Zurück in 221B Baker Street

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„Ich liebe diese Wohnung einfach", lächelte ich und lehnte mich in meinem Stuhl zurück. „Und die Aussicht ist auch nicht schlecht."

Karen kicherte leise und schenkte sich noch ein wenig frischgepressten Orangensaft ein. „Ja, die Skyline von Frankfurt wird mir fehlen."

Irritiert sah ich sie über den Frühstückstisch hinweg an. „Wie meinst du das?"

„Ich habe jemanden kennengelernt."

„Und das erfahre ich erst jetzt?", fragte ich entsetzt. „Ich bin seit drei Tagen hier und habe dich gefragt, ob es was Neues gibt! Dabei kam dir nicht der Gedanke, mir von deinem Freund zu erzählen?"

„So ist das nicht", beschwichtigte mich meine beste Freundin sofort.

Wir saßen auf ihrem kleinen Balkon und genossen in der warmen Sommersonne unser Frühstück.

Ich legte das Brötchen, welches ich gerade am Essen war zurück auf meinen Teller und verschränkte die Arme. „Na, aber es muss schon etwas ernstes sein, wenn du deine Wohnung aufgibst. Also los. Erzähl es mir."

„Er ist Professor und war für einen Gastvortrag an unserer Uni. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und waren während seines Besuches ein paar Mal essen gewesen. Und ... na ja ... es gibt an seiner Universität eine freie Stelle. Erst einmal beschränkt auf ein Jahr, aber es wäre die Gelegenheit, ihn etwas besser kennen zu lernen."

Nachdenklich runzelte ich die Stirn. „Dich scheint es wirklich erwischt zu haben, wenn du bereit bist für ein Jahr umzuziehen, ohne zu wissen, wie es laufen wird."

„Es ist kein so großes Risiko wie du denkst", erwiderte Karen schulterzuckend. „Diese Wohnung gehört nach wie vor meinen Eltern und sie werden sie vorerst nicht vermieten. Somit habe ich in einem Jahr zumindest einen Ort, an den ich zurückkehren könnte."

„Und wenn du nach einem Monat feststellst, dass der Typ nicht der Richtige ist? Dann wirst du trotzdem ein Jahr in seiner Nähe festhängen."

„Oh, nicht nur in seiner Nähe", lachte Karen. „Ich habe noch nicht erwähnt, dass er an der University of Oxford arbeitet."

Einen Moment lang war ich zu verblüfft, denn ich war mir sicher mich verhört zu haben. „Du meinst Oxford in England?"

„Ja, ganz genau. Ich werde nach England ziehen."

Lachend schüttelte ich meinen Kopf. „Ich fasse es nicht, dass du das so lange für dich behalten konntest. Karen, wir werden nur noch eineinhalb Stunden voneinander entfernt wohnen! Wann ist es so weit?"

„Du musst schon noch das Semester abwarten", stimmte Karen in mein Lachen mit ein. „Ich werde vermutlich Ende September umziehen. Dann habe ich noch ein paar Tage, bevor im Oktober das Semester in Oxford startet."

Nachdenklich lehnte ich mich zurück und überlegte, wie viele Urlaubstage ich mir für die zweite Hälfte des Jahres noch aufgespart hatte. „Ich könnte dir beim Umzug helfen, wenn du möchtest. Wenn im Auktionshaus nicht so viel los ist, sollte es kein Problem für mich sein, da Urlaub genehmigt zu bekommen."

„Das wäre sehr lieb", erwiderte Karen. „Aber willst du deine freien Tage nicht lieber mit Sherlock verbringen?"

Und damit waren wir bei dem neuesten Lieblingsthema meiner besten Freundin angekommen: meine Beziehung zu Sherlock.

Mary und Johns Hochzeit lag erst wenige Wochen zurück und damit auch mein Gespräch mit Sherlock, in dem wir uns gegenseitig unsere Liebe gestanden hatten.

Seit diesem Abend fühlte ich mich, als würde ich auf Wolken schweben. Es war ein wenig wie unsere Zeit direkt nach Baskerville, als wir uns zum ersten Mal eingestanden hatten, dass da mehr war. Doch dieses Mal hing keine dunkle Bedrohung über uns, sondern wir konnten die Zeit einfach genießen. Ginge es nach mir, könnte es auf ewig so bleiben. Doch ich hatte das ungute Gefühl, dass diese friedvolle Zeit irgendwann enden würde. Sherlock zog durch seine Arbeit als Consulting Detective die Probleme einfach an.

SHERLOCK - Das einzig Richtige für mich ... bist duWo Geschichten leben. Entdecke jetzt