Jungkook
Und schon wieder hab ich viel zu viel von seiner Nähe zugelassen. Und zugelassen ist sogar relativ, ich habe ja sogar selbst damit angefangen. Warum verstehe ich auch nicht, ich meine, ich merke jedes Mal im Nachhinein, wie schlecht ich mich fühle, aber in der Situation direkt mache ich es trotzdem. Warum verdammt bin ich denn so?
Ich brauche ihn. Und im nächsten Moment hasse ich mich dafür.
Leider mache ich diese Feststellung zur Zeit immer wieder und es überfordert mich total. Im einen Moment fühle ich mich total zu ihm hingezogen und will ja sogar in seiner Nähe bin, obwohl ich eigentlich noch immer sauer auf ihn bin und Angst habe. Dann dann habe ich in anderen Situationen wieder einen kompletten mentalen Zusammenbruch. Ich hasse es einfach.
Da ich mich aber nicht schon wieder bei Wooyoung ausheulen will, bin ich einfach rausgegangen, um einen Spaziergang zu machen. Eine halbe Stunde lang hab ich noch, bis Bettruhe ist und so lange ich auf dem Gelände bleibe, ist es okay. Es ist zwar etwas kalt draußen, aber irgendwie macht es das auch gleichzeitig angenehm.
Eine Weile lang bleibe ich dann einfach stehen und sehe nach oben in den Himmel. Es ist ziemlich bewölkt, weshalb man leider keine Sterne sehen kann, aber selbst die Umrisse der Wolken haben irgendwas an sich.
Nach einigen Minuten wird es mir dann aber doch zu kalt und außerdem ist meine Zeit ja sowieso fast um, weshalb ich mich dann zurück in unser Zimmer begebe. Wooyoung scheint schon am schlafen zu sein, aber das ist ja auch gut, denn immerhin muss er sich auch mehr ausruhen. Ich hatte ihm aber vorher Bescheid gesagt, dass ich noch rausgehe und deshalb wird er sich wohl auch nicht so wirklich Sorgen gemacht haben und das ist auch gut so.
Nachdem ich mir im Badezimmer noch meine Zähne geputzt und meinen Schlafanzug angezogen habe, lege ich mich nach unten in mein Bett und schlafe am Ende auch recht schnell ein.
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Die nächsten Tage verlaufen wie eigentlich immer. Viel Therapie und immer mal wieder ein Zusammenbruch auf Wooyoung's oder meiner Seite. Wahrscheinlich sollte man dies wirklich nicht als einen normalen Zustand bezeichnen können, aber es ist wohl so und damit abgefunden hab ich mich mittlerweile ja auch. Also was soll's.
"Wooyoung, deine Mutter möchte dich über das Wochenende sehen.", kam dann aber am Donnerstag Nachmittag die unschöne Nachricht von einem Pfleger. Weder Wooyoung noch ich, auch wenn es mich eigentlich nichts angeht, waren damit einverstanden, aber die Pfleger meinten nur, dass sie dagegen nichts tun können. Ist ja total genial.
Sollte man die Bedürfnisse des Patienten nicht am ehesten berücksichtigen?
Und Wooyoung hat definitiv mehr als einmal klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass er das nicht will. Scheint aber irgendwie nichts zu bringen. Toll.
"Ich will sie nicht sehen...", murmelt der Jüngere, welcher nun mit seinem Kopf auf meinem Schoß liegt und seufzt leise. Ich streiche ihm währenddessen durch die Haare und nicke verstehend.
"Wenn's ganz schlimm ist, kommst du einfach wieder her... Aber vielleicht wird es ja besser als gedacht?", setze ich vorsichtig an, um ihn nicht irgendwie sauer zu machen oder zu verletzen.
"Das glaubst du doch wohl selbst nicht.", murmelt er leise. "Ich hab dir genug von ihr erzählt..."
Ich nicke. "Ich weiß, aber jetzt kann sie doch eigentlich gar nicht auf der Schule und deinen Noten rumhacken."
"Sie wird ganz sicher was anderes finden."
"Wooyoung..."
"Ist es doch so, Jungkook."
Letztendlich muss er dann aber am nächsten Tag trotzdem gehen und umarmt mich nochmal fest. Seine Mutter wartet beim Eingang, weshalb ich sie auch nicht zu Gesicht bekomme, aber ich habe das Gefühl, dass es Wooyoung so oder so lieber zu sein scheint, wenn es so ist und das respektiere ich natürlich.
Nach einiger Zeit klopft es dann an meiner Zimmertür und irgendwie habe ich sehr stark mit Herrn Lee gerechnet, stocke aber als ich Taehyung erblicke.
"Uhm- Was machst du hier?", frage ich also verwirrt und auch etwas unsicher. Bis auf, dass ich ihn letztens einmal bei ihm im Zimmer abgeholt habe, waren wir schon ewig nicht mehr in unseren eigenen Zimmern und das hat mir um ehrlich zu sein auch ganz gut so gepasst.
"Dein Therapeut war bei mir und hat gesagt, dass ich das Wochenende über bei dir bleiben soll, weil Wooyoung nicht da ist.", erklärt er, nachdem er sich kurz geräuspert hat.
Ein paar Sekunden lang schaue ich ihn etwas geschockt an und lasse mir seine Worte nochmal durch den Kopf gehen. Ich soll ich ganzes Wochenende mit Taehyung zusammen in einem Raum verbringen? Ich glaube Herr Lee traut mir um einiges zu viel zu, denn für sowas fühle ich mich absolut nicht bereit.
Dennoch trete ich dann schlussendlich einen Schritt zur Seite, damit Taehyung reinkommen kann. Wie auch immer das etwas werden soll...
×××
tut mir leid, der teil ist voll langweilig geworden🥲
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pain - taekook
FanfictionNach seinem mittlerweile dritten Suizidversuch wird Jungkook von der einen in die nächste Psychiatrie verlegt. Mit dem Leben hat er eigentlich aufgegeben, bekommt nur kaum noch Chancen, um es endlich zu beenden. Taehyung war seit dem Kindesalter Ju...