Kenma nur doch Kuroo winkte ab.
"Das wird schon."

"Hmgh!", Kenma hielt sich die Hand an den Mund. "Nein! Kenma! Das gute Essen! Schluck runter! Schlucks wieder runter!", rief Kuroo.
"Hugh!", machte Kenma.
"Runterschlucken!", rief Kuroo.

Kenma schluckte. "Das war zu viel...", stellte er fest und hielt sich seinen zwei Dimensionen größeren Bauch.

Kuroo seufzte. "Leider hast du recht, ich kann es einfach nicht alles essen", Tränen sammelten sich in den Augen des Teufels.
"Das gute Essen!"

Da musste Kenma ein wenig kichern und das wiederum brachte Kuroo zum lächeln.
Kaum einer hätte etwas anderes sagen können als das sie sich gerade so ansahen wie als wäre der jeweils andere das beste und schönste der Welt.

Kenma blickte weg. "Ich geh ein bisschen raus.", meinte er.

"Ich geh mit!", rief Kuroo und lies sich davon auch nicht abbringen so dass die beiden nun in der kälte in einem Park herum liefen, der klare Nachthimmel über ihnen. Es schneite nicht aber auf dem Gras war der Frost zu sehen den der Winter brachte.

Vor einem riesigen Tannenbaum blieb Kenma stehen. Eine Weile standen sie nur da und betrachteten den leuchtenden Baum. Er war riesig und voll mit Lichterketten.

Kuroo sah die anderen Pärchen die im Park herum liefen, wie sie Händchen hielten oder sich küssten.

Er war unsichtbar aus dem Haus gegangen also würden die anderen hier nicht sehen, dass er auch hier war.
Deshalb sahen wohl auch manche so mitleidig zu Kenma herüber.

Hell's heavenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt