Kapitel 10 ~ Kaden

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Ich hatte schon gut einen sitzen. Alles regte mich irgendwie gerade extrem auf und ich hatte keine Ahnung warum. Deshalb betrank ich mich heute sinnlos. Ja, das war mein Plan. Keine Mädels, nur Alkohol.

„Jo Kaden, was ist los alter?", schlugen Max und ich ein.
„Ich bin der Badboy und habe mich von einem Mädchen fast fertig machen lassen", gestand ich genervt. Es hatte meinem Image zwar nicht geschadet, doch setzte es mir zu.
„Dann nimm Rache", er hatte recht.
„Und wie ich das machen werde. Immerhin hab ich das Sagen".
„So kenne ich dich alter und jetzt komm, lass uns trinken", ich stand auf und folgte ihm zur Bar oder eher eine Küchentheke, die als Bar diente. Ist auch egal. Ich schenkte mir etwas ein und kippte es direkt hinunter. Das brennende Gefühl war genau das, was ich in diesem Moment brauchte. Also machte ich es nochmal und nochmal.

Okay, der Plan, keine Mädels, ging dann doch nicht auf. Kurze Zeit später stand ich knutschend in der Ecke. Ich löste mich einen Moment, um einen Schluck aus meinem Becher zu nehmen, als ich Eda und Lou reinkommen sah. Mir blieb in der selben Sekunde die Luft weg. Eda sah unfassbar schön aus, eher scharf. Sie und Lou trugen dasselbe, aber es stand Eda viel besser mit ihren perfekten Kurven.
Ich löste mich von dem Mädchen vor mir und ging einen Schritt zurück. Ich konnte meine Augen einfach nicht von Eda abwenden und starrte sie offensichtlich an.

„Kaden", lallte das Mädchen vor mir und versuchte mich wieder zu küssen. Ich schob sie mit einer Hand weg, „kein Bock mehr". Jap, ich war ein Arsch.
„Du Arschloch", beschimpfte sie mich. Ich nickte abwesend und wandte mich dann von ihr ab.
Ich hatte gerade andere, wichtigere Bedürfnisse, und zwar Eda.
Weiterhin beobachtete ich die beiden und sah wie sie in die Küche gingen und sich irgendwelche Getränke nahmen. Die beiden stießen an und kippten das Zeug hinunter. Ich wandte, das erste Mal seitdem sie da waren, meinen Blick ab und setzte mich auf die Couch. Ich brauchte definitiv mehr Alkohol. Deshalb nahm ich die erst beste Flasche und setzte sie an.
Verdammt, was war nur los mit mir?

Es war einige Zeit vergangen, ich war mittlerweile mehr als betrunken und wies jedes Mädchen in meiner Nähe ab. Ich beobachtete immer wieder Eda und Lou. Die beiden unterhielten sich mit den anderen oder spielten Trinkspiele. Jetzt gerade waren sie auf der Tanzfläche und als ich sah, dass sich ein Typ ihr näherte versteifte ich mich automatisch. Jetzt ganz ruhig bleiben, Kaden!

Er flüsterte Eda etwas ins Ohr, woraufhin sie leicht lachte. Er kam einen Schritt näher und bewegte sich im Rhythmus zur Musik. Sie drehte sich zu ihm und tat es gleich. Als er seine Hände auf ihrer Hüfte ablegte, platzte mir der Kragen.

Ich sprang auf und lief in schnellen Schritten rüber. In der nächsten Sekunde hatte er meine Faust im Gesicht. Der dadurch entstehende Schmerz fühlte sich unglaublich an. Der Typ rappelte sich schnell wieder auf und schubste mich leicht zurück.

„Verpiss dich", knurrte ich ihn bedrohlich an.
„Warum sollte ich?", okay, er wollte sich scheinbar mit mir anlegen. Ich machte einen Schritt auf ihn zu und baute mich auf.
„Weil ich ihr Freund bin, du Wichser", er wich daraufhin einen Schritt zurück und entschuldigte sich mit erhobenen Händen bei mir.
Ich drehte mich um und sah Eda's schockierten Augen auf mir ruhen.
Ohne weiter darüber nachzudenken, griff ich nach ihr und warf sie über meine Schulter. Auf dem Weg nach draußen wehrte sie sich mit allen Mitteln und schlug mir mehrfach auf den Rücken. Doch ignorierte ich Sie, bis wir draußen ankamen. Dort setzte ich sie dann auf dem Boden ab.

„Was soll der Mist, Kaden?", sie war sauer.
„Dasselbe könnte ich dich auch fragen", ich war ebenfalls sauer.
„Was sagt denn dein toller Freund dazu?", augenblicklich änderte sich etwas an ihrem Blick.
„Ich hab keinen Freund", flüsterte sie leise. Und trotz der lauten Musik, verstand ich ihre Worte sehr gut. Sie hatte keinen Freund. Etwas in mir verspürte eine Art Erleichterung.

„Was?", fragte ich schockiert.
„Du hast mich genervt und damit du mich in Ruhe lässt habe ich das behauptet", sie wurde lauter und fuchtelte mit ihren Händen vor sich herum.
„Und dann stellst du mir diese ganzen Fragen, da konnte ich schlecht zugeben, dass ich lüge", wow. Mehr fiel mir in diesem Moment nicht ein. Bevor ich etwas zu der ganzen Situation sagen konnte, stürmte sie an mir vorbei und betrat wieder das Haus.
Ich ging unser Gespräch immer wieder durch. Sie hatte keinen Freund. Sie hat mich belogen.
Ich stampfte ebenfalls ins Haus und griff wieder nach der erst besten Flasche. Nach gerade eben hatte ich das Gefühl, wieder nüchtern zu sein. Die Flasche trank ich in ein paar Zügen leer und setzte mich zurück auf meinen Platz.

Alles um mich herum wirkte irgendwann total verschwommen. Als ich, dass erstmal wieder aufstand, um auf die Toilette zu gehen, konnte ich mich kaum auf den Beinen halten. Alles drehte sich um mich herum. Ich ging ein paar Schritte, blieb dann aber stehen. Ich versuchte mich wieder unter Kontrolle zu bekommen, doch scheiterte der Versuch. Als ich meine Augen wieder öffnete, huschte Eda an mir vorbei. Ich packte sofort ihr Handgelenk und zog sie zu mir.
„Miss Eda", lallte ich, doch war überrascht, die Wörter hinaus zu bringen.
„Kaden?", sie klang überrascht.
„Wasch gehtttt", ich machte einen Schritt vor und schaute in ihre warmen Augen.
„Du bist betrunken", stellte sie fest. Ihre Aussage brachte mich zum Lachen.
„Wasch du nichttt sagscht", und wieder drehte sich alles.
„Komm, ich rufe dir ein Taxi", meinte sie beschwichtigend.
„Nö, ich willl hi..er bleiben", brachte ich gerade noch so hervor.
Sie verschränkte ihre Hand mit meiner und zog mich mit auf die Tanzfläche. Bei ihrer Berührung, kribbelte meine ganze Haut.

Wir stoppten bei Lou und Eda flüsterte ihr etwas zu. Ich schloss meine Augen, weil sich wieder alles drehte. Mit Eda an meiner Hand stolpere ich einen Schritt zurück, doch hielt sie mich fest. Wahrscheinlich fiel ich genau deswegen nicht um. Sie winkte Lou zu und zog mich mit zum Ausgang. Mir war es relativ egal, Hauptsache sie hält weiterhin meine Hand. Denn ich genoss die Berührung von ihr.

Als das Taxi vor uns hielt, öffnete Eda die Tür und schob mich hinein. Sie setzte sich neben mir und sagte dem Fahrer meine Adresse. Woher wusste sie, wo ich wohne?

Jeden Meter, den wir hinter uns ließen, wurde mir übler. Ich war kurz davor, mich zu übergeben.

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Was glaubt ihr, wie geht es mit den Beiden weiter?

Badboys LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt