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Taehyung

Ich bin immer noch total überwältigt davon, dass ich gerade tatsächlich Jungkook geküsst habe. Und dann hat er es auch noch erwidert. Es waren bestimmt gute zwei bis drei Minuten, in denen wir unsere Lippen nicht voneinander getrennt haben. Irgendwann war es dann aber doch der Fall, da wir beide etwas mehr Luft benötigt haben.

Es hat sich total schön und auch so richtig angefühlt und jetzt liegen wir noch immer aneinander gekuschelt hier, während wir beide die Nähe zueinander genießen. Ich habe keine Ahnung, wie es gerade so schnell zu einer enormen Wandlung wie dieser gekommen ist, aber irgendwie macht es mich total glücklich. Und auch Jungkook scheint es zumindest in diesem Moment zu sein, denn er lächelt die gesamte Zeit verträumt vor sich hin.

"Ich muss zur Therapie...", murmele ich nach einiger Zeit leise und drücke dem Jüngeren einen sanften Kuss auf die Stirn. Er hat seine Augen geschlossen und sich an meine Brust gekuschelt, was wirklich total niedlich aussieht. Am liebsten würde ich jetzt einfach so liegen bleiben, aber um die Therapie komme ich leider nicht herum.

Jungkook erwidert daraufhin nur ein müdes Nicken, was mich leicht schmunzeln lässt. Bevor ich dann endgültig aus dem Zimmer gehe, streiche ich ihm nochmal kurz durch die Haare und schenke ihm ein sanftes Lächeln. Ich bin noch immer total überwältigt, aber eben auch unendlich glücklich.

Nach etwas mehr als einer Stunde komme ich von der Therapie zurück und mittlerweile ist es schon relativ spät am Abend.

"Wollen wir noch etwas essen?", frage ich den Jüngeren, als ich ins Zimmer komme, allerdings schüttelt dieser seinen Kopf. "Ich hab nicht so wirklich Hunger."

"Ich auch nicht, dann passt das ja.", meine ich daraufhin und lege mich wieder zu ihm ins Bett. Irgendwie sieht er etwas blasser aus, aber das kann auch durch das mittlerweile eher schummrige Licht kommen.

"Können wir schlafen?", fragt Jungkook dann nicht viel später und vergräbt sein Gesicht an meiner Brust. Ich genieße dies zwar total, allerdings mache ich mir auch gleichzeitig etwas Sorgen, weil er auf einmal relativ still ist. Auf der anderen Seite könnte dies aber auch daran liegen, dass er müde ist.

"Klar.", erwidere ich also und muss dann leider doch nochmal kurz aufstehen, um das Licht auszuschalten. Danach lege ich mich jedoch direkt wieder zu Jungkook, welcher sich auch sofort wieder an mich kuschelt. Ich lege meine Arme dann ebenfalls fest um ihn und schließe meine Augen.

-

Verlangend küssen wir uns weiter, wobei die Luft um uns herum auch immer wärmer beziehungsweise eher heißer wird.

Jungkook's Hände zupfen an meinem Shirt, welches ich mir dann mit einem leichten Schmunzeln abstreife. Sofort fahren seine Hände über meinen Oberkörper und ich seufze zufrieden, während sich eine angenehme Gänsehaut auf meiner Haut ausbreitet.

Währenddessen drücken wir uns gegenseitig wieder unseren Lippen auf und unsere Zungen ringen um Dominanz, wobei es allerdings nicht wirklich zu einem 'Sieger' kommt.

Als wir uns dann wieder lösen, will ich Jungkook sein Oberteil ebenfalls ausziehen, allerdings stocke ich, als ich einen dunklen Fleck an seiner Brust sehe. Ich will ihn fragen, worum es sich handelt, aber da wird der Fleck auch schon größer.

Ich brauche nicht lange, um zu erkennen, dass es sich hierbei um nichts geringeres als Blut handelt.

Für einen Moment bin ich wie eingefroren und kann nur dabei zuschauen, wie sich ebenfalls Flecken an seinen Armen und an seinem Bauch bilden. Nicht viel später ist sein eigentlich helles Oberteil komplett blutrot getränkt.

"Jungkook-", setze ich an, komme aber nicht weit.

"Das ist deine Schuld, Tae. Nur deine!", erwidert der Jüngere schon fast schreiend und sieht mir dabei weinend in die Augen. Etwas in mir zerbricht.

-

Schweißgebadet schrecke ich hoch und schaue auf den friedlich schlafenden Jungen in meinen Armen. Erleichtert atme ich auf, betrachte sein noch immer helles Oberteil und fahre mir durch die Haare.

Es war nur ein Traum. Nur ein-

Ich stocke und sehe seinen Oberkörper an. Es scheint alles gut zu sein, aber was wenn?-

Unsicher beginne ich auf meiner Lippe herum zu kauen und schiebe Jungkook ganz vorsichtig ein kleines Stück von mir weg, jedoch bedacht darauf, ihn nicht zu wecken.

Noch immer vorsichtig schiebe ich sein Oberteil etwas hoch und ziehe scharf die Luft ein. Direkt kommen Wunden zum Vorschein, die er sich definitiv selbst zugefügt haben muss.

Scheiße.

Ich kann es nicht lassen und schaue mir dann ebenfalls seine Arme an, welche nicht im geringsten besser aussehen. Und es kommt sogar noch schlimmer, denn einige Wunden sind frisch. Also muss er es heute irgendwann gemacht haben...

Plötzlich regt sich etwas neben mir und kurz darauf zieht Jungkook seinen Arm auch schon zurück, ehe er mit Panik im Gesicht geschrieben ein Stück nach hinten weicht.

"H-Hey, alles gut- Ich- Ich wollte nur- Ich hab schlecht geträumt u-und dann- Ich- Scheiße man, Jungkook..", stottere ich und finde in diesem Moment einfach keine guten und passenden Worte. Ich bin komplett überfordert. In keinem Fall sauer oder sonst was, einfach nur überfordert, weil ich damit irgendwie nicht gerechnet habe.

Es braucht bestimmt gute zehn Minuten, bis ich mich selbst, aber auch Jungkook irgendwie beruhigt habe. Mittlerweile habe ich meine Arme wieder um ihn gelegt und er hat sich auch an mich gekuschelt.

"Lass uns morgen darüber reden, okay..? Ganz in Ruhe."

"O-Okay...", erwidert er leise.

"Ich liebe dich, Jungkook. Ich lass dich nicht allein. Nicht nochmal...", murmle ich leise und sehe den Jüngeren an, allerdings scheint dieser vor Erschöpfung schon wieder eingeschlafen zu sein.

Und ist Schlaf wohl das, was ich jetzt auch brauche.

pain - taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt