Kapitel 30 ~ Kaden

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Ich schloss meinen Großvater in die Arme, bedankte mich für alles.

Zum ersten Mal war da wieder die Liebe. Die Liebe einer Familie.

„Ich muss gehen!", unterbrach ich plötzlich diesen rührseligen Moment.

„Aber ich muss zu ihr", mehr brauchte nicht gesagt werden, mein Großvater verstand.

„Dann komm, der nächste Flug geht gleich!", mit einem Nicken, verschwand ich in mein Zimmer und schmiss alles so schnell ich konnte, in meine Tasche.

Und auch wenn mir das Gefühl blieb, etwas vergessen zu haben, rannte ich aus dem Haus und stieg bei meinem Großvater ins Auto.

In einer schnellen Geschwindigkeit und ohne großartig auf den Verkehr achtzugeben, fuhr er in Richtung Flughafen.

Und jedes Mal, wenn eine Ampel rot oder einer vor uns langsam fuhr, schlug mein Herz schneller.
Ich rieb mir meine Hände an der Hose ab und zählte die Kilometer, die noch vor uns lagen.

Selbst als wir den Flughafen erblickten, beruhigte mein Inneres sich nicht.
Noch immer war die Angst da, es nicht schaffen zu können.

Und als mein Großvater endlich vor dem Eingang anhielt, stieg ich ohne auf andere zu achten aus, griff nach meiner Tasche und war bereit loszurennen.

Ein letztes Mal schloss ich den Mann vor mir in die Arme.

„Danke Kaden!", murmelte er in uns hinein.

„Los jetzt! Hol dir dein Mädchen!", klopfte er mir ein letztes auf die Schulter.

Nach einem kurzen Lächeln rannte ich in das Gebäude vor mir hinein und steuerte direkt das Terminal an.

Ich forderte ein Ticket nach Hause an, bezahlte mit der Karte und schlängelte mich zum Check-in durch.

Dem Herrn vor mir gab ich mein Ticket und Gepäck. Nachdem ich durch den Metalldetektor gelaufen war, bekam ich meine Boardingcard.
Nach einem kurzen Blick darauf wusste ich mein Gate und verschwendete keine weitere Minute und lief los.

Ich nahm meinen Sitzplatz der nächsten drei Stunden ein und lauschte der Musik aus meinen Kopfhörern.

———

Ich spürte jede Sekunde viel deutlicher als sonst, die verging. Es war, als würde die Zeit nicht vergehen. Doch kam ich endlich an.

Ich holte mir mein Gepäck und verließ das Flughafengebäude.
Draußen nahm ich das erst beste Taxi.
Ich nannte dem Fahrer die Adresse und schon ging es los.

Ich beobachtete seelenruhig alles um mich herum und wusste, mein Ziel war bald erreicht.

Und für einen kurzen Moment wunderte es mich, dass ich so ruhig blieb, als der Taxifahrer so langsam fuhr.

Doch als er endlich vor der Schule hielt, waren alle Probleme vergessen.

Ich drückte ihm einen großen Schein in die Hand, stieg aus und rannte los.

Gleich zu Beginn warf ich meine Tasche in die Ecke und steuerte das Klassenzimmer an.

Jeder Meter, den ich hinter mir lag, vergaß ich meinen eigentlich Plan.

Denn als ich die Tür aufriss und alle Augen sich zu mir wandten, wusste ich nicht mehr, was ich eigentlich hätte tun wollen. Stattdessen brachte ich die Worte nur so hinaus.

„Eda, ich habe mich in dich verliebt!", sagte ich völlig außer Atmen.

Badboys LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt