1] Harry

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„$10, dass sie gleich wieder in ihre Büros gehen und so tun, als sei nichts passiert.", murmele ich und schaue emotionslos auf die Toiletten gegenüber von meinem Büro.

„$10, dass sie sich den ganzen Tag heimliche Blicke zuwerfen und nicht nur einmal in das Büro des anderen müssen.", entgegnet Louis, mein bester Freund und Arbeitskollege. „Deal." Ich reiche ihm über den Tisch hinweg meine Hand und grinse siegessicher, als er einschlägt.

„Was meinst du, wann sagen die beiden uns, dass sie was am laufen haben?" Vielleicht zum aufklären: In der Toilette befinden sich Niall, einer unserer besten Freunde und die neue Kollegin, Amelia, die erst seit ein paar Wochen hier arbeitet.

„Keine Ahnung, vielleicht in ein paar Wochen?" Ich nicke und schaue ihn entschuldigend an, als das Telefon klingelt.

„United Health, Styles, wie kann ich Ihnen weiterhelfen?", frage ich freundlich und nehme einen Stift in die Hand, um mir Notizen zu machen. „Kann ich mit wetten? Ich tippe auf $20, dass die beiden gleich ziemlich gechillt aus der Toilette kommen und Amelias Haare minimal zerstört wurden. Mit viel Pech trägt sie einen Zopf. Niall hat einen Knutschfleck hinter seinem Ohr." Grinsend schaue ich zu Louis und deute mit dem Kopf auf das Büro von Zayn, dem Neffen des Firmeninhabers und guten Freund von uns. „Louis und ich haben auf $10 gewettet, aber Deal." Louis verdreht die Augen und ich drehe mich schnell um, als ich höre, dass eine Tür im Flur geöffnet wird.

Raus kommt Amelia, welche sich auf die Lippe beißt und sich gerade durch die Haare fährt, während sie mit gesenktem Kopf durch den Flur geht, um in ihr Büro zu gelangen.

„Sieht ganz so aus, als hätte ich gewonnen.", gebe ich stolz von mir, werde aber leider enttäuscht, als Niall ebenfalls aus der Toilette geht und in die Richtung von Amelias Büro geht. Seins ist nämlich auf der anderen Seite des Flurs. Sofort stehen Louis und ich von unseren Stühlen auf und gehen an die Tür, um zu sehen, dass Niall versucht, lässig an der Bürotür der Brünetten zu stehen. „Teilen wir das Geld?", fragt Louis und schaut fragend zu mir. Zayn in der Leitung seufzt und legt auf. Ich nicke grinsend und schlage mit Louis ein, ehe ich sehe, dass Zayn mit seiner Geldbörse in der Hand auf uns zu kommt.

„Dankeschön.", grinse ich und stecke meine soeben verdienten zehn Dollar in meine Hosentasche. Louis tut es mir gleich und legt einen Arm um meine Schulter, bevor wir drei in die Richtung von Amelias Büro schauen.

„Kann ich zwischen euch auch noch Wetten anfangen? Gibt es dann zwei Paare in meinem Freundeskreis?", kommt es von Zayn, der uns plötzlich anschaut.

„Wenn du Geld verlieren willst, gerne.", lache ich und schaue zu Louis, welcher gespielt ernst seine Hand auf meine Wange legt und mit dem Daumen über meine Unterlippe fährt. „Aber ich liebe dich doch.", haucht er und mustert mein Gesicht.

Okay, auch wenn ich definitiv nicht auf Männer stehe, hätte ich kein Problem, anfangen zu sabbern und mit ihm etwas anzufangen. Aber mehr als auf Partys und aus Spaß rumzumachen, wird zwischen uns beiden nie passieren. Wir sind beide heterosexuell und Louis hat eine Freundin.

„Du wirst es verkraften.", entgegne ich und verkneife mir ein Grinsen, als Niall bei uns stehen bleibt und Louis und mich verwirrt anschaut. „Habt ihr uns irgendwas zu sagen?", fragt er skeptisch und deutet auf Louis' Hand, welche immer noch auf meiner Wange liegt. „Ich liebe ihn." Niall klappt der Mund auf, weshalb Louis und ich anfangen zu lachen. „Wir sind nur Freunde.", grinse ich und nehme Louis' Hand von meiner Wange.

„Außerdem habe ich eine Freundin, das weißt du.", schiebt Louis hinterher, bevor er sich kurz wegdreht und sich seine Flasche schnappt, die auf seinem Schreibtisch steht. Niall brummt nur und fährt sich durch die Haare.

„Liam schmeißt nächsten Freitag eine Party und hat uns eingeladen. Zum mindestens hat er mir gesagt, dass ich euch mitnehmen soll." Wir drei nicken und Louis neben mir scheint noch kurz zu überlegen. „Kann ich El mitnehmen? Sie wollte letztes Wochenende mit mir feiern, aber mir ging es nicht sonderlich gut." Ich schaue meinen besten Freund traurig an und lege meinen Arm um seine Hüfte.

Schon seitdem ich Louis kenne, leidet er an Depressionen, welche kommen und gehen, wann sie wollen. Den Grund hat er mir jedoch nie erzählt. „Schon okay.", flüstert er und schaut mich lächelnd an. Unsere anderen Freunde wissen nichts davon, weswegen sie ab und zu ein wenig verwirrt schauen, wenn wir in Rätseln für die anderen reden.

Dass Eleanor mitkommt, finde ich zwar nicht wirklich gut, aber er liebt sie, also muss ich mich damit anfreunden, auch wenn ich sie nicht leiden kann.

„Okay, ich schicke euch dann nachher noch die Adresse. Er feiert in einem Pub, also stellt euch darauf ein, dass eine Menge Alkohol fließen wird, aber der Tag danach ist Samstag, also ist es nicht schlimm, wenn ihr besoffen seid." Ich nicke und schaue in meinen Kalender, als ich wieder zu meinem Schreibtisch gehe. „Ich habe am Freitag noch einen Termin, kann sein, dass ich später komme, aber ich bin auf jeden Fall da." Niall und Zayn nicken, bevor sie wieder zu ihren Büros gehen. Louis schaut mich nur fragend an und setzt sich an seinen Schreibtisch, bevor er leise seufzt und durch seine Haare fährt.

„Du weißt, du kannst immer mit mir reden, oder? Egal, was ist, du weißt wo ich wohne und du hast meine Nummer, also ruf mich an oder komm vorbei. Du weißt, du bist immer willkommen bei mir, ja?" Louis nickt lächelnd und beißt sich auf die Lippe.

„Danke Harry, wirklich. Ich bin froh, dass du mein bester Freund bist und es mit mir aushältst." Ich winke nur ab und mache mir einen neuen Zopf, da sich mein alter Dutt so langsam löst. „Ich bin auch froh, Louis. Außerdem ist es wohl teilweise schwieriger mit mir, als mit dir. Du bist wie Skye, einfach und unkompliziert." Okay, ihn mit der Katze meiner Mom zu vergleichen, war vielleicht nicht die beste Idee, trotzdem grinst er und dreht sich zu seinem Laptop, den er eben auf Seite gestellt hat, um sich mit mir zu unterhalten. Er hätte ihn auch einfach zuklappen können, aber er wäre nicht Louis, wenn er diese Option genommen hätte.

Love is fire || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt