Kapitel 11

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POV: Julian

"Ich fass es nicht. Erst werde ich von Jannis in FIFA abgezogen und jetzt auch noch von dir. Habt ihr irgendwie zu viel Freizeit, die ihr mit dem Mist hier verbringt anstatt was sinnvolles zu machen oder was ist los mit euch?" Frustriert warf ich den Controller neben mich auf die Couch und schaute Jascha entgeistert an. Mein jüngster Bruder fing daraufhin nur an zu lachen und zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, aber vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass du schlecht bist Bruderherz." Stachelte er mich weiter an und beleidigt verschränkte ich meine Hände vor der Brust während ich ein leises "unfassbar" murmelte.

"Ach Jule jetzt sei doch nicht eingeschnappt, ist doch nur ein dummes Spiel." Warf jetzt auch mein anderer Bruder ein, welcher sich allerdings das belustigte schmunzeln nicht verkneifen konnte. Schweigend nahm ich einen Schluck aus meinem Glas und schaute dann kurz auf mein Handy. "Oh Gott halb eins schon wieder." Quängelte ich und fuhr mir durch mein Gesicht. Ich muss es mir auf jeden Fall wieder abgewöhnen so lange wach zu bleiben.

"Scheiße stimmt. Okay Leute ich geh dann mal pennen." Kam es vom jüngsten und zustimmend nickte ich einfach, bevor Jannis das Wort wieder ergriff. "Mach das Jascha, aber bevor ich's vergesse, Grüße von Kai an dich. Er meinte das wird demnächst schon mal wieder klappen, dass er mit her kommt." Schon bei der Erwähnung seines Namens versteifte ich mich ungewollt, versuchte aber mir nichts anmerken zu lassen.

"Liebe Grüße zurück an ihn, ich freu mich schon ihn mal wieder zu sehen." Lächelte Jascha glücklich und verschwand dann mit einem leisen "Gute Nacht" in sein Zimmer.

Ein genervtes Seufzen entwich mir. Während mein Kopf Platz auf der Rückenlehne des Sofas fand. Eigentlich hatte ich nicht vor die kurze Zeit in Bremen damit zu verschwenden, über die Situation zwischen mir und dem braunhaarigen nachzudenken und trotzdem schaffte ich es mal wieder nicht meine wirren Gedanken zu verdrängen. "Hast du mit ihm darüber geredet?" Hakte Jannis nach einer Weile nach, dem der Grund für meinen Stimmungswechsel wohl klar war.

Ich schüttelte den Kopf und schneller als ich überhaupt denken konnte, fing ich auch schon an zu reden. "Die Situation hat sich gestern noch weiter verschlimmert." Neugierig drehte sich Jannis mehr zu mir und schaute mich auffordernd an. "Na dann erzähl mal, was ist passiert?"

"Kai war ja die ganze Zeit bei mir seit der Trennung von Sophia und gestern Nacht hat er sich einfach die Kante gegeben und eine Flasche ist ihm in der Küche zerbrochen. Natürlich bin ich wach geworden, bin zu ihm runter und hab aufgeräumt. Danach hab ich noch seinen Finger versorgt, an dem er sich geschnitten hatte und ihn wieder ins Bett gebracht. Wir haben uns, wie fast immer, ein bisschen angestachelt und dann ist die Situation plötzlich wieder eskaliert und wir haben rumgemacht."

"Oh." Kam es nur kurz von Jannis und bitter lachte ich auf. "Ja.. oh. Und diesmal war ich komplett nüchtern und offensichtlich ja trotzdem nicht Herr der Lage. Nein ich hab ihn sogar gefragt ob er mich nochmal küssen kann und am nächsten Morgen war mir das alles so unangenhem, dass ich keinen Ton raus bekommen hab und er einfach gegangen ist. Was ist denn bitte falsch mit mir?" Ungläubig zwecks meiner eigene Dummheit schüttelte ich den Kopf. "Immerhin habe ich ihn gebremst als er mir die Boxer ausziehen wollte." Immernoch kopfschüttelnd fuhr ich mir durch's Gesicht.

"Oh man. Und jetzt ist Funkstille weil keiner von euch weiß wie er damit umgehen soll?" Fragte Jannis direkt im Anschluss und zustimmend nickte ich. "Wilkommen in meinem beschissenen Leben. Und diesmal ist nichts mit Filmriss, so dass man es ihm einfach verschweigen kann." Meinte ich noch und richtete meinen Blick dann an die Decke.

"Verschweigen ist sowieso beschissen Julian. Du musst mit ihm drüber reden und ihm die ganze Wahrheit sagen, das hab ich dir doch letztens schon gesagt." Redete er auf mich ein und wieder seufzte ich. "Das ist aber verdammt nochmal nicht ganz so einfach wie du denkst Jannis!" Kurz war es still im Raum bis mein Bruder schließlich seufzte. "Das ist mir schon klar, aber was willst du denn sonst machen? Wollt ihr euch jetzt ewig anschweigen?" Fragend sah er mich an.

"Natürlich nicht, aber was soll ich denn machen? Ich versteh ja selbst nicht was das ganze soll, was soll ich ihm denn sagen? 'Jo Kai wir haben schonmal rumgemacht aber du hattest nen Filmriss und ja, keine Ahnung warum ich komplett nüchtern mit dir geknutscht hab'?" Frustriert fuhr ich mir durchs Gesicht. "Man Julian, ich weiß es doch auch nicht aber ihr müsst das klären. Immerhin ist bald Natio und da würde euch so ein verklemmter Umgang miteinander nur im Weg stehen." Entgegnete der jüngere und ich nickte.

"Ich weiß, ich bekomm das schon irgendwie hin. Aber jetzt geh ich erstmal schlafen, ich bin komplett fertig." Mit diesen Worten stand ich auch schon auf und streckte mich einmal. Liebevoll strich ich Nala einmal durch ihr Fell und schaute dann Jannis nochmal an. "Nacht." Grummelte ich und er nickte. "Nacht, bis morgen. Verpenn nicht Jaschas Spiel sonst bringt er dich um." Erinnerte er mich und diesmal nickte ich, bevor ich auch schon nach oben in mein altes Zimmer ging und mich bettfertig machte.

Noch eine ganze Weile dachte ich darüber nach, wie es zwischen mir und Kai nun weiter gehen sollte. Denn Jannis hatte recht, bei der Natio und auch bei Leverkusen, würde unser aktuelles Verhalten uns und unser Team nur in Schwierigkeiten bringen.

Hellouuu
Hier das versprochene Update :)
Die nächsten Kapitel werden wieder etwas spannender, ich hoffe es ist nicht zu langweilig xD

-Michelle

Soulmates - A Bravertz StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt