Kapitel 21 ~ Kaden

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Während der gesamten Zeit im Spielland beobachtete ich Eda unauffällig und war froh, Max zugestimmt zu haben, mitzukommen.
Das mit der gewonnenen Wette verlief für mich bestens und so konnte ich morgen ebenfalls in Eda ihrer Nähe sein. Ich hatte die Hoffnung, morgen nochmal mit ihr sprechen zu können. Und tüftelte mir schon einen Plan zurecht, während ich schweigend mein Eis aß.

„Ist das Reed, da am Eingang?", fragte Lou leicht aufgebracht. Was machte Reed hier?
Eda schaute in die Richtung des Eingangs und erhob sich von ihrem Platz. In schnellen Schritten erreichte sie den Eingang und wartete, dass Reed bezahlt hat.

Die beiden begrüßten sich mit einer kurzen Umarmung, welche sofort die Wut in mir auflodern ließ.
Als die beiden vor unserem Tisch zu stehen kamen, baute ich mich leicht auf und funkelte Reed böse an. Dieser erwiderte meinen Blick und ließ sich nicht von mir einschüchtern.

„Hallo Reed", begrüßte Lou ihn mit ihrer piepsigen Stimme.
„Hallo Lou und der Rest", begrüßte er nun alle. Reed hatte seinen Blick von mir abgewandt und schaute inzwischen in Eda ihr glückliches Gesicht.

„Wollen wir auf die Rutsche?", fragte er sie. Doch bevor sie etwas erwidern konnte, übernahm ich das.
„Da waren wir schon, weshalb wir eigentlich zu der Kletterwand wollten", spuckte ich mit einem Hauch Verachtung aus.
„Stimmt", hörte ich Eda sagen. Erstaunt schaute ich jetzt in ihre Augen. Etwas lag in ihrem Blick, den ich nicht deuten konnte. Sorge?

Ich stand mit den anderen zusammen auf und lief in die Richtung der Kletterwand.
Als ich sah, wie dicht Reed neben Eda lief, schob ich mich zwischen die beiden und legte meinen Arm um Eda. Ich konnte ihre Anspannung spüren, was mich aber nicht davon abhielt.

„Wir waren gerade im Gespräch, Kaden", fauchte mich Reed an.
„Ist mir schnuppe. Und jetzt verzieh dich bitte, denn ich habe etwas mit Miss Eda zu besprechen", meinte ich so gefährlich wie möglich. Es zeigte seine gewünschte Wirkung, denn Reed ging ein paar schnelle Schritte vor.

„Kaden, was soll das?", Eda brachte Abstand zwischen uns, sodass mein Arm nicht mehr um ihr lag.
„Ich wollte fragen, ob wir heute Abend noch zu mir wollen. Meine Mom hatte nach dir gefragt.", das mit meiner Mutter war gelogen, schien mir aber als beste Ausrede.

„Ich hab keine Zeit", ich blieb stehen und musterte sie intensiv.
„Warum?", hakte ich nach.
Eda zuckte allerdings mit den Schultern und machte Anstalten weiter zulaufen, doch bevor sie die Möglichkeit hatte, hielt ich sie am Handgelenk fest. Mit etwas zu viel Schwung zog ich sie an mich, weshalb sie gegen meine Brust prallte.

„Lass mich los, Kaden", flüsterte sie verunsichert.
„Bitte komm heute Abend vorbei", bat ich sie.
Wir verharrten in unsere Position und starrten uns förmlich in die Augen, während wir auf die Reaktion des anderen warteten.

„Bitte", hauchte ich nochmal. Ein kleines Nicken ließ mich grinsen.
„Aber nur wegen deiner Mom", redete sich Eda ein, doch war es mir egal. Hauptsache sie kommt heute Abend zu mir.

„Eda? Wird das heute noch was?", schrie Lou in unsere Richtung. Es erlöste uns beide aus der Starre. Verunsichert fuhr ich durch meine Haare und ging mit Eda an meiner Hand zur Kletterwand.

Dort bekam ich verschiedene Blicke zugeworfen. Max musterte mich belustigt, während mich Reed mit seinen Blicken versuchte zu töten und Lou sah mich verächtlich an. Ihr Blick sagte eindeutig so etwas wie, „wenn du meiner besten Freundin das Herz brichst, breche ich dir alle Knochen".

Eda befreite sich aus meinem Griff und ging auf Lou zu. Die beiden starteten an der Wand und kletterten sie komplett bis zur Glocke hinauf. Mit stolz beobachtete ich die beiden und bemerkte Max zunächst nicht neben mir.

„Sag mal, was ist da zwischen dir und Eda?", flüsterte er mir zu.
Ich wandte meinen Kopf von den Mädels ab und sah ihn leicht schockiert an.
„Es ist nicht zu übersehen und als dein bester Freund möchte ich auf dem neusten Stand sein", klärte er mich auf.
„Keine Ahnung. Zwei Jahre lang konnte ich dieses Mädchen nicht ausstehen und sie mich nicht. Und von heute auf morgen, fing sie an mir etwas zu bedeuten.", legte ich ihm mein Herz offen.

„Und was genau bedeutet sie dir?", gute Frage.
„Wenn ich das wüsste", antwortete ich auf seine Frage. Zum Nachdruck zuckte ich mit den Schultern.
„Ist der BadBoy verliebt?", fragte er mich. Aber nicht schmunzelnd, sondern ernst.
„Was, wenn ja?", immerhin waren wir beide BadBoys.

„falls du es nicht bemerkt hast, bin ich selber verschossen. Außerdem finde ich es klasse, zu sehen wie du jemanden endlich an dich heranlässt.", ich wusste das er auf etwas anspielte, ignorierte es allerdings.

„Es ist nicht zu übersehen, wie die Lou hinterher schmachtest", lachte ich ihn aus.
„Glaub mir, irgendwann erobere ich ihr Herz", bevor ich etwas darauf erwidern konnte, wurde ich unterbrochen.
„Wessen Herz wirst du erobern?", Lou stand mit verschränkten Armen vor uns. Sie musterte uns beide und wartete gespannt auf eine Antwort.

„Deins", grinste Max frech.
„pah, dass ich nicht lache. Niemals! Nicht mal in deinen Träumen", konterte sie gekonnt.
„Aber in meinem Träumen sind wir längst verheiratet, Prinzessin", schmeichelte er ihr. Doch brachte es Lou nicht aus der Ruhe.
„Nicht in diesem oder nächsten Leben", es war immer wieder witzig, die beiden zu beobachten.
„Ich werde dann bis zu unserem dritten Leben warten", meinte er mit voller ernst.

Für mich war es an der Zeit mich von den beiden abzuwenden und meine Aufmerksamkeit auf Eda zu richten, die sich mit ihrem Bruder unterhielt. Reed stand neben ihr und folgte dem Gespräch aufmerksam. Ich setzte mich in Bewegung und stellte mich auf die andere freie Seite von Eda.
„Gott sei Dank sind die Hosenscheißer jetzt endlich weg", stöhnte Maik genervt auf. Eda entfuhr ein kleines Grunzen, als sie versuchte ihr Lachen zu unterdrücken. Sie schlug ihre Hand auf ihren Mund, wofür sie sich einen verärgerten Blick von Maik einfing.
„Bist du fertig damit, mich auszulachen?", fragte er sie weniger belustigt.

„Wie ist das Ganze denn zustande gekommen?", mischte ich mich nun ein.
„Durch ein Missverständnis", kam es wie aus der Pistole von Maik.
„Missverständnis? Sowas passiert, wenn man beim Flirten nicht richtig zuhört", lachte Eda ihren Bruder aus.
„Kannst du mich aufklären, Miss Eda?", ich sah verwirrt zwischen den beiden Geschwistern hin und her, bis Eda ansetzte.
„Also unser Charmante Maik hier..", sie unterbrach ihre Geschichte und deutete auf ihren Bruder.
„..fand eine Frau an der Uni so heiß, dass er versuchte zu flirten. Allerdings war er dabei so in Gedanken, dass er abwesend irgendwas zustimmte. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die gute jemanden für den Kindergeburtstag suchte", brachte sie mit Mühe hinaus. Ich selber konnte mir mein Lachen nicht verkneifen.

„Wenn ich dich erwische", schrie Maik und rannte Eda hinterher.
Ich sah den beiden mit einem Lachen hinterher, da es albern aussah, wie Maik versuchte seine Schwester zu fangen.

„Kaden?", in Reed seiner Stimme hörte ich etwas ernstes heraus.
„Was?", drehte ich mich zu ihm.
„Ich meine es ernst mit Eda und würde mir wünschen, wenn du nicht andauern dazwischen funkst", bat er mich.

„Was an, lass die Finger von ihr, hast du eigentlich nicht verstanden?", antwortete ich ihm gefährlich. Ich machte einen Schritt auf ihn zu und baute mich auf.

Reed machte einen Schritt zurück, „zwischen euch läuft doch nichts, also versteh ich das Problem nicht".
„Du bist das Problem und woher willst du wissen, ob da was läuft?"
„Ihr hattet schon etwas miteinander und du hast mit niemandem etwas zweimal", provozierte er mich.

„Jetzt pass mal auf! Ich werde dir jeden Knochen brechen, mit dem du sie berührst. Also gebe ich dir den Rat, dich von ihr fernzuhalten, denn ob du es glaubst oder nicht, ist sie mein Mädchen", während ich sprach, machte ich erneut einen bedrohlichen Schritt auf ihn zu.

„Dein Mädchen? Man Kaden, du glaubst dir doch selber nicht, was du da sagst", nachdem er die Worte ausgesprochen hatte, schubste ich ihn zurück und wollte mich gerade auf ihn stürzen, doch hielt Max mich zurück.

„Nochmal wiederhole ich mich nicht, Reed!", und machte auf dem Absatz kehrt. Ich wollte Eda suchen und zu mir nach Hause.

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