Kapitel 25 ~ Kaden

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Und nach dem sie die Worte aussprach, wusste ich, sie ist dieses Mädchen von dem sie gerade sprach.
Ohne zu es zu wollen, brachte sie meine Mauer in mir zum Einstürzen. Sie veränderte mich auf eine bestimmte Art und Weise und es gefiel mir. Aber gleichzeitig machte es mir eine Heidenangst.
Nur der Wunsch, mein Herz zu öffnen, war größer als meine Angst.

Ich konnte nicht anders, ich beugte mich vor. Beugte mich sachte zur ihr vor.
Sofort verspürte ich ihren lieblichen Duft in meiner Nase. Mein Herz schlug direkt schneller und unregelmäßiger.
Ich wandte meinen Blick von ihren Augen ab und sah auf ihre Lippen.
Die Lippen, die ich jetzt gerne spüren würde.
Die Lippen, nachdem ich mich so verzerrte.

Alles um uns herum war ausgeblendet, wir nahmen nur noch uns wahr.
Eda und Kaden.
Kaden und Eda.
Das war alles, was in diesem Augenblick zählte.

Ich würde meine Chance jetzt nutzen und sie jetzt hier, vor allen, küssen.

****

„vier Wodka-O, bitte", bestellte Max neben mir gerade. Er tat mir schon etwas leid, da er seine und Lou ihre Getränke heute zahlen würde. Aber eine Wette ist eine Wette.

Die Thekenkraft bereitete diese direkt zu und schob einen nach dem anderen zu uns herüber. Ich nahm zwei der Gläser in die Hand und folgte meinem Kumpel auf die Tanzfläche. Dort waren die Mädels, bereits zu der Musik am Tanzen. Ich stupste Eda kurz an und reichte ihr Getränk. Sie bedankte sich und nahm ein paar große Schlücke.
Da ich ebenfalls Durst hatte, kippte ich mein Getränk in eins hinunter und stellte das Glas an der Seite ab.

Im nächsten Moment, ließ ich die Wirkung des Alkohols, gemischt mit der Musik, auf mich wirken. Das flackernde Licht über uns verbesserte die Stimmung in mir und der anderen. Denn die Leute um mich herum, bewegten ihren Körper elegant in einem rhythmischen Takt und in passenden Stellen zum Beet, hüpften die Betrunkenen auf und ab.
Ohne weiter darauf zu achten, tat ich es ihnen gleich. Lebhaft wie noch nie zu vor in meinem Leben sprang ich auf und ab. Ich genoss die Atmosphäre um mich herum, zum allerersten Mal.

Ein paar Drinks und Tanzeinlagen später, standen wir erneut an der Theke und warteten auf unsere Getränke. Das viele Tanzen verursachte einen trockenen Mund und ein Gefühl von Durst.
Da der Club nun gebrechen voll war, dauerte die Zubereitung etwas länger als vorhin.
„Max, ich wollte Danke sagen", hörte ich Lou gegen die Musik anschreien. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.
„Es war es wert, dafür mit euch feiern zu gehen.", gestand er ihr ebenfalls in einer lauten Tonlage.

Die Thekenkraft schob uns zwei Getränke herüber und teilte uns mit, dass der Rest gleich kommen würde. Ich war kurz davor, die Getränke den Mädchen zu überlassen, doch dann kam mir ein anderer Gedanke. Ich stupste Max leicht an und setzte einen gewissen Blick auf. Er verstand mich sofort und reichte Lou eins der Getränke.
Das andere nahm er an sich, „Entschuldige, aber ich hab so einen Durst".
„Ist schon okay, ich kann noch warten", schmunzelte Eda. Max ignorierte ihre Antwort und ließ einen kleinen Freudenschrei hinaus.

„Lou, ich liebe dieses Lied. Komm!", dafür liebte ich meinen besten Freund. Er verstand mich ohne Worte und half mir, wenn immer nötig.
Er und Lou verschwanden augenblicklich in der Menge und ließen uns zurück.

„Dann waren wir nur noch zwei", schmunzelte ich. Eda setzte ein Grinsen auf und nickte zur Antwort.
„Was ein Zufall, Kaden", schrie sie gegen die Musik an.
„Was willst du damit sagen?", lachte ich nun.
„Ich hab deinen viel aussagenden Blick zu Max gesehen, Kaden", erwischt.
„Ich wollte mit dir allein sein", gestand ich ihr ehrlich. Denn ich wollte nichts lieber als ihre Nähe.
„Warum?", hakte sie nach. Noch immer hatte sie ein schiefes Grinsen auf den Lippen, welches ich so liebte.
„Zum Reden oder so", meine Ausrede war nicht gerade die beste. Wer kam schon auf die Idee in einer Diskothek sich zu unterhalten?
Natürlich ich.

Einen kurzen Moment musterte mich Eda und versuchte mich zu durchschauen. Ich bemerkte an ihrer Art, dass ihr etwas auf dem Herzen lag. Das Runzeln ihrer Stirn, bewies mir, dass sie kurz darüber nachdachte. Und als hätte sie einen Entschluss gefasst, beugte sie sich zu mir und sprach gegen die Musik an.

„Warum bist du ein BadBoy, Kaden?", ich wusste, dass irgendwann diese Frage kommen würde. Und benebelt durch den Alkohol, antwortete ich ihr wahrheitsgemäß.
„Vor ein paar Jahren veränderte sich mein Vater von Tag zu Tag mehr. Er wurde aggressiver und hinterhältiger. Seine Wut ließ er an uns raus und sogar seine Frauen brachte er mit zu uns nach Hause. Aber wenn man den Mund geöffnet hat, gab es eine Tracht Prügel.", es kam mir ohne Probleme, wie nie zuvor, einfach über die Lippen.
Also erzählte ich weiter.

„Irgendwann ist ein Streit eskaliert und ich habe mich zum ersten Mal gewährt. Danach hat er uns verlassen. Schon vorher hatte ich innerlich eine Mauer um mich herum gebaut, aber danach verstärkte ich sie. Ich wollte nie wieder für irgend jemanden Gefühle haben. Es war die beste Art, niemanden an sich heranzulassen. Und so wurde ich zum BadBoy.", beendete ich meine Rede.

Im nächsten Moment hatte ich mit allem gerechnet. Vor allem mit Mitleid, doch Eda war anders.
„Irgendwann wird jemand kommen und deine Mauern zum Einstürzen bringen, Kaden. Und dann wirst du sehen, wie schön Gefühle sein können".

Und nach dem sie die Worte aussprach, wusste ich, sie ist dieses Mädchen von dem sie gerade sprach.
Ohne zu es zu wollen, brachte sie meine Mauer in mir zum Einstürzen. Sie veränderte mich auf eine bestimmte Art und Weise und es gefiel mir. Aber gleichzeitig machte es mir eine Heidenangst.
Nur der Wunsch, mein Herz zu öffnen, war größer als meine Angst.

Ich konnte nicht anders, ich beugte mich vor. Beugte mich sachte zur ihr vor.
Sofort verspürte ich ihren lieblichen Duft in meiner Nase. Mein Herz schlug direkt schneller und unregelmäßiger.
Ich wandte meinen Blick von ihren Augen ab und sah auf ihre Lippen.
Die Lippen, die ich jetzt gerne spüren würde.
Die Lippen, nachdem ich mich so verzerrte.

Alles um uns herum war ausgeblendet, wir nahmen nur noch uns wahr.
Eda und Kaden.
Kaden und Eda.
Das war alles, was in diesem Augenblick zählte.

Ich würde meine Chance jetzt nutzen und sie jetzt hier, vor allen, küssen.

Und im nächsten Augenblick berührten meine Lippen ihre. Mein Herz blieb stehen, mein Körper fing Feuer und mein Puls explodierte.

Überwältigt von den Gefühlen, presste ich meine Lippen nur auf ihre. Sie ergriff die Initiative und begann sachte ihre Lippen zu bewegen. Sekunden später waren wir in Einklang und bewegten unsere Lippen im Rhythmus.
Nie hätte ich gedacht, dass das hier passieren würde und gleichzeitig so schön wäre.

Mein Daumen strich sanft über ihre Wange, während meine Zunge um Einlass bat. Diesen gewährte Eda mir und augenblicklich tanzten unsere Zungen zusammen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Und noch nie in meinem Leben habe ich so etwas fühlen dürfen.

Mit einem einzigen Kuss stellte dieses Mädchen meine Welt auf dem Kopf. Und es mag dumm klingen, aber es ist, als wäre sie erst jetzt wieder richtig rum.
Noch immer bewegten sich unsere Lippen im Einklang, unsere Zungen spielten miteinander und wir gaben uns komplett hin.

In dem Moment, als ich erkannte, dass ich mich verliebt hatte, unterbrach Eda unseren Kuss und wich einen Schritt zurück. Vollkommen schockiert, über das was gerade passierte, sah ich sie an. Ihre Augen zeigten die Zuneigung und gleichzeitig, dass sie es bereute.
Im nächsten Moment quetschte sich Eda an mir und den ganzen anderen Leuten vorbei und verschwand aus der Diskothek.

Ich konnte jetzt nicht einfach aufgeben und rannte ihr hinterher. Ohne auf die anderen um mich herum zu achten, schubste ich sie beiseite, um so schnell wie möglich sie einzuholen.

Als ich endlich den Ausgang erreichte, stolperte ich mehr oder weniger hinaus. Doch fing ich mich schnell wieder und sah mich eilig und leicht panisch um.
Auf einer kleinen Bank konnte ich sie sitzen sehen. Ihren Kopf in den Händen gestützt.
In langsamen Bewegungen ging ich auf Eda zu und setzte mich neben ihr auf der Bank.

„Eda", flüsterte ich ihr sanft zu. Sie erhob ihren Kopf und sah mir direkt in die Augen.
„Kaden, ich kann das nicht.", gestand sie und wollte schon aufstehen, als ich ihr Handgelenk ergriff.

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