Kapitel 3

318 24 4
                                    

4 Uhr. Ich schaute auf mein Handy. Ich wurde gerade wach… weshalb genau weiß ich nicht. Ich war schweißgebadet und zog meinen Pulli aus. George lag noch friedlich in meinem Arm und schlief. Wie schön dieses Gefühl doch war. Am liebsten würde ich es für immer haben wollen. Naja könnte ich auch… ich könnte einfach herziehen. Genug Platz wäre in diesem Haus. Ich sollte mir über sowas noch gar keine Gedanken machen. George und ich waren Beste Freunde... und das zu riskieren, war das letzte was ich wollte. Solange ich von George nicht ins Gesicht gesagt bekommen würde, dass er mich liebt, sind wir einfach nur die Besten Freunde, die wir seit 5 Jahren waren. Ohne weiter darüber nachzudenken, kuschelte ich mich wieder an George ran und vergrub meine Hand unter der Decke, sodass ich ihn an seiner Taille näher an mich ziehen konnte. Mit der anderen Hand kraulte ich ihn am Kopf. Ich atmete seinen Geruch ein. Es beruhigte mich irgendwie. Ich schloss meine Augen und kurze Zeit später schlief ich wieder.

-Timeskip 11 Uhr-

Diesmal wachte ich nicht so friedlich auf. Ganz im Gegenteil. George war anscheinend schon länger wach und ist aufgestanden. Jetzt war ich also an der Reihe. Er kippte mir ein großes Glas kaltes Wasser über den Kopf. Ich sprang auf und musste mich erstmal orientieren. George lachte sich kaputt. Ich sah ihn ernst an, musste dann aber grinsen, weil mir etwas auffiel. Er hatte meinen Pulli übergezogen. Ihm war wahrscheinlich einfach kalt. Er muss ihn vorhin angezogen haben, da es der Pulli war, den ich heute Nacht ausgeszogen hatte. Er war ihm zu groß. Der Pulli der bei mir bis zu meiner Hüfte ging, hängt bei ihm kurz über dem Knie. Die Ärmel hingen einfach runter, sodass man seine Hände nicht mehr sehen konnte und die Kapuze würde ihn wahrscheinlich bis zum Kinn hängen, hätte er sie aufgesetzt. "Clay? Warum starrst du mich so an?" fragte George. Er wurde ein bisschen rot. "Mein Pulli steht dir!" sagte ich mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Er sah an sich herunter. Es sah fast so aus, als hätte er gar nicht bemerkt, dass er ihn noch anhatte. Ich stand auf und ging auf ihn zu. Ich umarmte ihn und wartete bis er mich auch umarmte. Als er dies tat nutze ich meine Chance und fing an ihn zu kitzeln. Auch wenn er gerade unfassbar süß aussah, wie er dort in meinem Pulli stand, so habe ich nicht vergessen, wie er mich geweckt hat. Dafür bekommt er jetzt seine Rache. Er versuchte sich klein zu machen, damit ich es schwieriger habe ihn zu kitzeln. "C-Clay! H-Hör a-auf! Ich kann n-nicht at-atmen!!" versuchte er zu sagen. Ich lächelte ihn an und hörte kurz auf. Jetzt fiel mir erst auf, dass er genau unter mir liegt. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir uns aufs Bett bewegt hatten, während ich ihn geärgert hatte. Er starrte mir in die Augen und ich tat es ihm gleich. Er hatte schöne braune Augen. Sie strahlten auf, als das Sonnenlicht auf sie schien. Meine Hände hatte ich auf die Matratze gestemmt, damit George durchatmen konnte. Sein Kopf lag in der Mitte meiner Arme. Ich hob einen meiner Arme an und schob ihm eine dunkelbraune Haarsträhne aus dem Gesicht. Er wurde rot und lächelte mich an. Ich lächelte zurück. Seine Lippen waren etwas trocken, da er wahrscheinlich in letzter Zeit nicht viel getrunken hatte. Aber dennoch sahen sie wunderschön aus, wenn er lächelte. "Clay? Ist alles gut bei dir? Du hörst mir gar nicht zu, kann das sein?" fing er nun an. "Ähm doch klar, was hattest du noch gleich gesagt?" Ich schaute ihn verlegen an und kratze mich am Hinterkopf. "Ich sagte ob du heute noch vor hast, von mir runter zu gehen. Das Rührei in der Küche bleibt nicht ewig warm." er lachte ein bisschen während er das sagte. Ich stieg vom Bett runter und ging in mein Zimmer um mir einen Pulli anzuziehen. George ging währenddessen schon in die Küche und machte noch einen Tee. Als ich runter kam roch ich schon das leckere Rührei, das er extra für uns vorbereitet hatte. "Das hättest du nicht machen müssen. Ich hätte uns auch was machen können" sagte ich schließlich, als ich mich an den Tisch setzte. "Das schulde ich dir, nachdem ich gestern Abend schon fast die ganze Pizza verschlungen hatte." bekam ich als Antwort. Wir aßen zusammen Frühstück und hörten nebenbei Radio.

'Sometimes, all I think about is you
Late nights in the middle of June
Heat waves been faking me out
Can't make you happier now'

Wir sangen lautstark mit. Ich stand auf und bewegte mich zur Musik. George guckte mich nur an und verdrehte lächelnd seine Augen. "Komm her, Gogy" forderte ich ihn auf. Nachdem er nicht kam, beschloss ich, einfach seine Hände zu nehmen und ihn so dazu zu bringen, mit mir zu tanzen. Da er sich nicht wehren konnte, standen wir nun zusammen in seiner Küche und tanzten so als würde uns keiner sehen können. Zwischendurch drehte ich ihn auch, oder führte ihn hinter meinem Rücken her. Nachdem das Lied zu Ende war, kam erstmal Reklame im Radio. "Wo gerade die Reklame kommt… wir müssen heute noch einkaufen gehen. Sonst müssen wir die nächste Zeit lang immer bestellen." sagte George, als wir wieder zusammen am Tisch saßen. "Sollen wir es direkt nach dem Frühstück machen? Dann haben wir es hinter uns und den Rest des Tages könntest du mir vielleicht London zeigen." "Das klingt gut! Lass uns kurz aufräumen und dann würde ich noch schnell duschen gehen." entgegnete er mir. Als dann das Geschirr in die Spülmaschine geräumt worden ist und George geduscht hatte, kam er zu mir, nach unten, ins Wohnzimmer. Ich checkte gerade Twitter und sah Fanarts. DreamNotFound Fanarts. Mein Bauch fing an zu kribbeln, da ich mir die Situation des Bildes immer in echt vorstelle. Als George sich neben mich stellte, sah ich ihn an. Seine Haare waren noch etwas nass und ein paar Wassertropfen perlten ab und fielen auf den Boden. Er fuhr sich durch die Haare. Er sah heiß aus. Wirklich heiß! Ich schaute weiter runter und sah, dass er sich wieder einen Pulli von mir angezogen hatte. Diesmal war es ein Grüner. Er war ihm genauso viel zu groß, wie Der von davor. Als Hose trug er eine graue Jogginghose, die ihm ebenfalls zu groß war… aber nur minimal. Ich lächelte ihn an und stand auf. Nun schaute ich ihn mit leicht gesenktem Kopf an, da er mindestens 20cm kleiner war als ich. Er schaute zu mir hoch und schlung seine Arme um mich. Er war sehr anhänglich, aber das störte mich nicht. Ich legte meinen Kopf auf Seinen und umarmte ihn ebenfalls. Ich merkte wie er sein Gesicht in meinem Pulli vergräbt und anfängt daran zu riechen. "Rieche ich so gut?" fragte ich ihn. Er klammerte sich noch fester an mich und nickte nur.
Nach einer Weile lösten wir uns voneinander, zogen unsere Schuhe an und gingen in Richtung George's Auto. Wir fuhren zusammen zum Supermarkt. Die Fahrt verlief eigentlich ruhig. Manchmal erzählte mir George etwas über Gebäude, an denen wir vorbeifuhren. Richtig zugehört habe ich ihm aber nicht. Ich war damit beschäftigt zu überlegen, was ich alles einkaufen musste. Natürlich brauchten wir Lebensmittel, aber ich musste außerdem noch Snacks und Getränke für George's Geburstag kaufen. Der war nämlich bald.
George erzählte mir, dass er nichts Großes daraus machen wollte, weil seine Freunde sich keinen Aufwand für ihn machen sollten. Ich hatte aber andere Pläne. Ich würde heute die Sachen besorgen. Am Abend vor seinem Geburtstag würden dann alle zu uns nach Hause kommen, während wir weg sind. Ich hatte Wilbur, Techno, Tommy, Tubbo, Nick und Karl eingeladen. Wilbur und Techno hatte ich gebeten Alkohol mitzubringen, Nick und Karl sollten Deko mitbringen und Tommy und Tubbo waren dafür da, die Geschenke einzupacken.
Als wir angekommen waren, holten wir uns einen Wagen. Aber keinen normalen Wagen. Ich ging vorran und kam mit einem wieder, der vorne noch einen Sitzplatz für ein Kind hatte. In dem Falle für George. Von Außen sah es aus, wie ein Auto. George sah mich mit einem leicht genervten Blick an "Clay können wir nicht einfach einen ganz normalen Wagen nehmen?" "Lass uns doch Spaß haben. Jetzt komm schon rein." Ich schaute ihn, mit einem fast schon flehenden Blick, an. Das Gute an dem Wagen war, dass er nicht sehen konnte, was ich oben in den Wagen legte, so konnte ich in Ruhe alles für seinen Geburtstag kaufen ohne, dass er was merkt.

You are what I thinkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt