5] Harry

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Erst spät abends verlasse ich am das Büro und gehe langsam zum Aufzug, um nach Hause zu fahren. Die anderen sind alle schon vor guten vier Stunden gegangen, aber ich konnte mich den ganzen Tag, eigentlich die letzten Wochen, kaum konzentrieren, weswegen ich versucht habe, in den letzten Stunden alles wichtig aufzuholen.

Müde reibe ich mir die Augen und gehe auf meinen Wagen zu, wo ich mich schnell reinsetze und noch kurz bei einem KFC anhalte, um mir etwas zu essen zu holen. Zu kochen habe ich nämlich heute leine Lust mehr.

Geschafft komme ich endlich zu Hause an, wo  ich mir meine Klamotten ausziehe und mich nur in meiner Boxershorts mit einer Decke auf die Couch kuschele und einen Film schaue. Dabei esse ich.

Ziemlich schnell wird der Film langweilig, aber dennoch schaffe ich es, ihn bis zum Ende zu gucken, merke aber, dass ich immer müder werde. Zu faul, um nochmal aufzustehen, schalte ich den Fernseher aus und lege mich auf die Couch. Eigentlich ist mein Bett viel gemütlicher, aber es ist mir zu anstrengend, jetzt noch hoch zu gehen.

Nach ein paar Minuten schlafe ich tatsächlich schon ein und hoffe, diese Nacht nicht von meinen Träumen heimgesucht zu werden.

Die halbe Nacht schaffe ich es, bis ich keuchend hochfahre und versuche, meine Atmung wieder neutraler zu kriegen und langsam die Beine auf den Boden stelle, bevor ich langsam aufstehe und in die Küche gehe, um mir etwas zu trinken zu holen. Mein Hals ist ziemlich trocken, weswegen Wasser jetzt genau das richtige für meinen Hals ist.

Erschöpft stütze ich mich auf die Arbeitsplatte und schließe die Augen, um mich sammeln zu können. So schlimm waren meine Träume noch nie.

Immer wieder träume ich von komischen Tieren, egal ob Spinnen oder Schlangen, die mich töten wollen. Oder Louis, der sich von mir abwendet und mich nie wieder sehen will, was im Moment die schlimmeren Träume sind.  Ihn zu verlieren, das würde ich nicht überleben.

Auch, wenn ich im Moment die Person bin, die sich von Louis fern hält, bricht es mir das Herz. So richtig gesprochen haben wir das letzte Mal vor zwei Wochen. Sonst nur beruflich und das auch nur kurz. Er war letztes Wochenende wieder mit den Jungs feiern, jedoch wollte ich nicht. Ich möchte ihm nicht dabei zusehen, wie er Niall oder Eleanor küsst. Ich möchte derjenige sein, der von ihm geküsst wird.

Seufzend lasse ich mich am Kühlschrank hinuntergleiten und ziehe die Beine an den Oberkörper. Ich verstehe meine Gefühle im Moment selbst nicht. Er ist mein bester Freund und es sollte mir egal sein, mit wem er seine Zeit verbringt, aber dass ich weiß, dass er nach der Arbeit zu Eleanor geht, lässt mich eifersüchtig werden. Ich möchte meine Freizeit mit ihm verbringen, mit ihm auf der Couch sitzen und nichts tun, mit ihm kuscheln, auch wenn er nicht der Typ für sowas ist. Von mir aus, auch gerne seine Lippen auf meinen spüren, aber Hauptsache er ist bei mir und nicht bei ihr.

Als plötzlich jemand am Fenster steht und ins Innere schaut, kann ich nur daran denken, jeden Moment zu sterben, weswegen ich mich noch kleiner mache, als ich gerade bin und die Augen schließe.

Erschrocken keuche ich auf, als es an der Haustür klingelt. Die Person steht nicht mehr am Fenster, weswegen sie jetzt vor der Tür stehen muss. Ängstlich wimmere ich, als es erneut klingelt und dazu lautstark an der Tür klopft. Ich halte mir nur panisch die Ohren zu und wiege mich selbst von links nach rechts, bis ich denke, dass alles vorbei ist und ich gleich sterben werde. Die Tür wird aufgeschlossen und wenig später höre ich Schuhe auf dem Parkett, bis die Person in der Küche ankommen muss, da es sich jetzt anders anhört. „Oh Gott, Harry! Was ist los? Geht es dir gut?", kommt es panisch von Louis, worauf ich hysterisch anfange zu schreien und gar nicht realisiere, dass Louis, mein Louis, wirklich gerade vor mir steht und langsam auf mich zukommt.

Love is fire || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt