22] Zayn

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„Hey, weißt du wo Harry ist? Ich muss mit ihm was besprechen.", frage ich Louis, nachdem Harry auch in seinem Büro nicht ist. „Es schneit Zayn, da gibt es nur eine Möglichkeit, wo er ist.", lacht Louis und schaut zu mir, bevor er irgendwas auf seinem Laptop macht und diesen dann zuklappt. „Du meinst wirklich, er ist bei diesem Wetter- ich checke es nicht, sorry.", lache ich und kratze mir am Hinterkopf. Augenverdrehend steht er auf und geht zu dem Jackenständer, an dem die beidem ihre Sachen immer anhängen. „Schnapp dir deine Jacke und ich bringe dich zu ihm." Ich nicke und verschwinde schnell in meinem Büro, ehe ich Louis zum Aufzug folge.

„Heute keine Knutschflecke?", frage ich spaßeshalber nach, da es in den letzten Wochen laut meiner Erinnerung nie vorkam, dass er keine Flecken auf seinem Hals hat. „Oh doch." Louis dreht sich zu mir und zieht seinen Hoodie am Ausschnitt runter, sodass viele kleine rote, teilweise pinke Flecke zu sehen sind. „Habt ihr nichts besseres zu tun, als euch gegenseitig Knutschflecke zu verpassen?", lache ich leicht, schaue ihn trotzdem interessiert an. „Ich glaube nicht, dass du wissen willst, was wir sonst so machen.", grinst er und wendet den Blick ab.

Ich nicke und versuche die Bilder aus meinem Kopf zu verbannen, die gerade in meinen Gedanken herumspuken. „Macht ihr das eigentlich nur aus Spaß oder seid ihr zusammen oder so?", frage ich und hoffe, dass ich eine Antwort auf die Frage kriege. Bei Harry wissen wir ja inzwischen, dass er sich in Louis verliebt hat, aber eine hundertprozentige Antwort von Louis haben wir noch nicht. „Wehe, du sagst es jemandem.", sagt er ernst und zieht den Reißverschluss seiner Jacke bis oben hin zu. Ich lege meine Hand an meine Schläfe und salutiere mit ernstem Gesicht.

„Ich- wir haben miteinander geschlafen und es war fantastisch, Zayn. Dieser Kerl ist viel zu perfekt, aber trotzdem mag er mich. Ich weiß nicht, warum es sich so schnell zwischen uns verändert hat, aber meine Gefühle sind viel mehr als nur Freundschaft für Harry. Alles kribbelt und du glaubst nicht, wie schön es ist, neben ihm zu schlafen oder ihn zu küssen.", schwärmt er und ich kann es gar nicht fassen. Die beiden hegen mehr als nur freundschaftliche Gefühle für den anderen und haben miteinander geschlafen, hatten Sex. Und wir alle kennen Harrys Einstellung gegenüber Sex. Er schläft nur dann mit jemandem, wenn er sich sicher ist, dass seine Gefühle erwidert werden.

„Ich gehe davon aus, dass Harry von deinen Gefühlen weiß, seid ihr zusammen?" Louis schüttelt den Kopf und beißt sich auf die Lippe. „Ich wollte ihn an Weihnachten fragen.", grinst er und wird knallrot im Gesicht. „Aber bitte behalte das erstmal für dich. Ich weiß, ihr habt alle kein Problem gegen Homosexualität, aber selbst für mich ist es kaum zu glauben, dass ich kurz davor bin, einen Freund zu haben und keine Freundin." Ich nicke und lege einen Arm auf seine Schulter. „Ich bin stolz auf dich, Louis. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass da etwas zwischen euch ist, was übers Küssen hinaus geht. Macht das nicht kaputt. Ihr tut euch gut.", lächele ich und erwidere Louis' Umarmung kurz, bevor die Tür des Aufzuges aufgeht und wir uns voneinander lösen. „Ich mag ihn ziemlich." Ich nicke und folge Louis aus dem Aufzug auf die Dachterrasse auf dem ziemlich großen Dach von diesem Haus.

„Warum gehen wir nach hier?", frage ich und mache Bekanntschaft mit Louis' Finger, welcher auf meinen Lippen landet. „Psst, jetzt schau nach links, aber sei leise.", flüstert Louis und schaut mich eindringlich an, ehe er die Tür leise schließt und die Hände in seiner Jacke versteckt.

Ich mache einen kleinen Schritt nach vorne und schaue dann nach links, wo ich Harry ausmache, der eine beige, ziemlich figurbetonte Jacke anhat, die bis zu seinen Kniekehlen reicht. Dazu Boots in der gleichen Farbe und eine schwarze Hose. „Starr nicht so.", faucht Louis neben mir, worauf ich ihn belustigt anschaue. „Du bist eifersüchtig.", stelle ich stumpf fest und ziehe die Augenbraue hoch. Darauf brummt er nur und versteckt die Hände wieder in den Jackenärmeln.

„Ich weiß, dass ihr hier seid. Ihr müsst nicht flüstern.", kommt es von Harry, der sich umdreht und von dem Geländer einen Schritt in unsere Richtung macht. „Was verschafft mir die Ehre, gleich zwei meiner Freunde hier oben zu haben, während es schneit?", fragt er und zieht seine schwarze Mütze etwas weiter runter. „Zayn wollte mit dir sprechen und ich wusste, wo du bist.", gibt Louis zurück und zuckt mit den Schultern. Harry nickt nur und schaut kurz zu mir. „Was gibt es denn?", fragt er dann und ich merke, wie schwer es ihm fällt, nicht zu Louis zu schauen. „Ich hatte eine Frage zu den Abrechnungen von letztem Monat. Ich habe nochmal nachgerechnet und irgendwas kommt nicht hin." Er nickt und holt sein Handy aus seiner Manteltasche. „Ich warte noch auf einen Anruf, dann komme ich sofort zu dir, aber der ist wichtig." Ich nicke und schaue kurz zu Louis, der Harry schweigend anschaut, worauf ich ihm gegen den Arm stoße. „Sag es ihm, warum auf Weihnachten warten?", flüstere ich in sein Ohr und schubse ihn ein wenig nach vorne.

Leicht ängstlich schaut er mich an, doch ich nicke nur und drehe mich wieder zur Tür. „Ich bin wieder im Büro, also komm einfach, wenn du Zeit hast.", sage ich zu Harry, der gerade dabei ist, Louis anzuschauen. „Und bleibt nicht zu lange hier draußen, es ist arschkalt." Eine Antwort kriege ich nicht mehr, weswegen ich schmunzelnd ins warme gehe und mich noch einmal umdrehe, um lächelnd festzustellen, dass Harry und Louis gerade in Richtung des Geländers gehen, wo Harry eben schon stand. Während ich die beiden noch zur beobachte, klopfe ich mir den wenigen Schnee von der Jacke und verkneife mir ein Grinsen, als Harry sich zu Louis vorlehnt, um ihn küssen zu können.

Ich glaube nicht, dass Louis ihn schon gefragt hat, aber dass Harry ihn auch ohne eine Beziehung küsst und laut Louis mit ihm geschlafen hat, zeigt mir, dass Harrys Gefühle noch stärker sind, als vorher angenommen.

„Zayn, warte mal!", ruft mich jemand zurück, als ich gerade aus dem Aufzug steige und in die Richtung meines Büros gehen möchte. Fragend drehe ich mich um und sehe, wie Niall im Flur steht und auf mich zukommt. „Hast du die zwei Turteltauben gesehen?", fragt er und bleibt vor mir stehen. „Die sind oben auf der Dachterrasse. Harry wartet noch auf irgendeinen Anruf und Louis bleibt anscheinend bei ihm. Mir ist das aber eindeutig zu kalt. Wir leben in New York, nicht am Nordpol oder so.", entgegne ich und öffne den Reißverschluss meiner Jacke. Niall nickt nur und fährt sich durch die Haare.

„Wenn Harry bei dir raus ist, kannst du ihn mal zu mir schicken? Er weiß am besten, was man Louis zum Geburtstag schenken kann. Vielleicht können wir ja auch zusammenlegen, wenn wir was finden. Liam findet die Idee auch nicht schlecht." Ich nicke und somit verschwinden wir beide wieder in unsere Büros gehen, um weiter zu arbeiten.

Love is fire || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt