Kapitel 4

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Milan


"Irgendwie moralisch verwerflich deine Fähigkeiten bei ihr einzusetzen." sprach Gabriel mich an als ich Zara beruhigen musste, da ich gemerkt hatte, Aaron hatte ihr zu große Angst gemacht.

Meinen Blick ließ ich zu ihm schweifen, ehe ich leise lachen musste, denn seine waren nicht besser und er hatte sie auch schon bei ihr benutzt. "Verwerflicher als deine sicher nicht." sprach ich ehrlich aus, denn ich hatte das Gefühl das selbst Zara selber es vorher gemerkt hatte.

Er hat viel zu tief in ihr Inneres gesehen und das hatten wir alle mitangesehen.

Leise fing er an zu lachen, als ich ihn ansah und ich mich fragte, was er in ihr gesehen hatte, aber verraten würde er uns das sicher nicht, genau so wenig wie ich, wenn ich an seiner Stelle wäre.

"Aber mich hält sie für nen Engel" lachte er leise und ließ mich kaum merklich den Kopf schütteln, denn mit ihrer Beurteilung hatte sie wirklich in die Tonne gegriffen was Gabriel anging.

Meine Augen ließ ich wieder zu der Türe schweifen, durch die Zara vorher verschwunden war um ungestört telefonieren zu können und ich innerlich lachen musste, wenn ich dran dachte, dass sie dachte wir würden sie nicht hören.

Meine Augen schloss ich lieber wieder und sah dann weg, als ich diesen salzigen Geruch in einer Nase hatte, der von ihren Tränen kam und sie wohl nicht so gut fand, was ihr Vater ihr gerade erzählt hatte.

Ehrlich gesagt war es schon etwas verletztend, dass sie uns gegenüber so eine Abneigung gatte, aber ich konnte sie doch verstehen. Schließlich kannte sie keinen von uns und hatte auch noch nie einen von uns zu Gesicht bekommen.

Sie wusste nicht das wir für sie diese Welt in den Abgrund ziehen würde, wenn es ihr Wunsch wäre und wir bereit wären wirklich jeden auszuradieren, damit es ihr gut ging. Auch das wir unsere Leben für sie opfern würden und das ohne mit der Wimper zu zucken wusste sie nicht. Das alles wusste unsere kleine Prinzessin noch nicht, aber ich hatte nicht gerade das Gefühl, dass sie dieses Wissen gerne hätte.

Ihre Tränen brachten mich dennoch um, denn ich konnte dagegen nichts tun. Keiner von uns konnte, gegen diese Tränen etwas tun und  das passte mir absolut nicht in den Kram.

Das einzige das wir tun konnten, war es dabei zuzusehen, wie ihre Tränen über ihr schönes und unschuldiges Gesicht liefen.

Leichte Schritte hörte ich, da sie scheinbar aufgelegt hatte und ich aus Respekt nicht zugehört hatte, da sie sich da so gewünscht hatte. Mit kleinen Schritten kam sie wieder rein, während sie unsere Aufmerksamkeit wieder voll und ganz für sich beanspruchte.

Ich musterte Zara, die uns wieder näher kam und ich jetzt schon wusste, sie würde mir mein Leben nicht einfacher machen, so wie sie aussah. Sie war als Mensch schon wirklich nahe zu Perfekt und wenn sie erstmal eine von uns sein würde, würde es nur noch extremer werden. Eigentlich kaum zu glauben, dass sie wirklich noch schöner werden könnte, aber ich wusste, sie würde mir bald meinen klaren Verstad nehmen und das wussten, die anderen sicher auch.

Die kleine Zara, war wirklich nicht besonders groß, aber sie hatte trotzdem schöne lange schlanke Beine, die einem wirklch nur auf so versaute Gedanken bringen konnten, wie mich leider, wenn ich sie ansah. Ihren Arsch, den erwähn ich am besten garnicht erst, denn den ich hatte ich mir vorher einfach viel zu lange angeschaut, als die das Zimmer verlassen hatte. Zum Anbeißen und das im wahrsten Sinne des Wortes, ehrlich gesagt. Genau wie der Rest ihrer Figur auch, was mich innerlich schon wieder seufzen ließ.

Man wusste bei ihr wirklich nicht, wohin man zuerst schauen sollte. Ihr Gesicht das markelloser nicht sein konnte oder ihre Figur, für die das selbe galt. Ihre blonden Engelslocken gingen ihr bis zu ihren Hüften, während ich meine Augen wieder zu ihren grünen Katzenaugen sehen ließ und sie auch von der Form etwas einer Katze hatten.

Leicht musste ich schmunzeln, als ich sah, dass sie sich das Gesicht getrocknet hatte, genau wie ihre Tränen, da sie scheinbar zu Stolz war so vor uns zu stehen und da war es. Sie war einfach eine Prinzessin, auch wenn sie sich dem ganzen noch nicht bewusst war.

"Könnt ihr mir bitte erklären was das ganze vielleicht soll?" wollte sie dann von uns wissen und klang dabei unglaublich unsicher und blieb dann mitten im Raum stehen, während sie ihre Augen über uns alle schweifen ließ und ich sah wie ihre Augen wieder zur Türe schweiften und sie sicher abhauen wollte.

"Du musst uns um rein garnichts bitten Prinzessin. Wir tun alles was du von uns verlangst." antwortete ihr dann Raf leise, der scheinbar auch etwas überfordert war wie mir schien. Er ging langsam auf sie zu, ehe er vor ihr zu stehen kam und er das einzige tat, was richtig war an seiner und auch an meiner Stelle.

Er ging für die Prinzessin auf die Knie, genau so wie es sich gehörte, denn es war unsere Aufgabe uns für sie zu unterwerfen.

Nur für sie alleine.

Gabriel war der nächste der das selbe tat, ehe auch er genau wie Rafael, seinen Blick senkte, denn eigentlich waren wir es nichtmal Wert sie ansehen zu dürfen. Der nächste war dann ich, denn auch ich hatte dieses Bedürfnis in mir, ihr meinen Respekt zu zeigen und sie einzuschüchtern war nicht das was wir tun sollten, auch wenn es nicht unsere Absicht war. Der letzte, der auch nicht anders konnte, war Aaron, der das selbe tat und auch er, wie wir anderen lieber den Boden anstarrten, als sie anzusehen und zu wissen, dass sie bei weitem gehobener war als wir es waren.

Als wir je sein konnten.

Das es uns erlaubt war überhaupt auf sie aufzupassen, war eigentlich schon Ehre genug für uns.

"Was soll das denn?" kam es panisch von ihr, ehe ich nun doch kurz hochsah zu ihr und sie meinen Blick auffing und sie sich anders nicht beruhigte, weswegen ich sie wieder so ansehen musste und ich wieder dafür sorgen musste, dass sie die Fassung nicht verlor.

"Was machst du mit mir?" hörte ich sie leise flüstern, als ich sie ansah und sie anfing ruhiger zu werden und ich den Blickkontakt dann wieder unterbrach.

So unangenehm ihr das auch war, es war genau das richtige und es war so unglaublich perfekt zu wissen, dass es nur diese eine Frau gab, die uns unterwerfen konnte und das mit bloßen Blicken.

Keiner von uns sagte was, deswegen würde ich es übernehmen und einfach mit der Tür ins Haus fallen.

"Du bist unsere Prinzessin." sprach ich ehrlich aus und sah ihr die Verwirrung an, aber das war leider noch nicht alles. "Vampirprinzessin, wenn man es genau nimmt." sprach ich weiter und hätte sie fast beim Namen genannt und Gott, das stand mir ganz sicher nicht zu.

Ein Lachen. Sie fing an zu lachen und ließ mein Herz kurz aussetzen, ehe ich lieber doch wieder auf den Boden vor ihr sah. Dieses Lachen war schöner als der Himmel selbst es sein musste. Schöner als alles andere, dass es je gab und ich in meinem viel zu langem Leben schon gehört hatte.

"Du hast sie nicht mehr alle." lachte sie und ließ mich dann zu ihr wieder sehen und ich sah ihr an, dass sie das für einen Witz hielt. "Er sagt die Wahrheit Prinzessin." kam es von Aaron, der sich wieder erhob und er dann das einzig kluge tat und sich von ihr entfernte, denn sie würde uns gleich umfallen.

"Oh man, ihr habt sie nicht mehr alle." lachte sie leise und schüttelte kaum merklich ihren hübschen Kopf, ehe sie mich angrinste und ich mich fragte, worauf sie jetzt wohl kam.

"Wenn das so ist, dann geh ich jetzt wieder Heim." hörte ich sie sagen, ehe ich dann selber aufstand und ich leise lachen musste, denn sie war ein kluges Mädchen. Im Normalfall würde man seiner Prinzessin das wahrscheinlich nicht abschlagen.

Normal war hier aber garnichts.

"Versucht den Scheiß doch bei jemand anderem." sprach sie weiter und schien sich verarscht vor zu kommen, was ich verstehen konnte an ihrer Stelle. Sie war mit dem Thema nie wirklich in Berührung gekommen. Alles was sie darüber wissen konnte, waren diese schlechten Filme und Bücher, die nichts mit der Realität gemein hatten.

"Läuft ja super." hörte ich Raf leise sprechen, während er sie ansah und sie ihn dann sauer ansah, ehe sie doch Angst bekam und sie lieber mich ansah und ich sie nur schwach anlächelte.

"Wie machst du das?" fragte sie mich unglaublich leise wieder, als ich sie wieder versuchte zu beruhigen und sie mich unsicher und ängstlich ansah.

Zara Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt