Nach drei weiteren Stunden, von denen die Freundinnen die meiste Zeit verschlafen hatten, setzte das Privatflugzeug ruckelnd auf einem verlassen aussehenden Flugplatz mitten in der Wüste auf.
Medusa gab einen grummeligen Laut von sich und streckte sich. „Sind wir da?", murmelte sie und warf einen Blick aus dem Fenster. Alles, was sie sah, war Sand.
Jen, die bereits beginnen hatte ihr Gepäck zusammen zu suchen, drehte sich zu ihr und deutete auf die offene Tür, durch die ihnen sengende Hitze entgegenschlug. „Nein, wir sind mitten im Mittelmeer.", entgegnete sie und lachte. Medusa streckte sich und schaute sich um. „Wo ist Cassandra?", fragte sie.
„Die ist draußen.", antwortete Jen, „Sie wollte sich einmal umsehen."
Medusa zog die Stirn kraus. „Was will man in der Wüste schon großartig sehen?", murmelte sie und stieg aus. Sofort begann ihr der Schweiß aus allen Poren zu schießen. Stöhnend zog sie ihren Mantel aus, unter dem sie nur ein dünnes Trägertop trug, und band ihn sich um die Hüften. Dann nahm sie ihre Haare zusammen und band sie zu einem hohen Zopf. Dann entdeckte sie Cassandra, die die Hände in die Hüften gestemmt hatte und nachdenklich in der Mitte des Flugplatzes stand. Sie hatte ihre Haare zu einem chaotischen Dutt zusammengebunden. Medusa kam auf sie zu und packte sie an den Schultern. Cassandra quickte leise auf. Medusa lachte. „Man bist du schreckhaft."
Cassandra drehte sich zu ihr um und beäugte sie misstrauisch. „Ein Zopf? Ich habe Sie glaube ich noch nie mit einem Zopf gesehen."
Medusa verschränkte die Arme. „Besondere Temperaturen erfordern besondere Maßnahmen. Ich habe keine Lust, dass mir meine Haare die ganze Zeit im Nacken kleben."
„Wo sind wir eigentlich?", wechselte Cassandra das Thema.
„In der Wüste.", entgegnete Medusa trocken.
Cassandra verdrehte die Augen. „Das ist mir schon klar, aber hier ist weit und breit keiner. Es ist ein Flugplatz. Müssten hier nicht wenigstens ein paar Leute rumlaufen?"
„Die meisten Menschen wissen nicht, dass er existiert.", mischte sich Jen ein und stellte schnaufend einige Koffer neben sich ab. „Und andere haben kein Interesse daran das Zentrum von Ägypten zu besuchen, weil hier nie etwas passiert.", fügte Medusa hinzu, „Also, was machen wir hier?"
Jen drückte ihren Rücken durch und zog ihr Handy aus der Hosentasche. „Ihr holt mal eure Koffer aus dem Flugzeug. Der Pilot wird gleich wieder starten und dann warten wir auf Tony. Er meinte, dass er uns abholt. Wir sind etwas zu früh, also müssen wir wohl noch warten."
Sie bückte sich und wühlte in ihrem riesigen Rucksack herum, bis sie Sonnencreme hervorzog und sich damit einschmierte. Dabei sah sie Cassandra und Medusa auffordernd an. „Na los, Sachen holen."
Sie sah zu Cassandra. „Und dann cremst du dich auch ein."
Medusa legte nachdenklich einen Finger an die Lippen. „Kannst du überhaupt Sonnenbrand bekommen?", überlegte sie laut. Jen schloss die Tube wieder. „Ich bin nicht scharf daran es herauszufinden. Sachen! Jetzt!"
Medusa griff nach Cassandras Arm und zog sie mit sich zum Flugzeug. Cassandra ließ es geschehen und wenig später hievte sie ihren schweren Koffer aus dem Laderaum. „Wo liegt das Zentrum überhaupt? Ich sehe hier nichts als Sand.", murmelte sie.
Medusa grinste. „Oh glaub mir, du wirst es lieben."
Cassandra sah sie verwirrt an. „Was ist es denn? Eine riesige Sandburg?"
Medusa lachte auf. „Soll ich dir ein Geheimnis verraten? Unter den Jägern wird das Zentrum tatsächlich Sandburg genannt."
„Jetzt verarschen Sie mich doch, oder?"
Medusa machte ein ernstes Gesicht. „Was denkst du denn?"In diesem Moment hörten sie ein lautes Hupen und das Geräusch von Reifen auf dem Sand. Sie drehten sich um und erkannten einen breiten Geländewagen, der sich seinen Weg durch den Sand bahnte.
Jens Gesicht hellte sich auf, als sie ihren Bruder erkannte.
Tony kletterte aus dem Wagen und wäre beinahe nach hinten übergefallen, so stürmisch fiel ihm Jen um den Hals. Er schlang die Arme um sie. „Auch schön dich zu sehen Jen.", lachte er und ließ sie los. Medusa und Cassandra kamen auf die Geschwister zu, die sofort angefangen hatten sich angeregt zu unterhalten.
Cassandras Herz krampfte sich zusammen. Irgendwie hatte sie gehofft, dass Fynn sie zusammen mit Jens Bruder abholen würde, doch er war nirgends zu sehen.
Tony hob eine Hand und winkte den beiden zu. Cassandra rieb sich einmal die Augen, doch sie hatte sich keines Falls versehen. Tonys Arme bestanden vollständig aus Metall und auch seine Beine glichen dem eines Roboters. Er schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Hallo ihr beiden!", rief er und streckte Cassandra eine Hand entgegen, die diese etwas unbehaglich ergriff. Sie hatte sich vorgestellt, dass sich das Metall kalt anfühlen würde, doch das tat es nicht. Tatsächlich fühlte es sich wie eine richtige Hand an. Man hätte gar nicht bemerkt, dass sie aus etwas anderem bestand. Sie erwiderte das Lächeln. §schön Sie kennenzulernen. Mr-"
Der Mann winkte ab. „Nenn mich einfach Tony.", meinte er und wandte sich nun Medusa zu. „Hallo Medusa.", meinte er und streckte ihr die Hand entgegen. Als sie diese ergreifen wollte, zog er sie zurück und lachte auf. „Reingelegt!", rief er und zog sie immer noch lachend in die Arme. Dann löste er sich wieder von ihr. „Schön euch mal wiederzusehen."
Medusa nickte ihm zu. „Ist ja schon eine Weile her."
Tony umrundete den Wagen und öffnete den großen Kofferraum. Dann kam er zurück zu den Freunden und klemmte sich gleich drei der Koffer unter die Arme. Ohne große Mühen warf er sie in den Kofferraum und lud dann die letzten Gepäckstücke ein. Dann klopfte er in die Hände. „Wollen wir?"
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Medusa 3-Die Fallon Grabstätte
Fantasi*abgeschlossen/ unüberarbeitet „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist gelb." Noa verdrehte die Augen. „Sand?" Medusa stöhnte auf. „Ich verstehe immer noch nicht, warum wir diese blöde Patrouille überhaupt machen. Musst du nachschauen, ob noc...