Kapitel 13 ~ Eda

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Und als hätte es nicht anders kommen können, war ich heute Gesprächsthema Nummer eins. Lisa hatte scheinbar ihren Freundinnen von mir und Kaden erzählt, diese wiederum haben es weitererzählt und jetzt sprach jeder darüber. Die Jungs pfeifen mir auf dem Flur entgegen und die Mädels sahen mich abwertend an. Aber gut, damit muss ich jetzt wohl leben. Immerhin hatte ich „die heiße Nacht" erwähnt.

Lou war gerade zur Toilette als sich ein Junge zu mir setzte. Was war denn heute los mit ihnen?
„Hallo Eda", begrüßte er mich.
„Hallo Andi", ich schenkte ihn ein kleines Lächeln. Hoffte aber innerlich, dass er schnell verschwinden würde.
„Also ich habe gedacht, ich frage dich mal nach einem Date", oh Gott nein.
„Sie hat kein Interesse", hörte ich eine raue Stimme sagen. Ich sah hoch und erkannte Kaden vor uns stehen.
„Sie kann selber reden", sagte Andi tapfer.
„Hast du mich nicht gehört? Sie hat kein Interesse", die letzten Worte sprach er extra langsam aus, sodass auch jedes Wort verständlich wurde.
„Eda?", nun wandte sich Andi an mich, doch Kaden packte ihm am Kragen.
„Ich sage das jetzt ein letztes Mal. Verzieh dich und sprich sie nie wieder an!", er schubste ihn leicht zurück und setzte sich entspannt neben mich.
Andi gab auf und zischte ab.
„Ehm danke?", wofür genau bedankte ich mich?
„Kein Problem", sagte er freundlich.
„Was willst du Kaden?", versuchte ich so höflich wie möglich zu sagen, was mir wahrscheinlich nicht so gut gelang.
„Mich bedanken, für die Sache mit Lisa. Sie ging mir schon länger auf die Nerven.", gut zu wissen.
„Eigentlich war es nur ein Spaß von mir, um sie etwas zu ärgern. Aber scheinbar hat es die falsche Richtung angenommen", gestand ich offen.
„Jup. Erst das Bild und dann deine Worte. Für mich gut, die Mädels gehen mir erstmal aus dem Weg. Für dich schlecht, weil jetzt jeder denkt du bist zu haben", erklärte er mir. Obwohl es mir vorher schon bewusst war, verstand ich es jetzt noch besser.
„Ist doch gut für dein Image, jetzt denkt jeder du hast die eine rumgekriegt", sagte ich etwas zu ernst.
„Die eine?", Kaden musterte mich fragwürdig.
„Die keinen an sich ranlässt", „das denkst du also? Es ist wegen meines Images?".
Wieso wechselte er jetzt so schnell das Thema?
„Als Badboy ist es dir doch wichtig, oder nicht?", fragte ich etwas mitfühlender.
„Natürlich ist es mir wichtig, ...", ich unterbrach ihn, bevor er noch etwas sagen konnte. Denn es war das, was ich hören wollte. Sein Image ist ihm wichtig, nicht ich.
„Perfekt, dein Image ist gepusht und ich kann mal ein paar Typen kennenlernen. Wir sollten uns öfters helfen", meinte ich leicht herablassend. Meine eigenen Worte verletzten mich. Aber ich musste unseren alten Abstand wieder herstellen.
„Hast recht", er stand auf, sah mir noch einmal in die Augen und ging dann fort.
In was für eine Scheiße habe ich mich hier nur gebracht?

Nachdem ich Lou alles erzählt hatte, eingeschlossen von Samstagnacht, beschlossen wir, dass ich aus Prinzip mal mit einem Jungen ausgehen sollte. Wir wollten nicht Kaden eine auswischen, sondern nur meinen Status an der Schule ändern.
Nach der letzten Stunde hatte Reed mich dann auf dem Flur nach einem Treffen gefragt. Ich hatte ihm zugestimmt und gab ihm meine Nummer.

„Reed sieht schon gut aus", wir rauchten gerade noch eine, während ich auf meinen Bruder wartete.
„Ja, das tut er", stimmte ich ihr zu.
„Ruf mich sofort an, wenn er dir geschrieben hat, damit wir alles planen können", sagte Lou aufgebracht.
„Lou, es ist nur ein Date", „nur ein Date? Nur ein Date mit Reed? Dem Reed?", sie klatschte mir mit ihrer flachen Hand gegen die Stirn. Ja, Reed hatte an der Schule einen ziemlich guten Ruf und war sehr wählerisch bei der Auswahl von Mädchen.
„Entschuldige", ich hob beschwichtigend die Hände.
„Ach Eda, was würdest du nur ohne mich machen?", bei ihrer Aussage musste ich lachen.
„Sterben!", ich umarmte sie fest.

Ein Hupen, störte unsere Umarmung. Ich löste mich von Lou und winkte ihr zum Abschied zu.
Ich öffnete die Autotür und stieg in unseren BMW ein.
„Hi", begrüßte mich mein Bruder.
„Na wie war die Uni?", „Gut. Habe die letzte Prüfung hinter mich gebracht".
Ich freute mich sehr für meinen Bruder, weil er seinen Traum nachging. Ich wusste leider noch nicht, wohin mich meine Zukunft führte.
„Und? Hast ein gutes Gefühl?", hakte ich nach.
Maik parkte auf unsere Einfahrt und stieg aus.
„Natürlich, kennst mich Streber doch", scherzte er.

Ich schloss die Haustür auf und striff meine Schuhe ab.
„Mama?", erkundigte ich mich, um zu wissen, ob sie zu Hause ist.
„Hallo Eda. Bin in der Küche", antwortete sie mir.

Maik ging die Treppe rauf, während ich in die Küche ging. Ich setzte mich an den Küchentisch und quatschte eine Zeitlang mit Mom.
„Nächstes Wochenende, fahren dein Dad und ich übers Wochenende weg. Etwas Zeit für uns zwei, hoffe das ist für euch okay", ich umarmte meine Mutter und erklärte ihr, dass sie sich keine Sorgen um uns machen brauchte. Schließlich waren wir 19 und 22.

Ich klopfte bei meinem Bruder an und öffnete die Tür ohne eine Antwort.
„Maik? Hast du das schon gehört von Mom und Dad?", ich schmiss mich neben ihm aufs Bett und sah ihn an.
„Ja", antwortete er Stumpf.
„Weißt du was das heißt?", ich wackelte mit meinen Augenbrauen, bis bei ihm ein Licht aufging.
„Party?", jetzt wackelte er ebenfalls mit den Augenbrauen.
„Yessss", ich zog es mit Absicht in die Länge.

Wir spielten noch eine Zeitlang auf der Playstation, bis ich mich zurückzog.
Ich legte mich ins Bett und scrollte etwas durch Instagram, bis mir eine Nachricht angezeigt wurde.

Unbekannt
Hallo, Reed hier.

Eda
Hallo

Reed
Hast du morgen nach der Schule schon etwas vor?

Eda
Nein.

Reed
Gut, dann warte ich vorne auf dich.

Auf einmal freute ich mich wie eine Verrückte auf das Treffen mit Reed, sodass ich vor dem Schlafen gehen mein Outfit für den nächsten Tag plante und mir extra früher einen Wecker stellte.
Aufgeregt auf den nächsten Tag ging ich dann schlafen.

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