Hell's heaven

8

Halleluja lol

--

Kenma saß in der Schule und dachte nach. Seine Finger berührten seine Lippen, die dank dem Balsam den er täglich auftrug weich waren. 

'Asexuel zu sein heißt nicht, dass mir Berührungen missfallen... Es bedeutet nur, dass mein Interesse daran sehr vermindert ist. Ich habe davor auch noch nicht geküsst, also wusste ich nicht wie es sich anfühlt. '

Vollkommen abwesend saß er da. Kenma machte sich viele Gedanken zu vielen Dingen, ließ sich dies aber meist nicht anmerken. Er beschloss die Sache ruhen zu lassen mit dem Fazit, dass es einfach nur etwas neues für ihn war und er sich deshalb so fühlte. 

Nicht nur hatte er diesen einen Kuss gemocht... tatsächlich waren ihm die anderen Küsse die er mit Kuroo geteilt hatte nicht missfallen. 
Durch das Läuten des Schulgongs wurde er aus seinen Gedanken gerissen. 

Es war Pause und so kam Yoko zu seinem Tisch. "Hey Kenma-chan! Seit dem lernen haben wir gar nichts mehr gemacht. Wie sieht's aus, willst du mit mir beim Café vorbei schauen? Auch übrigens nochmal danke für die Hilfe, 'thank you very much' ", sagte sie den englischen Teil mit starkem Akzent. 

"Okay. Gerne.", antwortete Kenma. 

***

So saßen sich die beiden wenig später im Café gegenüber und Yoko erzählte von allem und der Welt. 
Als Yoko noch vorschlug in einen Park zu gehen, hatte Kuroo gegähnt und war mit den Worten "Ich mach schonmal das Abendessen" verschwunden. 

Nun saßen Yoko und Kenma also im Park und sahen einigen Tauben zu, wie sie von einem Kind gefüttert wurden. 
"Yoko?", fragte Kenma da. 
"Was ist denn Kenma-chan?"
"Hast du schonmal jemanden geküsst?" Kenmas Blick lag weit in der Ferne. 
Yoko war überrascht von der Frage und dem Fakt das Kenma von sich aus sprach, aber sie ging darauf ein. 
"Ja, hab ich."

"Hmm...", machte Kenma, "hat es sich gut angefühlt?"
"Hm? Ja hat es. Wieso fragst du denn sowas?", wunderte sie sich. 
"Ich habe mich gefragt ob küssen sich immer gut anfühlt...", erklärte er. 
Yoko überlegte ein wenig. "Solange du nicht gezwungen wirst ist es meistens gut."

"Hm...", machte Kenma da wieder. Er sah zur Seite zu dem Mädchen, welches da neben ihm saß. Sie sah ihn ebenfalls an, voller Fragen und Verwunderung in den Augen. 
Da lehnte er sich von und gab ihr einen Kuss. 

Verdattert saß sie da. "Hm. Bei dir ist es anders.", stellte er fest. 
Yoko lachte. "Willst du so sehr Antworten finden dass du mich küsst??"
Langsam nickte Kenma. "Sorry, ich hätte fragen sollen."
"Ist schon okay. Wer ist es, der dir so den Kopf verdreht? Wer hat dich geküsst?", fragte sie neugierig.

"Er heißt Kuroo.", meinte Kenma. 
"Kuroo-san, huh? Magst du ihn?"
"Nein.", lautete die Antwort.
"Aber du mochtest den Kuss?", hakte sie nach.
"Ja."

Eine Weile überlegte sie. "Küss mich nochmal. Ein bisschen länger. Sag dann wie es war, okay?"
"Ok."

Sie kam ihm langsam näher und presste dann ihre sanften Lippen auf seine. Langsam bewegte sie nun ihre Lippen während Kenma einfach nur da saß. Sie ließ von ihm ab. 
"Und?"
Er schüttelte den Kopf. 

Sie lachte. "Entweder bin ich nicht gut oder du findest nur exklusiv die Küsse von Kuroo toll! Außerdem war das gar kein richtiger Kuss."
"Nicht?", fragte Kenma. 
Sie schüttelte den Kopf. "Zu einem Kuss gehören zwei Personen, du musst zurück küssen."
"Oh.", machte Kenma. "Hm."

"Hey Kenma-chan. Wie bist du eigentlich darauf gekommen, dass du asexuell bist?", fragte sie dann. 
"Ich habe mich einfach nie zu irgendwem hingezogen gefühlt.", sagte er. 
"Aber... das könnte doch einfach noch kommen. Vielleicht denkst du nur du wärst asexuell aber eigentlich ist einfach nur noch nie der richtige gekommen!"

Sie kicherte. "Und das was wir gerade gemacht haben war wirklich cringe. Lass uns das schnell wieder vergessen!"
Yoko sah auf ihr Handy. "Oh!  Hey, Kenma-chan ich muss gehen, wir sehen uns in der Schule okay?"
Kenma nickte und schon war sie weg. 

***

Wenig später kam Kenma nach Hause und wurde von dem Geruch des Essens empfangen. 
"Hey KenKen!", rief Kuroo aus der Küche. "Komm her und setz dich ich bin gleich fertig."
Kenma tat wie geheißen. 

Bald schon stand ein Teller mit Essen vor ihm. Der Teufel nahm sich selbst noch etwas uns setzte sich dann ebenfalls. 
"Guten Appetit!", wünschte er fröhlich und lächelte Kenma an. Schnell verschwand dieses lächeln jedoch. 

"Oya? Du hast da was auf den Lippen.", er beugte sich vor und strich mit dem Daumen über Kenmas Mund. Dann drehte er diesen zu sich um zu sehen, was es war. 
"Lippenstift?"