Kapitel 1

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Ich habe noch nicht wirklich eine Ahnung wo das hinführt und wann der nächste Teil kommt, aber irgendwie hatte ich Lust den ersten Teil schon hochzuladen. Bevor ihr das Buch hier lest solltet ihr Teil 1 und 2 lesen XD Das Buch ist noch nicht überarbeitet, also seid nachsichtig mit mir, wenn sich Rechtschreibfehler einschleichen. Viel Spaß beim Lesen ^^



„Grüß Tony von mir, ja?", meinte Jen und umarmte Fynn noch einmal zum Abschied. Dieser nickte. „Klar doch."
Jen trat einen Schritt zurück, um Medusa Platz zu machen. Sie wuschelte Fynn durch die Haare. „Mach keinen Unsinn und benimm dich."
Fynn nickte erneut. „Was denkst du denn?"
Medusa zog eine Augenbraue hoch. „Ich denke eine ganze Menge mein Lieber, aber ich habe Vertrauen, dass du nichts anstellst."
„Was soll ich schon großartig anstellen? In der Wüste passiert nicht so viel Außergewöhnliches. Ich werde mich voll und ganz auf das Entwickeln von neuen Erfindungen konzentrieren."
Jetzt schob sich Cassandra an Medusa vorbei und wischte sich verstohlen über die Augen. „Sei vorsichtig.", sagte sie leise, „Und komm bald zurück."
Fynn lächelte zaghaft. Gerade wollte er sich abwenden, als Rufe durch die Halle des Flughafens schallten. Ehe er es sich versah, hatte Mara Cassandra bei Seite gestoßen und war Fynn um den Hals gefallen. „Du wolltest doch nicht wirklich in diesen Flieger steigen, ohne dich von mir zu verabschieden, oder?", meinte sie vorwurfsvoll. Fynn kratzte sich verlegen am Kopf. „Nein, natürlich nicht."
Mara löste sich wieder von ihm. „Das will ich aber auch ganz stark hoffen." Sie boxte ihm freundschaftlich in die Seite. „Geh ein bisschen in die Sonne. Das soll das Wachstum deiner Federn anregen."
Fynn lachte auf. „Sonne werde ich in Ägypten wohl genug bekommen, das kannst du mir glauben."
Mara sah ihn eindringlich an. „Wehe du kommst mit einem Vollbart wieder oder so. Den rasiere ich dir sonst persönlich ab."
Fynn winkte ab. „Das werde ich schon nicht."
In diesem Moment unterbrach eine laute Durchsprecherdurchsage ihre Unterhaltung. Fynn seufzte. „Das ist mein Flug.", meinte er und winkte seinen Freunden noch einmal zu. Alle anderen winkten zurück. Alle bis auf Cassandra. Sie konnte nicht. Sie stand einfach nur da und beobachtete stumm, wie Fynn in den Menschenmassen verschwand.

Cassandra riss die Augen auf und schnappte nach Luft. Medusa, die gegenüber von ihr saß, ließ ihr Buch sinken und schaute auf. „Ist alles in Ordnung?"
Cassandra nickte langsam. „Ja, ich habe nur schlecht geträumt.", murmelte sie und lehnte sich wieder in ihrem Sitz zurück.
Jen nahm einen ihrer Kopfhörer aus dem Ohr. „Was ist?"
Medusa deutete auf Cassandra. „Die da hat schlecht geträumt."
Cassandra verdrehte die Augen und langte nach der Zeitschrift, die in den Fußraum gefallen war, als sie eingenickt war. Sie versuchte nicht an ihren Traum zu denken. Seit Monaten verfolgten sie diese Erinnerungen an Fynns Abschied. Immer wieder fragte sie sich, ob sie vielleicht noch etwas hätte sagen sollen. Vielleicht hätte sie ihn noch ein letztes Mal umarmen sollen, bevor er in dieses verdammte Flugzeug gestiegen war. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. Es war dasselbe Gefühl, was sie verspürt hatte, als Jen verkündet hatte, dass sie ihren Bruder in Ägypten besuchen würden. Ihre Gedanken kreisten nur um eine einzige Sache. Wie würde es sein? Wie würde es sein ihn widerzusehen? Würde er sich verändert haben? Über das letzte Jahr hinweg hatten sie nur ein paar Mal telefoniert und ihre Nachrichten hatten sich auf die Frage nach dem Wetter am Ort des jeweils anderen und die Frage Wie geht es dir? beschränkt. Fynn hatte Abstand gewollt und den hatte Cassandra ihm gegeben. Nun fürchtete sie, dass es zu viel gewesen war.
Medusa, die ihre Nase wieder in ihr Buch gesteckt hatte, schüttelte den Kopf. „Du machst dir zu viele Gedanken."
Cassandra zuckte zusammen. „Was?"
„Du machst dir zu viele Gedanken darüber was war und was vielleicht sein wird. Lass es einfach auf dich zu kommen. Ich drehe doch auch nicht durch, nur, weil ich Tony seit Jahren nicht mehr gesehen habe."
Cassandra zog eine Augenbraue hoch. „Lief da mal was zwischen Ihnen?"
Jen seufzte und nahm ihre Kopfhörer nun komplett aus den Ohren. „Die beiden hatten mal kurz etwas miteinander.", antwortete sie. „Es war aber nicht wirklich Ernstes.", entgegnete Medusa.
Jen sah sie nachdenklich an. „Für sie war es nichts Ernstes. Für meinen Bruder aber schon."
Medusa winkte ab. „Er ist drüber hinweggekommen." Sie schaute zu Jen. „Er hat doch noch einmal geheiratet, oder nicht?"
Sie schüttelte den Kopf. „Was ich damit sagen will ist, dass das Vergangene auch in der Vergangenheit bleiben und man sich auf die Zukunft konzentrieren sollte. Hör auf so ein Gesicht zu ziehen Cassandra."
Sie tippte gegen ihre Stirn. „Das gibt Falten."
Cassandra drehte sich von ihr weg und kramte in ihrer Tasche nach ihren Kopfhörern. Sie hatte keine Lust mehr auf diese Unterhaltung. Sie steckte die Kopfhörer in ihr Handy. Das Display leuchtete auf. Ihr Hintergrundbild zeigte sie und Fynn. Seufzend entsperrte sie ihr Handy und startete die Musik. Sie schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen. Der Flug dauerte schließlich noch ein paar Stunden.

Medusa und Jen wechselten einen Blick. Medusa klappte ihr Buch zu. „Jetzt noch einmal. Warum fliegen wir nach Ägypten?"
Jen zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht wirklich. Mein Bruder war am Telefon recht kurz angebunden."
Medusa verschränkte die Arme hinter dem Kopf und drückte ihren Körper weiter in den weichen Sitz. „Ist auch egal. Wir werden es ja früher oder später herausfinden."
Sie hielt inne. „Hast du ihm eigentlich von deiner halben Unsterblichkeit erzählt?"
Jen schaute aus dem Fenster und beobachtete die Wolken, die wie dicke Zuckerwatte unter und neben dem Flugzeug schwebten. „Nein.", gab sie schließlich zu.
„Warum nicht? Was hält dich auf?"
„Keine Ahnung..."
„Dann sag es ihm einfach."
Jen seufzte. „Das werde ich schon noch. Stress mich nicht."
Medusa beugte sich zu ihr. „Etwas hält dich auf. Was ist es?"
Jen stöhnte auf. „Unsere ganze Familie ist gestorben. Er würde sich für den Rest seines Lebens Sorgen darum machen, dass ich für den Rest meines Lebens allein bin. Das möchte ich ihm nicht antun."
„Das ist der Fluch mit älteren Geschwistern. Sie sorgen sich viel zu sehr um ihre kleineren Geschwister."
Medusa wiegte nachdenklich den Kopf hin und her. „Ich hatte diesen Fluch nie wirklich, aber ich kann mir vorstellen, dass das irgendwie ätzend sein muss, wenn jemand immer wieder sagt, dass du etwas nicht tun solltest, weil es gefährlich sein könnte."
Sie schnippte mit den Fingern. „Ich kenne da jemanden. Dich."
Sie zog die Stirn kraus. „Und dabei sind wir weder Geschwister, noch bist du älter als ich."
„Ich kann nicht glauben, dass wir diese Unterhaltung schon wieder führen.", stöhnte Jen.
Medusa hob abwehrend die Hände. „Ich wollte dich einfach nur ablenken."
Nachdenklich betrachtete sie ihre und dann Jens Hände. „Haben wir Sonnencreme eingepackt? Ich meine, ich bekomme wohl nicht so schnell einen Sonnenbrand, aber deine Haut gleicht den Wolken da draußen. Du verbrennst sofort."
Jen verdrehte die Augen. „Ja, ich habe Sonnencreme eingepackt."
Medusa überschlug die Beine, soweit das auf ihrem Platz möglich war, und verschränkte die Hände wieder hinter dem Kopf. „Danke für die Unterhaltung. Ich mache jetzt auch noch ein Nickerchen. Solltest du auch tun. Es dauert noch bis wir landen und du hast die Nacht kaum geschlafen."
Jen lachte. „Jetzt führst du dich auf wie eine große Schwester."
„Lass mich. Wenn du es für mich tust, tue ich es auch für dich. Los jetzt, Augen zu und schlafen."



Medusa 3-Die Fallon GrabstätteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt