Kapitel 15 ~ Eda

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Der Schultag hatte sich heute extrem in die Länge gezogen. Zu einem war Kaden nicht da, weshalb ich alleine an unserem Projekt weiter arbeiten musste. Zum anderen hatte Reed unser Treffen auf morgen verschoben, dabei hatte ich mich heute Morgen extra hübsch gemacht. Und dazu kam, dass der Unterricht langweilig war. Da ich genug Zeit zum nachdenken hatte, habe ich immer wieder überlegt Kaden anzuschreiben, hab mich aber letztendlich dagegen entschieden.

In der letzten Stunde fasste ich den Entschluss, bei ihm zu Hause nach dem rechten zu schauen und meine Fortschritte in Geschichte zu zeigen.
Also setzte ich mich in den Bus und stieg an der passenden Station aus.
Je näher ich ihm kam, desto nervöser wurde ich. Und egal welches Gespräch ich mir gedanklich zurechtlegte, beruhigte es mich nicht.
Ich atmete tief ein und betätigte mutig die Klingel. Kurze Zeit später öffnete Kadens Mutter die Tür und erklärte mir wo ich hin musste.

Ich klopfte leise an, doch erhielt keine Antwort. Deshalb klopfte ich nochmal lauter. Wieder keine Antwort.
Was mache ich denn jetzt? Einfach die Tür öffnen oder gehen?
Ich entschied mich für die erste Variante und öffnete vorsichtig die Tür.
In seinem Zimmer war es dunkel. Kaden hatte die Vorhänge zugezogen und lag schlummernd im Bett.
Ich machte einen Schritt zurück und schloss die Tür hinter mir.
Ich entschied mich dazu, in das Wohnzimmer zugehen, um mich bei der Mutter zu verabschieden.

„Kaden schläft. Ich werde dann mal gehen", sagte ich freundlich und betrachtete seine Mutter genauer.
Sie war schätzungsweise Mitte 40, blond und hatte diese schönen grünen Augen von Kaden. Auch ihre Gesichtszüge ähnelten seinen.

„Ich werde ihm sagen, dass du da warst", lächelte sie mich an.
„Danke", ich drehte mich um und stieß gegen etwas hartes. Kaden.

„Eda?", flüsterte er, sodass nur ich ihn verstand.
„Ehm ja, ich wollte nach dir sehen.", gab ich offen zu. Ich wusste nicht, was ich sonst hätte anderes sagen können und versuchte gleichzeitig meinen Herzschlag zu beruhigen.

„Wieso?", gute Frage. Kaden wirkte nervös und musterte mich intensiv. Seine Mutter hatten wir komplett ausgeblendet.
„Du warst heute nicht in der Schule", stotterte ich mir zurecht. Mist.
„Und dann kommst du hier her?", fragte er mich erstaunt.
„Scheint so. Wollte aber gerade gehen", lächelte ich nervös.

Er fuhr sich durch seine Haare und schaute mich verlegen an. Scheinbar wussten wir beide nicht so recht, was wir sagen sollten.
Zum Glück übernahm das seine Mutter.
„Eda bleib doch zum Essen", bot sie mir an.

„Natürlich, nur wenn du willst", meinte dann Kaden. Ich nickte zur Bestätigung und konnte ein leichtes Lächeln auf Kaden seinen Lippen erkennen.
„Gut. Dann fange ich mal an zu kochen", mit diesen Worten zog sie sich in der Küche zurück und ließ uns alleine.

„Was willst du machen?", holte Kaden mich aus meinen Gedanken.
„Wir können Geschichte durchgehen. Ich bin fertig damit geworden heute", ich zuckte mit meinen Schultern und blickte in seine Augen.
Er sah müde und unausgeglichen aus. Schwarze Schatten waren unter seinen Augen zu erkennen.
„Gute Idee. Dann komm", antwortete er mir, bevor ich ihn weiter Mustern konnte. Ich folgte ihm in sein Zimmer. Kaden zog die Vorhänge auf und schaute mich in seinem Zimmer um.

Es war in einem hellen Grauton gestrichen und mit schwarzen Möbeln verschönert worden. Er hatte ein großes Boxspringbett, an jeder Seite waren Nachtschränkchen. Es stand ein großer Schreibtisch in der Nähe von seinem Bett und auf der gegenüberliegenden Wand stand sein Kleiderschrank.

„Es ist nichts Besonderes", brach Kaden die Stille.
„Doch es ist schön. Und sauberer als ich es mir vorgestellt hatte", schmunzelte ich. Mein Spruch brachte ihn ebenfalls zum Grinsen. Mein Plan ging also auf.
„Meine Mom steht auf Ordnung", erklärte er mir.
Ich schaute mich nochmal genau um, bevor ich mich auf seinen Schreibtischstuhl niedersetzte.

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