[Kurz nachdem Yui das Haus verlassen hatte]
Hajime Iwaizumi
»Ja ok. Bis gleich, Shittykawa«, das Telefonat mit Tooru beendet, wählte ich direkt Aikos Nummer, wollte sie noch um etwas bitten, bevor er hier war. Also rief ich sie an, kurz darauf hob sie auch schon ab.
»Hey mein Schatz. Was gibt's?«, hörte ich ihre liebliche Stimme in der anderen Leitung.
»Hey Süße, kannst du mir einen riesigen Gefallen tun?«
»Für dich doch immer Schatz, um was geht es denn?«
»Könntest du ein Auge auf Yui werfen? Vorhin ist sie mit dem Kopf gegen die Küchenzeile geknallt. Sie behauptet zwar, dass es ihr gut ginge, aber ich bezweifle das. Ich mache mir wirklich Sorgen«, erklärte ich meiner Verlobten. Eine Antwort folgte nicht sofort, sie war noch auf der Arbeit und hing vermutlich über den Patientenakten.
»Ja, ich behalte sie im Auge und sehe mir das mal an. Aber sag mal, wieso fährst du sie denn nicht, wenn du dir solche Sorgen machst?«, fragte sie mich schließlich. Hörbar atmete ich gestresst aus. Wäre meine kleine Schwester nicht so verdammt stur, hätte ich sie ja gefahren. Sie als ihre beste Freundin müsste doch die Antwort bereits kennen.
»Du weißt doch, wie sie ist! Yui wurde total wütend als-«, ich wurde unterbrochen durch das plötzliche Vibrieren meines Handys. »Warte mal kurz mich versucht jemand anzurufen.«Ich nahm mein Handy vom Ohr und sah auf den Bildschirm. Oikawa? Was will der den schon wieder? Ich nahm seinen Anruf an, schob somit den zwischen Aiko und mir in die Warteschleife.
»Tooru, was willst du schon wieder? Kann das nicht bis gleich warten?«
Als eine andere Stimme, anstatt Shittykawas, mir antwortete wurde ich hellhörig, wer war das?
»Guten Abend, könnten wir mit einer gewissen Iwa-chan sprechen?«
Erinnerung an mich selbst: Shittykawa eine runterhauen, weil er mich noch immer so in seinem Handy eingespeichert hat.
»Ähm … das bin ich. Darf ich fragen, wer sie sind?«, antwortete ich.
»Entschuldigung, wir dachten, es würde sich dabei um die Partnerin des jungen Mannes handeln.«
»Kommen sie einfach zum Punkt! Und sagen sie mir endlich, wer sie überhaupt sind und warum sie Oikawas Handy haben?«
Mein Gott, was für ein Spinner habe ich denn hier am Hörer?
»Ich bin vom Rettungsdienst, Oikawa-san hatte einen Autounfall«
»WAS? Kann ich ihn sprechen?«Mein Herz raste, machte mir extreme Sorgen um meinen besten Freund. Hoffentlich war der Idiot nicht wieder auf sein blödes Handy fixiert gewesen, sonst würde ich ihm persönlich den Kopf abreißen.
»Er ist bewusstlos, jedoch geht es ihm soweit gut, er kam mit einer kleinen Kopfverletzung und einem gebrochenen Bein gut davon. Entschuldigen sie mich kurz.«
Im Hintergrund konnte ich ein Nuscheln wahrnehmen, verstand leider nicht was besprochen wurde. Hoffte einfach nur, dass sich sein Zustand nicht doch verändert hatte.
»Da bin ich wieder, ihr vollständiger Name ist nicht zufällig Iwaizumi-san?«
»Ja doch, wieso fragen sie?«
Mein Magen zog sich zusammen, Gänsehaut machte sich breit. Angst vordem, was nun kommen würde.
»Die Fahrerin des Autos, welches in das von Oikawa-san gefahren ist … heißt Iwaizumi. Iwaizumi Yui.«Schlagartig wurde mir schlecht, meine Hände zitterten. Das ist doch ein schlechter Scherz, oder?
»Sie hat es am schlimmsten erwischt, teilte mir gerade mein Kollege mit, sie sind jetzt auf dem Weg ins Krankenhaus.«
Meine Augen füllten sich mit Tränen. Schuldgefühle plagten mich. Yui ... ich hätte sie fahren sollen, hätte verdammt nochmal darauf bestehen sollen! Ich Vollidiot!
»D-Danke … mache mich so-sofort auf den Weg.«
Ich legte auf und Aiko war damit wieder in der Leitung. Unfähig irgendetwas zu sagen, blieb ich einfach stumm und ließ den Tränen freien lauf.
»Da bist du ja wieder und wer war das?«
Keine Antwort.
»Schatz? Hallo?«, ihre Stimme klang besorgt.Ich begann zu schluchzen, konnte mich nicht mehr auf meinen Beinen halten. Ich zitterte am ganzen Leib. Wieso sie? Wieso meine kleine Schwester? Am liebsten würde ich zu meinem Auto laufen und zu ihr fahren, schaffte es jedoch nicht, dafür fehlte mir die Kraft.
»Hajime ... wieso weinst du? Was ist los, rede doch mit mir!«
»Y-Yui ... sie ...«, mehr bekam ich nicht über die Lippen, ehe ich anfing zu weinen. Wie erbärmlich ich mich fühlte, sonst war ich doch auch nicht so eine Heulsuse.
»Ich bin in 10 Minuten bei dir! Und rühr dich ja nicht von der Stelle!«
Sie legte auf, mein Handy fiel zu Boden. Ich stand unter Schock, ich könnte mich also gar nicht von der Stelle bewegen. Yui ... wieso ausgerechnet sie? Es ist alles meine Schuld ...Aiko Kobayashi
Nachdem ich aufgelegt hatte, rannte ich an die Rezeption, erklärte den Mädels schnell, dass der letzte Patient abgesagt werden sollte, da ich dringend weg müsste. Sprintete daraufhin zu meinem Auto und fuhr los. Ich wusste nicht, wieso Hajime auf einmal anfing zu weinen oder was es mit Yui auf sich hatte, aber ich bekam es mit der Angst zu tun, ich hatte ihn noch nie so erlebt. Er war eben keiner der weinte und wenn nur ganz selten, also handelte es sich um etwas Ernstes.
Zehn Minuten später traf ich bei ihm ein, zum Glück hatte ich einen Zweitschlüssel. Schnell schloss ich die Tür auf und folgte dem schluchzen und schniefen bis ins Wohnzimmer. Dort saß er … mein am Boden hockenden Verlobten, der nicht mal mein Ankommen bemerkte.
"Hajime!"
Ich fiel ihn um den Hals, seinen Kopf legte er auf meiner Schulter ab. Der Schulterbereich meines Oberteils schnell durchnässt von seinen Tränen.
"Erzähl mir jetzt bitte, was los ist. Was ist mit Yui?"
"K-Krankenh-haus", bekam er gerade so heraus.Stellte fest, dass ich eh nicht mehr aus ihm herausbekommen würde, also sagte ich erstmal nichts mehr. Wir standen auf, was gar nicht so einfach war, er konnte sich kaum auf seinen Beinen halten, zumindest ganz schwer. Ich hievte ihn also irgendwie zum Auto, damit wir uns auf den Weg machen konnten.
***
Nach ca. zwanzig Minuten Autofahrt waren wir da, ich half meinem Verlobten beim Aussteigen, er war immer noch etwas wackelig auf den Beinen, aber er konnte sich wieder einigermaßen selbstständig halten. Langsam liefen wir also ins Krankenhaus, schneller konnte Hajime einfach nicht. Ich war froh, dass er mir noch nicht umgekippt war. Im Krankenhaus setzte ich Hajime in den Wartebereich und eilte anschließend zur Rezeption.
"Hallo mein Name ist Iwaizumi, mein Mann und ich würden gerne zu Iwaizumi Yui. Sie soll hier eingeliefert worden sein."
"Kleinen Moment, bitte", sie tippte auf ihrer Tastatur herum. Nervös spielte ich mit den Fingern auf dem Tresen herum und warf einen Blick in den Wartebereich. Dieser Anblick tat mir im Herzen weh, Hajime saß zusammengekauert auf einem der Plätze und starrte gen Boden.Die Dame von der Rezeption räusperte sich, schnell wandte ich mich ihr zu und sah sie erwartungsvoll an.
"Das ist leider im Moment nicht möglich. Wir können sie anrufen, wenn dies wieder möglich ist", erklärte sie mir. Sie schob mir ein Blatt Papier und einen Kugelschreiber zu. Darauf notierte ich ihr meine Handynummer, bevor ich mich von ihr wegdrehte, um zu meinem Zukünftigen zu laufen.
Hockte mich vor ihn und strich ihm vorsichtig über den Arm.
"Wir können noch nicht zu Yui, Schatz. Sie rufen mich aber an wenn wir sie besuchen können."
Vorsichtig hob er seinen Kopf und schaute genau in meine Augen. Seine waren gerötet vom ganzen weinen und wirkten … leer.
"Und zu Oikawa?", fragte er mich kaum verständlich.
Zu Tooru? Aber er- oh ich verstehe.
"Ja ich rufe ihn sofort an, wir können bestimmt zu ihm fahren", wollte gerade mein Handy zücken als mein Verlobter mich aufhielt.
"E-Er ist auch hier …"
Wie jetzt? Wieso? Hat er sich etwa wieder am Knie verletzt?Langsam erhob ich mich und ging erneut zur Dame an die Rezeption.
"Entschuldigung das ich nochmal störe, aber mein Mann sagte ein Freund von uns, wäre ebenfalls hier. Sein Name ist Oikawa Tooru."
"Ja, er wurde erst vor kurzem hier eingeliefert. Er liegt in Zimmer … 106."
Er wurde eingeliefert? Ist ihm vielleicht doch etwas passiert? Ich bedankte mich bei ihr und schnappte mir Hajime, zusammen liefen wir zu Toorus Krankenzimmer.
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was, wenn es Liebe ist ...
Fanfiction{Oikawa x OC} Yui, die Schwester von Hajime und beste Freundin seiner Verlobten Aiko, freut sich auf die Hochzeitsvorbereitungen. Obwohl sie sich nach einer eigenen Beziehung sehnt, klappt es in ihrem Liebesleben nicht. Ein Autounfall verändert jedo...