Teil 5

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  FloVlogt P.O.V  

,,Guten Morgen!''  Lächelnd kam mir ein halbtnackter Ardy entgegen.,,Alter!? Wie siehst du denn aus?'' Entsetzt blickte ich ihn an.Er schaute mürrisch zurück und hielt eine weiße Tüte hoch.,,Essen'' sagte er knapp und  ging auf mein Bett zu.Verwirrt über seinen plötzlichen Stimmungswechsel setzte ich meinen Weg ins Badezimmer fort.Im Flur war alles ruhig, selbst die Lichter waren noch nicht an.Komisch.Als ich die Badezimmertür nun schon mit mulmigen Gefühl aufstieß, kam mir gähnende Leere entgegen.Hier war anscheinend auch niemand.Trotzdem fühlte ich mich beobachtet.Schnell zog ich mir mein T-Shirt aus,wusch mich und putzte mir die Zähne.Ich wollte so schnell wie möglich hier raus.Als ich dann endlich fertig war,schlich ich möglichst leise zu meinem Zimmer zurück.,,Leute?'' fragte ich,als ich die Tür öffnete.,,Ja?'' kam es von drinnen.Erleichtert atmete ich aus.Ich war also doch nicht alleine.,,Ihr wisst gar nicht wa-'' ,,Komm her,es gibt Brot'' unterbrach mich Taddl.,,O...okay''  Ohne mir weitere Gedanken zu machen,setzte ich mich zu ihnen.,,Flo...wie stehst du eigentlich zu Dner?'',,Ähhhh..ich ..wie meinst du das?''.Ich versuchte mich dumm zu stellen.Egal, was für eine Antwort ich geben würde, irgendjemand würde ich immer verraten.,,Du weißt genau, was ich meine'' gab mir Floid kühl zurück.Hilfesuchend sah ich Taddl und Ardy an, die aber mit leeren Augen zurückblickten.Zombey war zu Osaft gegangen.Floid kam,unter dem Vorwand noch etwas mit Taddl und Ardy zu besprechen,heute morgen zu uns.Wäre ich doch bloß auch mit rübergegangen.Klar, ich würde Dner niemals zutrauen jemanden umzubringen, aber die Agumente von Flo waren echt überzeugend gewesen.Was soll ich denn jetzt machen? Ich seufzte und nahm mir ein Stück Brot.,,Ich bin für niemanden.'' Floid starrte mich kurz überrascht an, sammelte sich aber ziemlich schnell wieder.,,Aha'' gab er trocken zurück, stand auf und verließ den Raum.Seelenruhig wollte ich nach dem nächsten Stück Brot greifen, als Taddl und Ardy fast gleichzeitig anfingen zu sprechen.,,Du bist also für niemanden? Das heißt, du vertraust uns nicht mehr?''. Mitten in der Bewegung stockte ich und sah sie fassungslos an.,,B..bitte?'' Was soll das denn jetzt schon wieder bedeuten? ,,Schön'' ,,Mh?!?'' Ich verstand die Welt nicht mehr.Was hatte ich denn jetzt schon wieder getan? Ich hatte doch nur gesagt, dass ich für niemanden bin, nicht, dass ich irgendjemandem nicht vertraue! Taddl und Ardy standen auf und verließen ebenfalls den Raum.Jetzt saß ich ganz allein in meinem Bett und hielt verwirrt ein Stück Brot in der Hand.Da beschlich mich wieder das Gefühl beobachtet zu werden.Schnell drehte ich mich um.Aber da war niemand.Was ist heute bloß los?

Kurze Zeit später ging ich, wieder völlig alleine, den Gang zum Saal entlang.Der geheimnisvolle Sprecher hatte uns zugeteilt dort zu warten und uns schon mal auf eine Überraschung vorzubereiten.Was das wohl für eine Überraschung war? Wohl keine gute....

Ich blieb nicht lange bei dem Gedanken, was es für eine Überraschung sein könnte.Eher beschäftigte mich der Gedanke, warum ich die ganze Zeit alleine war.Es war sehr gefährlich, hier alleine zu sein.Der Gang war wie leergefegt, kein Schmutz war zu erkennen.Es sah aus, als hätte ihn vor ein paar Minuten jemand geputzt.Geputzt extra für mich.Der Gang in den Tod.Bei diesem Gedanken erschauderte ich.Plötzlich hörte ich Schritte.Erst wollte ich mich erleichtert umdrehen und demjenigen in die Arme fallen, der mich auf dem Gang nicht alleine ließ.Aber dann fiel mir ein, dass es ja auch noch den Mörder gab.Was ist, wenn der Mörder gerade hinter mir her ging? Unwillkürlich ballte ich meine Hände zur Faust und mein Körper spannte sich an.Meine Schritte und Atmung wurden automatisch schneller.Wenn der Gang doch bloß schon zu Ende sein könnte! Da! Die Tür! Ich sehe die Tür! Meine Schritte wurden immer schneller, die hinter mir auch.Jetzt rannte ich schon fast.Die Person hinter mir auch.Irgendwas sagte mir, dass ich mich umdrehen und kämpfen sollte.Aber meine innere Stimme und mein Verstand rieten mir einfach weiter zu rennen.Ich würde es noch schaffen! Ich werde nicht das nächste Opfer sein! Nein! Nicht ich! Diese Gedanken brachten meinen Körper auf Hochtouren.Ich rannte jetzt so schnell, wie ich konnte.Wenn nicht sogar noch schneller.Es waren ungefähr noch sieben Schritte bis zur Tür.Ich hörte wie sich die Schritte hinter mir beschleunigten.Sie kamen näher.Immer näher.Zu nah.Plötzlich packte mich etwas an den Schultern, und ich fiel mit Wucht nach hinten.,,HI—'' Ich wollte schreien, aber die Wucht des Rückwärtsreißens hatte mir die Luft genommen.Ich keuchte.Irgendwie musste ich mir doch helfen können.Mein Herz raste.Mein Körper war wie erstarrt.Wenn mein Körper mir doch jetzt nur gehorchen würde! Die Person versetzte mir einen heftigen Schlag in die Magengegend.Ich schrie auf und versuchte verzweifelt Luft zu bekommen.Vergeblich.Stattdessen versagte mein Körper jetzt vollkommen und verfiel vollends in Starre.So ist das also, wenn man stirbt...dachte ich bevor auch mein Gehirn sich ausschaltete.

Schwarz.Alles war schwarz.,,Na? Auch schon aufgewacht?'' flüsterte eine rauhe Stimme direkt an meinem Ohr.Ich zuckte zusammen.Der Schlag! Mir fiel wieder alles ein.Wie lange lag, stand oder saß ich hier schon? Was hatte die Person mit mir gemacht? Ich wusste nur, dass der Mörder gerade neben mir stand und, dass ich noch nicht tot war.Was hatte er mit mir vor? ,,Was willst du von mir?'' fragte ich leise.Meine Stimme klang brüchiger als sie eigentlich sollte.,,Dich ermorden,was sonst?'' aha..dachte ich trocken.Danke für diese Info,aber das habe ich auch schon selber herausgefunden! Ich wollte prüfen, ob ich mich noch bewegen konnte.Da bemerkte ich, dass ich an Händen und Füßen gefesselt war.Wie in einem schlechten Horrorfilm! Aber wenigstens hatte ich jetzt herausgefunden,dass ich auf einem Stuhl saß.Meine Schläfen pochten, und ich hatte höllische Kopfschmerzen.,,Was soll es denn werden?'' fragte mich diese Stimme wieder.Ich kannte sie.Das ist auch irgendwie logisch...fiel es mir plötzlich ein.Der Mörder war einer von uns.Er hatte alle bisherigen Opfer getötet.Es war einer, mit dem ich schon einmal gesprochen hatte.Die Vorstellung, dass ich mit dem Mörder vielleicht schon geredet hatte, ließ mich zusammenzucken.Eine leichte Windbewegung an meiner rechten Wange ließ mich wissen, dass der Mörder aufgestanden war.Ich schaute stur geradeaus.Zumindestens glaubte ich das.Mein Wahrnehmungsgefühl hatte ich schon lange verloren.,,Kann sein, dass es jetzt etwas wehtut'' Die Stimme hatte sich verändert.Sie klang jetzt fröhlich und hoch.TU DOCH IRGENDETWAS! Schrie mich meine innere Stimme an.Ich wollte auch etwas tun, wusste allerdings nicht was.Schnell überflog ich die Möglichkeiten mich zu befreien.Keine von ihnen war wirklich zu 100% ausfüllbar, ohne dabei in irgendeine Gefahr zu laufen.Aber was hatte ich für eine Wahl? Entweder sterben oder sterben, aber dann mit dem Gewissen, dass ich es wenigstens versucht hatte.Ich entschied mich für letzteres.Mein Herz schlug laut.Meine Hände pochten vor Schmerz.Ich konnte mich kaum konzentrieren.Gerade, als ich mir einen Plan überlegen wollte, hörte ich ein Geräusch.Irgendetwas war verrutscht.Es hörte sich wie eine Eisenstange an.Wollte er mich etwa mit einer Eisenstange erschlagen? Ich merkte, wie mir Schweißperlen die Stirn herunter rannen.Denk nach, denk nach! Irgendetwas muss es doch geben! Machte mir mein Bewusstsein wieder klar.Ich dachte nach.Aber mir fiel nichts ein.Gar nichts.Mein Kopf war wie leer gefegt.Da spürte ich auch schon einen stechenden Schmerz, der sich rasend schnell über meinen ganzen Körper ausbreitete.Ich schrie auf.Mein Kopf dröhnte.Eine wame Flüssigkeit lief in meinen Mund.Sie schmeckte süß und gleichzeitig bitter.Es war mein Blut,mein eigenes Blut.Der Schmerz kam von der Nase aus.Er hatte meine Nase zerschlagen.EIN FOKUSSIERTER NASENSCHLAG! Fiel mir ein.Ich hatte mal von dieser Technik gehört.Sie war sehr gefährlich und sehr schwer zu lernen.Aber man konnte einen Mensch sofort damit töten. Ich wollte nach Luft schnappen,aber da war keine.Ich konnte nicht mehr atmen.Meine Hände verkrampften sich.Ich versuchte verzweifelt nach Luft zu schnappen.Dann stieß ich noch einen langen schmerzvollen Schrei aus, bevor ich leblos auf dem Stuhl zusammen sackte.Warmes Blut rann über meinen ganzen Körper.Ich war ihn gegangen, den Gang des Todes...

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