Kapitel 13

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Ohne einen weiteren Moment abzuwarten, drehte ich mich nun wieder in Richtung Hotel und ging hinein.
An der Rezeption saß eine Frau. Sie war vielleicht Mitte 20. Sie lächelte freundlich als ich auf sie zukam, aber mir war nicht danach, auch zu lächeln, auch wenn sie so freundlich schaute. "Guten Morgen der Herr, wie kann ich Ihnen weiterhelfen?" sie hatte eine angenehme Stimme. "Morgen, ähm.. haben Sie noch ein Zimmer frei? Es kann auch nur ganz klein sein, oder auch ganz groß, das ist ganz egal, ich brauche einfach nur ein Zimmer, bitte." Ich bemühte mich so zu reden, dass meine Stimme nicht gleich wieder brach. Sie schien zu merken, dass es wirklich nötig war, dass ich ein Zimmer bekam, also fing sie an auf ihrer Tastatur herumzutippen. "Ich weiß nicht wie lange Sie bleiben wollen, aber ich könnte Ihnen ein Zimmer anbieten, im 3. Stock. Es wäre ein Doppelzimmer. Da Sie so scheinen, als würden sie wirklich unbedingt ein Zimmer brauchen und dieses Zimmer nicht ganz günstig ist, würde ich Ihnen den halben Preis anbieten. Es ist für die ganze nächste Woche nicht gebucht, das heißt, Sie können so lange bleiben wie es Ihnen Recht ist." Wow. Sie war wirklich sehr nett. Ich nickte und lächelte sogar etwas, auch wenn ich innerlich am sterben war.
Sie rollte mit ihrem Stuhl zurück, zog eine Schublade in dem kleinen Schrank neben ihrem Tisch auf und suchte einen Schlüssel raus. Auf einem Schlüsselanhänger stand die Zahl 6. "Das 6. Zimmer im 3. Stock ist dann jetzt Ihres. Das Geld, das können Sie mir geben, sobald Sie gehen sollten. Sie müssten mir nur Ihren vollen Namen sagen. Außerdem müsste ich noch wissen ob Sie nachher noch frühstücken wollen, das wäre dann von 10-11 Uhr." Ich nickte wieder. Anschließend sagte ich ihr noch meinen Namen. Sie lächelte mich wieder freundlich an und tippte es in ihren PC ein. Ich schaute mich währenddessen kurz um. Es war schick eingerichtet. Ihr Schreibtisch war von einer höheren Holz Fassade umschlossen. Hinter ihr war eine große Fenster Front. Auf dem Tresen stand ein Namenschild aus Metall "Sarah Smith". 
"Gut, dann wünsche ich Ihnen einen schönen Aufenthalt in unserem Hotel. Wenn Sie Wünsche oder Fragen haben, kommen Sie gerne zu mir, ich bin noch bis um 20 Uhr hier."
Ich bedankte mich und ging in Richtung Treppenhaus. Ehe ich aus dem Zimmer mit der freundlichen Rezeptionistin raus war, musste ich wieder an George denken und an all das, was passiert war. Er muss bestimmt denken, ich hätte ihn betrogen. Es sah ja auch wirklich so aus, aber ich hab es nun Mal nicht getan. Ich wusste nicht einmal was davon, dass dieses Mädchen sich an mich rangekuschelt hatte, bevor Nick es mir erzählte. Ich versuchte meinen Kopf frei zu bekommen… von den Gedanken. Vergeblich. Ich ging trüb das Treppenhaus hoch, bis ich vor einer großen, breiten Tür stand. Es war ein goldenes Schild dran. "3. Stock" Ich öffnete die Tür, es sah alles sehr edel aus hier. Links vom Eingang stand ein Spiegel mit vielen Pflanzen drumherum. Rechts war ein langer Gang mit den Zimmern. Ich lief nach rechts, ganz langsam. Ich blieb stehen. Zimmer 6. Ich nahm den Schlüssel und öffnete die Tür. Als ich drin war schloss ich wieder ab. Es sah schön aus. Modern. Ich schaute nach links. Ein Schrank, ein Spiegel und ein riesiges Bett. Daneben ein Schreibtisch und ein großes Fenster mit Balkon. Vor mir stand ein Sofa und ein Fernseher, welcher an der Wand hing. Rechts von mir war eine Tür, ich ging hin und öffnete sie. Ein Badezimmer. In der Ecke die Toilette, daneben ein Waschbecken und ein Spiegel mit Beleuchtung. Gegenüber ein Fenster mit Gardinen und vor Kopf eine riesige Dusche. Es war alles in schwarz gehalten, was es noch edler aussiehen ließ.
Das Hauptzimmer war eher weiß - gräulich gehalten.
Ich ging zurück und schmiss mich aufs Bett. Ich stellte mir ein Wecker auf 10:30 Uhr, damit ich noch frühstücken konnte. Als ich das getan hatte, legte ich mein Handy auf das kleine Nachtschränkchen neben dem Bett. Die Nachrichten von Nick, Wilbur und Techno ignorierte ich. Ich schloss die Augen und versuchte einfach nur zu schlafen, um dem ganzen Mist zu entkommen.
-Timeskip 10:30 Uhr-
Ich sprang auf. Der Wecker ertönte schrellend. Ich brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren, dass ich im Hotel war und nicht im Zimmer von George. Da fing es wieder an. Meine Augen wurden wässrig und mir liefen die Tränen vom Gesicht. George. Es tat alles so sehr weh, ich wollte einfach nur, dass alles wieder so ist, wie vorher, aber so war es momentan nicht. Wie es ihm gerade wohl geht? Ob er auch so leidet wie ich? All diese Fragen bildeten sich in meinem Kopf. Der Wecker klingelte immer noch, daher griff ich nach links und packte mein Handy. Ich musste mich bemühen meine Augen offen zu halten, da der Bildschirm sehr hell eingestellt war. Endlich war Ruhe. Nachdem der Wecker, der vorher den ganzen Bildschirm bedeckte, verschwand, sah ich all die Nachrichten von Wilbur und den anderen.
Alle wussten also davon. Ob sie auch so denken wie George? Sicherlich. Nur Wilbur und Nick wissen wie es war. Vielleicht versuchen sie ja die anderen davon zu überzeugen und vielleicht würden sie es ja glauben. Vielleicht würde es George glauben und er würde herkommen. Dann wäre alles wieder schön. Ich legte das Handy weg. Wieder ohne auch nur einem der Jungs zu antworten.

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