Kapitel 25

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Erstmal wollte ich danke sagen, dass euch auch der 3. Teil von Medusa so gut gefallen hat. Danke für all eure Unterstützung ^^ Ich kann gar nicht glauben, dass das Buch wieder so schnell vorbei gegangen ist. Fühlt sich wie gestern an, als ich das Buch angefangen habe.
Und ich hoffe es gefällt euch :)
Und wehe ihr hüpft beim Ende nicht durch euer Zimmer XD


„Und das wird auch wirklich funktionieren?", fragte Cassandra und zeichnete das letzte Zeichen des magischen Kreises mit einem Stück Kreide auf den Boden. Fynn, der in der Mitte jenes Kreises stand, nickte zuversichtlich. „Ich habe das alles genau durchdacht.", entgegnete er.
Die Freunde standen in einer kleinen Gasse Kairos und bereiteten sich auf den Kampf vor. Blaze huschte unruhig zwischen ihren Beinen hindurch. Vor Fynn blieb er stehen und schaute ihn aus großen Augen an. Fynn beugte sich zu ihm herunter und kraulte ihn zwischen den Ohren. „Du brauchst keine Angst zu haben.", flüsterte er.
Für alle anderen schien es so, als würde er den kleinen Drachen beruhigen wollte, aber Cassandra wusste, dass er versuchte sich selbst Mut zu zusprechen.
In diesem Moment bogen Noa und Tony in die Gasse ein. Jen sah ihren Bruder vorwurfsvoll an. „Da seid ihr ja endlich. Ich habe mir schon Sorgen gemacht."
„Wir haben so viele Menschen wie möglich in Sicherheit gebracht, aber es befinden sich trotzdem noch sehr viele in der Stadt."
Medusa seufzte. „Das können wir nicht ändern. Dann müssen wir uns wohl bemühen die restlichen so gut es geht zu beschützen."
„Wo ist denn der Häuptling?", mischte sich Cassandra ein und erhob sich vom Boden.
„Der sitzt im Museum und lässt sich dort verehren.", erklärte Tony.
Jen runzelte die Stirn. „Warum denn im Museum?"
Tony zuckte mit den Schultern. „Es ist das schönste Gebäude hier. Anscheinend ist das eines Gottes würdig."
Jen winkte ab. „Ist ja auch egal.", meinte sie, „Er wird sich sowieso nicht mehr lange dort befinden." Sie schaute zu Fynn, der noch einmal tief durchatmete. „Bist du bereit?"
Er nickte. „Los, geht schon."
Medusa, Jen, Tony und Noa verschwanden zusammen mit Blaze aus der Gasse. Cassandra wollte ihnen hinterherlaufen, doch Fynn hielt sie am Arm fest. „Warte mal kurz.", sagte er leise. Cassandras Herz schlug schneller. „Was ist?"
Fynn blickte zu Boden. „Dieser Zauber wurde noch nie durchgeführt. Falls etwas schiefgehen sollte-"
Cassandra hörte ihm gar nicht mehr zu. Sie bemerkte gar nicht richtig, wie sie einen Schritt in den Kreis machte, sich auf die Zehenspitzen stellte und ihm einen Kuss auf die Wange gab. „Es wird alles gut gehen Fynn.", sagte sie, „Das verspreche ich dir."

Sie beeilte sich, sich von ihm abzuwenden, damit er ihr knallrotes Gesicht nicht sah. Schnell lief sie aus der Gasse. Fynn fasste sich irritiert an die Wange. War das gerade wirklich passiert? Er schloss kurz die Augen. Seine Gefühle schienen sich auf einer wilden Achterbahnfahrt zu befinden. Er versuchte wieder ruhig zu atmen und breitete die Arme aus. Darüber konnte er sich auch noch später Gedanken machen. Die Symbole um ihn herum begannen zu leuchten und einige von ihnen erhoben sich in die Luft.
Er biss die Zähne zusammen und öffnete seine Augen wieder. Sie strahlten in einem hellen Blau.


Cassandra schloss zu den anderen auf, die sie bereits ungeduldig erwarteten. Medusa verschränkte die Arme. „Wo warst du denn?"
Sie zog eine Augenbraue hoch. „Und warum bist du so rot?"
„Ich habe Fynn geküsst.", platzte es aus Cassandra heraus.
Die anderen starrten sie mit offenen Mund an. „Auf die Wange.", fügte sie noch schnell hinzu. Medusa schlug die Arme über dem Kopf zusammen. „Ich finde es zwar toll, dass du dir endlich über deine Gefühle klar geworden bist, aber hättest du dir nicht einen anderen Zeitpunkt aussuchen können, wo nicht gerade das Leben von tausenden davon abhängt, dass Fynn diesen Zauber hinkriegt?"
Cassandra kickte einen Stein von sich weg. „Ich gebe zu, der Zeitpunkt war vielleichte etwas unpassend...", murmelte sie.
Medusa seufzte. „Ja, aber auch das ist jetzt nicht mehr zu ändern." Sie sah zu Jen. „Holen wir den Häuptling auf die Straße?"
Jen nickte. „Ja, lass uns gehen."
Sie sah zu ihrem Bruder. „Passt ihr auf ihn auf und-" Sie zögerte. „Und auf euch natürlich."
Tony nickte und reichte seinen Rucksack an die Freundinnen weiter. „Da sind zwei Enterharken drin. Passt auf, dass ihr nicht vom Dach fallt."
Medusa winkte ab. „Werden wir schon nicht. Wir hatten genug Training an der Kletterwand und an Felsen und-"
Jen verdrehte die Augen, packte Medusa am Arm und zog sie hinter sich her. Zusammen liefen sie zu der Hinterseite des Gebäudes und schauten zum Dach hoch. Jen zog die Harken aus dem Rucksack. „Dann lass uns mal.", flüsterte sie und reichte einen der Harken an Medusa weiter. Diese seufzte. „Wieso können wir nicht einfach durch den Haupteingang rein?", fragte sie.
„Weil dieser bewacht wird.", zischte Jen, „Die große Glaskuppel da oben aber nicht."
Mit diesen worten warf sie einen der Harken nach oben zum Dach, wo er sich sofort hinter einem Vorsprung verhakte. Medusa lachte leise auf. „Anfängerglück."
Jen sah sie herausfordernd an. „Mach es mir erstmal nach."
Medusa nahm ihr Ziel ins Visier und warf den Harken, dieser prallte an dem Vorsprung ab und fiel zurück zu Boden. Jen griff danach. „wir haben wirklich keine Zeit dafür.", flüsterte sie und warf das Seil. Der Harken traf sein Ziel. Jen zog zur Probe an dem Seil und hob den Daumen. Zusammen kletterten sie an dem Seil zum Dach und robbten flach zu der großen Glaskuppel, die sich in der Mitte befand. Sie spähten in den Raum, der sich unter ihnen befand.
„Das ist also der Häuptling.", murmelte Medusa und betrachtete den Mann mit schwarzen, etwas zerrissenen Flügeln, „Ich muss zugeben, ich finde seine Flügel sehr interessant. Sie ähneln fast der einer Fledermaus. Ob er wohl auch Echoortung hat?"
Jen sah sie genervt an. Medusa hob abwehrend die Hände. „War ja nur ne Frage."
Jen ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. „Der lässt sich aber ganz schön verwöhnen. Die armen Menschen müssen ihm Essen und Trinken bringen, als wären sie seine Diener. Sogar eine Art Thron hat er."
„Das ist, was er in den Menschen sieht. Einfach Diener."
Jen beugte sich etwas mehr über die Scheibe. „Und wie kriegen wir den jetzt da raus?"
Medusa sah sich auf dem Dach um und entdeckte einen faustgroßen Ziegelstein. Sie kroch zu ihm und nahm ihn in die Hand. Ehe Jen sie davon abhalten konnte, holte Medusa aus und schmetterte den Stein mit voller Wucht auf die Glasscheibe, die mit einem Krachen zerbast. Die Menschen schrien auf und versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Häuptling Baltazar erhob sich langsam von seinem Stuhl und schaute nach oben, wo er Medusa und Jen entdeckte.
Jen starrte Medusa sprachlos an. „Das war glaube ich nicht sonderlich schlau."
Medusa rappelte sich auf. „Aber effektiv. Denn er ist ziemlich sauer. Nun lauf schon!"
Häuptling Baltazar hatte sich in die Luft geschwungen und ballte eine Hand zur Faust. Das restliche Glas der Kuppe zersprang in tausende kleine Scherben, die wie Regen zu Boden fielen.
Medusa und Jen rannten über das Dach und beeilten sich zu den Seilen zurück zu kommen. Der Häuptling ließ seine Hand aufglühen und feuerte kleine Feuerbälle auf die Freundinnen ab.
„Das war eine scheiß Idee!", schrie Jen. Medusa hob eine Hand über ihren Kopf. „Du bist fast unsterblich. Dich bringen diese Feuerbälle nicht um."
Jen umschloss mit beiden Händen das Seil. „Nein, aber sie tun immer noch weh!", schrie sie zurück und rutschte daran hinab.
Plötzlich wurde das Seil durchtrennt und sie stürzte in die Tiefe. Unsanft landete sie auf dem Kopfsteinpflaster. Ein stechender Schmerz zog sich durch ihren Rücken. Sie biss die Zähne zusammen. Medusa landete neben ihr und zog die hoch. „komm schon, wir haben keine Zeit zum Ausruhen."
„Manchmal hasse ich dich wirklich, weißt du das?"
So schnell sie konnten rannten sie zurück auf die Hauptstraße. Hinter ihnen schien sich die Straße aufzutun. Die Pflastersteine erhoben sich in die Luft und schossen den Freundinnen hinterher.

Medusa 3-Die Fallon GrabstätteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt