Vermisst ihr mich?

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„Mycroft?", hauchte ich entsetzt. Mein Herz schlug so schnell, dass ich sicher bald einen Infarkt erleiden würde. Meinen Blick konnte ich noch immer nicht vom Display lösen. James Moriarty war darauf noch immer zu sehen, wie er mit seinem falschen Lächeln die Botschaft wieder und wieder aufsagte.

Der ältere Holmes-Bruder war gerade dabei eine neue Nummer zu wählen und ignorierte mich komplett. „Verbinden Sie mich sofort mit dem Flieger und geben Sie mir Sherlock Holmes."

Überrascht sah ich ihn an und beugte mich etwas näher, um hoffentlich beide Seiten vom Gespräch mitzubekommen.

Tatsächlich erklang kurz darauf Sherlocks Stimme. „,Mycroft?'"

„,Hallo, kleiner Bruder, wie läuft es denn im Exil?'" Ich war verwundert, wie Mycroft selbst in dieser Situation seinen üblichen Plauderton beibehalten konnte.

„,Ich bin erst seit vier Minuten weg.'"

„,Nun du hast deine Lektion hoffentlich gelernt. Wie sich herausstellt, wirst du gebraucht.'"

„,Herr Gott noch, jetzt entscheide dich mal'", erwiderte Sherlock genervt. „,Wer braucht mich jetzt wieder?'"

Mycroft sah zu dem Video, welches nach wie vor lief und sagte schließlich: „,England.'"

Mich hielt es nicht mehr im Wagen. Ich brauchte dringend frische Luft. Als ich ausstieg, sahen Mary und John, die noch immer auf dem Flugfeld gestanden hatten, mich überrascht an.

Ich musste einen Moment die Augen schließen und tief durchatmen. Mir war schlecht, ich hatte Kopfschmerzen und mein Herz raste noch immer wie verrückt. Unbändige Freude und tiefgründige Angst kämpften in mir um die Vorherrschaft. Sherlock würde nicht ins Exil nach Osteuropa geschickt. Er würde nicht auf einer Selbstmordmission sterben müssen. Allerdings war Moriarty zurück. Der Mann, der mich noch immer in meinen Albträumen verfolgte, der mit Sherlock und mir gespielt und uns fast zu Fall gebracht hatte.

„Was ist los?", fragte John. Offensichtlich war mir anzusehen, dass etwas nicht stimmte.

Ich kramte mein Handy hervor, öffnete ebenfalls die Seite von BBC und zeigte den beiden kommentarlos das Video.

„Heilige Scheiße", fluchte John. „Das ist unmöglich."

„Ich verstehe es auch nicht", sagte ich hilflos und schloss die Seite schnell wieder. Schon jetzt hatte sich die verzerrte Stimme von Moriarty in mein Gehirn eingebrannt.

„,Aber er ist tot'", stellte Mary fest. „,Ich meine, ihr habt gesagt, Moriarty ist tot.'"

„,Auf jeden Fall'", stimmte John ihr zu. „,Hat sich sein Gehirn weggepustet.'"

„,Wie kann er dann wieder da sein?'", fragte sie, doch darauf hatte niemand von uns eine Antwort.

„,Wenn er wieder da ist, dann sollte er sich warm anziehen'", sagte mein Bruder. Ich folgte seinem Blick. Sherlocks Flieger hatte soeben zur Landung angesetzt und auch wenn die Situation völlig unpassend war, musste ich nun doch lächeln.

Mycroft stieg aus dem Wagen und gesellte sich zu uns.

„Was hat Sherlock gesagt?", fragte ich ihn sofort.

„Nichts. Er hat direkt aufgelegt, als ich ihm die Neuigkeiten mitgeteilt hatte."

Ich warf ihm von der Seite einen kritischen Blick zu. „Hast du eine Erklärung für das alles? Wie könnte Moriarty überlebt haben?"

„Wieso fragst du das ausgerechnet mich?", wollte Mycroft wissen.

„Du sagst doch immer, dass du so klug seist", erwiderte ich schulterzuckend. „Außerdem wäre es nicht das erste Mal, dass du mehr über Moriartys Machenschaften weißt als wir anderen."

SHERLOCK - Das einzig Richtige für mich ... bist duWo Geschichten leben. Entdecke jetzt