Kapitel 1

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Clay POV

"Bitte stellen Sie sicher, dass Sie angeschnallt sind. In 5 Minuten erreichen wir den Londoner Flughafen!" Das war die Durchsage, die mich aus meinem Schlaf riss. Aber ich fange erstmal von vorne an.

Alles begann vor ca. 2 Wochen... George war am streamen, zusammen mit Nick/Sapnap und mir. Wir spielten auf dem Dream SMP und alberten etwas herum. Nachdem George schon Gute 2½ Stunden gestreamt hatte, wurde er angerufen und beendete den Stream hektisch. Er hatte sich nicht mal verabschiedet. Nick und ich unterhielten uns noch im Discord Call da wir uns Sorgen um ihn gemacht hatten...

Nick: "Was war das denn? Wieso war er so aufgebracht?"
Dream: "Ich hoffe ihm geht es gut. Ich werde ihm Mal schreiben und berichte dir dann wenn ich mehr weiß."
Nick: "Okay, aber Stress ihn und dich nicht. Ich denke er wird es dir früher oder später sagen. Immerhin seid ihr beste Freunde und er vertraut dir sehr."

'Beste Freunde'… das waren wir seit 5 Jahren. Seit 5 Jahren war ich immer für ihn da und er genauso für mich und so war ich es auch dieses Mal.

Ich beschloss nach einem Flugticket zu suchen, da ich mir sicher war, dass er gerade Nähe brauchte..
Ich schaute im Internet nach dem nächsten Flug, nur um schonmal einen groben Plan zu haben, wann und wie.
Ich wartete aber noch ab bevor ich das Ticket offiziell kaufte. Ich wollte sicher gehen, dass es wirklich das Richtige sein würde, einfach zu ihm zu fliegen. Vielleicht wäre er ja für eine Zeit zu seinen Eltern gefahren oder so...

In den nächsten Tagen war er leiser als sonst. Immer als wir in einem Discord Call mit Nick waren, trug er nicht viel zum Gespräch bei. Manchmal fühlte es sich sogar so an, als würde er nicht dabei sein. Ich wusste es nur, weil er mir nicht aus dem Kopf ging. Das war schon immer so. Er war schon immer mehr als nur mein Bester Freund, aber das weiß er nicht. Das weiß bisher niemand. Nick hatte manchmal was vermutet, aber ich glaube, er war sich eher unsicher bei seinen Vermutungen.

Nachdem ich noch 1 Woche abgewartet hatte, ob es wirklich die richtige Entscheidung war, zu George zu fliegen und bei ihm zu sein, war ich mir sicher. Ich nehme den nächsten Flug nach London!
Zwar musste ich mich noch gedulden, da in Florida ein Unwetter herrschte, aber ich hatte eh noch ein paar Sachen zu erledigen, bevor ich flog.

Jetzt sitze ich hier im Flugzeug und warte, bis ich lande. Als das Flugzeug landet und ich mein Gepäck abholte, ging ich raus und wartete auf mein Taxi. Ich nannte dem Taxifahrer George's Adresse und er fuhr mich zu ihm. Während der Fahrt stieg meine Nervosität und mir wurde übel... Ich dachte darüber nach, was ich machen sollte, wenn er nicht damit einverstanden wäre das ich jetzt einfach so vor seiner Tür auftauche. Vielleicht denkt er, auch er wird entführt oder so. Immerhin taucht nicht jeden Abend ein 1,90m großer, muskulöser Typ vor seiner Tür auf.

Ich stieg aus und gab dem Taxifahrer das Geld. Wir sind insgesamt 20 Minuten gefahren. Auch wenn es sich für mich gar nicht so angefühlt hat. Ich war wohl so sehr in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass der Fahrer meine Koffer auf den Bürgersteig gestellt hatte und dann gefahren ist.
Jetzt stand ich da. Vor dem Haus in dem mein Bester Freund wohnt. Ich ging bis zur Tür, aber zögerte bevor ich klingelte. Ich klingelte erst einmal. Keine Reaktion. Ein zweites Mal. Keine Reaktion. Erst beim dritten Mal ging ein Licht im Flur an und man sah eine Person zur Tür laufen. George.

Die Tür hatte in der Mitte ein Glas. Jedoch konnte man nicht hindurchsehen. Man sah nur verschwommene Umrisse. *Klack* Das war das Geräusch von dem nun entsperrten Schloss. Jetzt öffnete sich langsam und mit einem leisen Quietschen die Tür und ich sah ihn vor mir. Dort stand George und sah mich mit weiten Augen an. "Clay...." nuschelte er. So standen wir 2 Minuten lang, ich mit meinen Koffern und er in seinem Pyjama und einem Ausdruck, als hätte er einen Geist gesehen. "Das ist ja eine herzliche Begrüßung" sagte und ich und schmunzelte. George schüttelte den Kopf und kam auf mich zu, um mich zu umarmen. Ich erwiderte diese Umarmung. Es fühlte sich gut an. Sehr gut sogar. Er war eiskalt und drückte sich fest an mich. Er zitterte leicht, was mich verwunderte, da er ja eigentlich im Haus war. Ich löste eine Hand von seinem Rücken und griff nach meinem Koffer. Ich wollte mich nicht von ihm lösen und so wie er sich an mir festklammerte, wollte er es auch nicht. So ging ich nun, mit ihm an mir und meinem Koffer in der Hand vorsichtig, in sein Haus rein. Als wir drinnen standen löste er sich langsam von mir und schaute mich ungläubig an. "W-Wieso bist du hier? W-Warum sagst d-du nichts? Ich hätte aufräumen müssen und einkaufen auch..." brachte er hinaus. Er sah müde und erschöpft aus. Seine Haare waren durcheinander und rasiert hatte er sich auch nicht. Anscheinend war es wirklich eine gute Idee herzukommen. Er musste seit Tagen nicht mehr aus dem Haus gegangen sein
"Naja.." fing ich an zu erzählen "du hast vor 2 Wochen gestreamt und dann wurdest du angerufen. Danach warst du ganz anders. Du hast kaum noch geredet und ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Ich wäre schon früher gekommen, aber ich wollte erst sicher gehen, dass es wirklich richtig ist zu kommen.. Nick ist auch aufgefallen, dass du anders geworden bist. Ruhiger. Und damit ich weiß, dass alles gut ist, bin ich hergekommen. "
Während ich ihm das erklärte musterte er mich. Er fing unten an den Schuhen an und endete an meinen Haaren. Von da aus ging er zurück zu meinem Gesicht und lächelte mich an, nachdem ich zuende geredet hatte. Ich muss zugeben, wenn man ihn persönlich sieht, sieht er 10x so süß aus wie in seinen Streams… Wenn das überhaupt noch möglich ist.
"Du hast dir Sorgen gemacht?" unterbrach er dann die Stille. "Natürlich hab ich das! Du bist mein bester Freund und ich merke, wenn es dir nicht gut geht. Außerdem hatte ich eh vor dich in nächster Zeit zu besuchen. Ich wollte dich schon immer persönlich sehen und jetzt bin ich hier." George wurde rot und kam auf mich zu um mich wieder zu umarmen.

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