Dner P.O.V
Sie hatten mich zurückgelassen...alleine im Raum stehen lassen...selbst Izzi hatte mir nicht geglaubt... Tränen füllten meine Augen. Warum wurde immer ich beschuldigt? Was hatte ich getan, dass man immer mir alles zuschob? Ich war immer der Auslöser für irgendetwas... Bis jetzt hatte ich immer meine Tränen mit einem Lächeln überspielen können, doch jetzt kann ich nicht mehr... Ein Meer von Tränen ergoss sich aus Felix' Augen. Er sank zu Boden. Er hatte niemanden mehr. Weder Izzi, noch Taddl oder Ardy. Weder Rewi, noch Manu, noch Viktor. Und weswegen? Wegen rein gar nichts. Er hatte doch nichts getan! Er war doch nicht der Mörder! Und trotzdem konnte er es genau so gut auch sein. Glauben tat es eh schon jeder. Die tiefe Stimme des Ansagers drang bis zu ihm. Dner richtete sich wieder auf und versuchte unter Schluchzen den Wörtern zu lauschen. Obwohl er sich nur auf die Stimme konzentrierte, verstand er nur einzelne Wörter. Die mehr oder weniger Sinn ergaben. Sein Körper wurde immer wieder durch Schluchzen erschüttert. Auf einmal verschwand die tiefe Stimme. Eine weibliche Computerstimme ertönte. Zahlen wurden runter gezählt. Felix stand auf. Er wollte zur Tür gehen, sie aufmachen und nachschauen, was da draußen los war. Doch dazu kam es nicht, denn auf einmal klappten jeweils zwei, an jeder Wand befestigte Kacheln auf und ein laut zischendes Geräusch war zu hören. Er streckte die Hand aus und versuchte, auf dem Boden zur Tür zu robben. Aber seine Augen waren anderer Meinung. Langsam fielen sie zu. Er versuchte verzweifelt sie offen zu halten, ohne Erfolg. Sie fielen zu und alles um ihn herum wurde in Schwärze getränkt.
~~~Der Rabe saß auf meinem Arm. Sein schwarzes Fell glänzte. Er hielt einen Ring im Schnabel. Er hielt ihn so fest, er konnte. Als würde sein Leben an diesem Ring hängen. Unter seinen Füßen tat sich eine tiefe Schlucht auf. Er schaute mich unsicher an. Dann breitete er seine Flügel aus. Sein Blick ging Richtung Himmel. Dort oben würde er frei sein. Frei von allem. Seine Muskeln spannten sich an. Er richtete sich zum Flug auf. Er schaute nicht in den Abgrund. Er wollte nicht sinken. Er wollte fliegen. Langsam, ganz langsam, wie in Zeitlupe, nahm er einen kräftigen Schwung mit den Flügeln und hob ab. Hob ab in die Freiheit. In den Himmel. Er flog zielgeradeaus. In das blaue Nichts. ~~~
,,Schon wieder Schlafgas? Denen fällt aber auch nichts Neues ein!'' beschwerte sich Rewi, der wohl schon wach war. Es war dunkel. Nein, da hinten leuchtete ein kleines Licht. Es flackerte bei jeder Bewegung in diesem Raum. Man hatte ständig die Angst, dass es aus ging. Ich richtete mich auf. Wo war ich hier? Ein Blick zur Seite verriet mir, dass ich mich nicht mehr in Zimmer 1 befand. Der Raum, in dem ich mich jetzt befand, hatte rote Kacheln. Rot und schwarz kariert. So wie ein Schachfeld. Bloß statt Weiß Rot. Und dieses Muster füllte den gesamten Raum aus. Boden, Decke und Seitenwände. Eine Tür war nicht zu erkennen. Und dennoch nahm man kaum ein Achteck war. Viel eher einen Kreis. Denn die einzige Lichtquelle, die Kerze, war in einer Ecke befestigt. Ich lag zwei Meter vor der Kerze. Bevor ich mir den Raum genauer ansehen konnte, riss mich eine Stimme aus den Gedanken. ,,Ach...Dner? Auch mal wieder da?'' Schelmisch grinsend stand GLP vor mir. Ich wich einen Schritt zurück. ,,Was willst du?'' knurrte ich. ,,Wohoho!'' Manu hielt sich schützend die Hände vor's Gesicht. ,,Nur weil ich dich jetzt auch ermorden kann, heißt das noch lange nicht, dass du mich sofort hassen musst.'' ,,Du kannst mich töten?'' Verwirrt blickte ich ihn an. War er etwa der Mörder? Aber die anderen standen doch hinter ihm. Da wüssten sie doch sofort Bescheid! Oder wollten sie mich alle töten? Mein Blick blieb an Izzi hängen. Es tat weh. Alles in mir zog sich zusammen. Er stand vor mir. Tat nichts. Rein Gar nichts. Er war einfach nur da. Und trotzdem tat es so verdammt doll weh. Vielleicht, weil er mich verraten hatte? Vielleicht, weil er mich auch töten wollte? Vielleicht, weil ich ihm vertraut hatte? Als er bemerkte, dass ich ihn ansah, wich sein Blick zu Boden, und er drehte sich leicht um. Seine Hände kamen zum Vorschein. Sie wurden festgehalten. Von Rewi. Rewi hielt meinen besten Freund davon ab, mir zu helfen. Aber das wollte Alex vermutlich auch nicht. Er wehrte sich ja noch nicht mal. Erst gar nicht zu sprechen davon, dass er es überhaupt versuchte. Verdammt! Warum machte mir das so viel aus? Ich musste doch männlich sein! ,,Schau den armen Izzi nicht so an! Der kriegt noch Paranoia wegen dir!'' warnte mich Ardy. ,,DAS REICHT!'' schrie ich wutentbrannt. Nichts kann mich mehr aufhalten. Überrascht wichen die anderen zurück. Manu hob beschwichtigend die Hände. ,,WENN IHR DENKT, DASS ICH DER MÖRDER BIN, DANN...'' -Ganz ruhig, du hast dich so entschieden. Du wirst das jetzt durchführen. Du hast nichts mehr zu verlieren.- ,,..DANN BEWEISE ICH EUCH EBEN DAS GEGENTEIL!'' Izzi hob seinen Kopf. Taddl sah mich verwundert an. Er schien genauso verängstigt zu sein, wie Zombey und Izzi. Manu hatte sein selbstgefälliges Lächeln wiedergewonnen und kam auf mich zu. ,,Wie willst du das anstellen? Es weiß doch eh schon jeder.'' Ich überlegte nicht lange. Insgeheim war mir die Idee schon gekommen, als ich das erste Mal beschuldigt wurde. ,,Gib mir die Pistole, die da hinten liegt.'' Alle drehten sich um. Bis auf GLP .Der grinste mich immer noch dreckig an. ,,Und warum sollte ich sie dir geben? Damit du uns alle sofort auslöschen kannst? '' ,,Nein, gib mir die Pistole. In ihr befindet sich nur ein Schuss. Wenn überhaupt, könnte ich nur einen von euch töten. Danach könntet ihr alle mich töten. Hier liegen tausende von denen herum.'' Manu's so selbstsicheres Grinsen sah jetzt viel mehr nach einem überfahrenen Welpen aus. ,,Und warum sollte ich sie dir geben?'' wiederholte er. ,,Weil ich es dir beweisen will.'' Er schaute mich immer noch misstrauisch an, gab dann aber doch nach und holte die Pistole. Izzi sah mich unsicher an. Taddl schien mir irgendwas sagen zu wollen. Und Zombey stand unschlüssig, ob er mich fragen solle, was ich machen will, oder es lieber bleiben ließe, neben Frodo. ,,Dner?'' kam es leise von Izzi, als mir widerwillig von Manu die Pistole gereicht wurde. Ich schaute ihm direkt in die Augen. Wieder zog sich mein Herz zusammen. Ich nahm die Pistole. Sie war schwer. Der silberne Griff funkelte in meiner Hand. Glatt so, als würde sie '' Benutz mich'' schreien. Ich schluckte. Jetzt konnte ich nicht mehr zurück. Ich hatte gewählt. Langsam richtete ich den Lauf Richtung Kopf. ,,Dner?!'' kam es gleichzeitig von Zombey und Taddl. ,,Ihr habt es selber so gewollt.'' sagte ich lächelnd. Tränen liefen über meine Wangen. Taddl sah mich stumm an. Seine Augen füllten sich ebenfalls mit Tränen. ,,Aber doch nicht so..'' flüsterte er. Zombey schaute mich schockiert an. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Was auch? 'Tschüss' oder was? Mein Finger klammerte sich um den silbernen Lauf. Ich zitterte. Was hält mich noch hier? Ihr wolltet, dass ich es euch beweise. Hier ist der Beweis. Dachte ich und drückte ab. ,,FELIX! NEIN! FELIX!'' hörte ich eine Stimme schreien. Es war Izzi's Stimme. Er kam auf mich zugerannt. Er hatte sich aus den Griffen der anderen befreit. Tränen überströmten sein Gesicht. In seinen Augen lag pure Verzweiflung. Aber er kam zu spät. Ich hatte schon abgedrückt. Er war das letzte, was ich sah. Dann schloss ich meine Augen. Und schlief. Schlief für immer.
~~~Der Rabe hatte die Hälfte der Strecke schon erreicht, da tauchten an beiden Seiten der Schlucht zwei dunkle Gestalten auf. Der Rabe versuchte schneller zu werden. Doch die Schwarzen Schatten hatten etwas, was der Rabe nicht hatte. Bevor der Rabe höher aufsteigen konnte, schossen zwei metallische Dinge durch seine Flügel. Er schrie auf. Jedoch, ohne den Mund zu öffnen. Es war ein stiller Schmerzensschrei. Blut schoss durch die Luft. Er sah den Grund. Verzweifelt versuchte er sich wieder hoch zu ziehen. Doch er schaffte es nicht. Schwarze Federn begleiteten ihn auf dem Weg in den Abgrund. Er sah wie sich der Himmel immer weiter entfernte. Bevor er den Grund erreicht hatte, ließ er den Ring los. Nun hatte er wirklich keinen Grund mehr zu leben. Sofern er den Ring losgelassen hatte, prallte er auf den Grund und starb. Und dennoch war er glücklich. Das, was er am meisten mochte, hatte ihn bis zum Ende begleitet.~~~
DU LIEST GERADE
Psycho YouTube
Fanfiction(YouTubecontent enthalten!) ,,Ich hauchte seinen Namen in die Dunkelheit. Er hatte ihn gehört. Mein fröhliches Lächeln verwandelte sich zu einem schelmischen Grinsen. Er tat mir Leid.. so lange musste er schon in dieser Hölle leben, aber so geht das...