POV: Julian
Kai und ich sind nach diesem wirklich peinlichen Zwischenfall mit Marco wieder in unser Zimmer gegangen, wo ich mich auch fürs Anschwitzen fertig gemacht habe. Auch Kai machte sich fertig, da er wenigstens mitkommen wollte um nochmal mit Jogi zu reden. Ich machte mir wirklich Vorwürfe, dass Kai jetzt wegen mir nicht mitspielen konnte, auch wenn ich sagen muss dass mir das gestern sehr gefallen hat.
Vielleicht lag es auch einfach wirklich daran, dass ich untervögelt war und es somit die erste sexuelle Aktion seit vielen Monaten war. Jedenfalls redete ich mir das die ganze Zeit ein, da ich mir die Situation und meine Gefühle diesbezüglich anders nicht erklären konnte.
Bevor ich weiter in Gedanken abdriften konnte, riss Kai mich wieder aus meinen Gedanken. "Können wir los?" Ich nickte nur und öffnete die Tür. "Ich bin ja gespannt was Marco Jogi erzählt hat. Hoffentlich erzählt er niemandem was." Meinte Kai noch und wieder nickte ich. "Ja das hoffe ich auch. Oh man wir hätten echt besser aufpassen sollen." Stimmte ich ihm zu und lief mit ihm runter in die Lobby, wobei Kai eher neben mir her humpelte.
In der Lobby warteten schon alle auf uns, weshalb wir uns sofort nach draußen zum Bus begaben und uns auf unsere Plätze setzten. Jogi warf uns noch einen strengen Blick zu weshalb wir uns etwas skeptisch ansahen. Hatte Marco ihm doch was erzählt?
Der Dortmunder Kapitän ließ sich genau in diesem Moment vor uns auf seinen Platz fallen und drehte sich zu uns um. "Also wirklich Kai, wie kann man denn nur so tollpatschig sein und sich den Fuß beim Treppen runter gehen umknicken?" Grinste er vielsagend und erleichtert atmete ich aus. Da noch kein anderer in unserer Nähe war bedankten Kai und ich uns kurz bei ihm und ernteten nur ein Zwinkern vom älteren.
Ich schaute meinen besten Freund an und beugte mich etwas zu ihm. "Am besten du verlagerst das Gewicht beim Laufen mehr auf einen Fuß, dann ist es glaubwürdiger und humpeln tust du ja eh schon" flüsterte ich und der braunhaarige nickte. Man merkte ihm an, dass ihm die Sache ziemlich unangenehm war, aber das konnte ich auch verstehen. Selbst mir war das alles ganz schön peinlich, immerhin wusste Marco jetzt dass ich Sex mit Kai hatte und er deswegen nicht mehr richtig laufen konnte.
Kopfschüttelnd lehnte ich mich zurück und beschloss mich die Fahrt über noch etwas auszuruhen. Die Nacht war nämlich ziemlich kurz gewesen und ich wollte für das Spiel nachher wenigstens halbwegs fit sein.
Am Trainingaplatz angekommen folgte ich dem Rest der Mannschaft in die Umkleide, während Kai schonmal raus ging um nochmal mit Jogi zu reden. Wenig später begann dann auch schon das Training, bei dem Kai am Rand saß und uns zuschaute. Ich konnte die ganze Zeit über seinen Blick auf mir spüren, versuchte aber weiterhin mich auf die Übungen zu konzentrieren. Muss der so starren?
Marco warf mir jedes mal, wenn wir uns über den Weg liefen ein wissendes Grinsen zu, woraufhin ich immer nur die Augen verdrehte. Ich bin ja mal gespannt wie lange das jetzt noch so weiter geht. Marco ist echt schlimm mit solchen Sachen und muss sie einem immer unter die Nase reiben bis er dann irgendwann mal was anderes gefunden hat, mit dem er den Leuten auf den Keks gehen kann.
Nach einer anderthalben Stunde beendete Jogi schließlich das Anschwitzen und schickte uns in die Kabine. Komplett erledigt stellte ich mich unter die Dusche und genoss das warme Wasser auf meiner Haut. Wir hatten noch ein paar Stunden Zeit bis das Spiel beginnt und ich wusste jetzt schon, dass ich diese Zeit dafür nutzen werde um Schlaf nachzuholen.
Bereits im Bus konnte ich meine Augen kaum noch aufhalten und sackte immer wieder erschöpft mot dem Kopf auf Kais Schulter. Dieser kommentierte das nur mit einem müden Lächeln und lehnte seinen Kopf gegen meinen, sodass ich wärend der Rückfahrt tatsächlich nochmal einschlief.
Durch ein unsanftes Rütteln wurde ich geweckt und schreckte sofort hoch. Ein grinsender Marco schaute mich an und schien mal wieder höchst amüsiert zu sein. "Na los ihr Turteltäubchen. Die anderen sind alle schon wieder im Hotel. Ihr seid mal wieder die letzten." Meinte er nur und brachte mich damit zum Seufzen. Ich richtete mich auf und weckte Kai, der anscheinend auch eingeschlafen war.
"Kai, wir sind da. Komm lass uns hoch ins Zimmer gehen ich will weiter schlafen." Grummelte ich meinem bestem Freund zu und bekam von ihm ein Nicken als Antwort. Marco hatte mal wieder nichts besseres zu tun als dumm vor sich hin zu grinsen und uns dabei zu beobachten, wie wir von unseren Plätzen aufstanden und den Bus schließlich verließen.
"Denkt dran leise zu sein wenn ihr 'schlaft'." Flüsterte uns Marco noch zu, weshalb ich die Augen verdrehte. "Halt die Klappe Marco!" Zischte ich und auch Kai warf dem Dortmunder einen bösen Blick zu. Lachend machte dieser sich auf den Weg zu seinem Zimmer und auch Kai und ich gingen zum Fahrstuhl. "Sind die Schmerzen noch sehr schlimm?" Fragte ich ihn nach einem kurzen Augenblick der Stille und bekam ein Kopfschütteln vom braunhaarigen als Antwort. "Es geht schon, ist aber ein ziemlich unangenehmes Gefühl." Ergänzte er noch und diesmal war ich der jenige, der verstehend nickte.
Im Zimmer angekommen schälte ich mich mühsam aus meinem Pulli und der Jogginghose und schmiss mich schließlich in Shirt und Boxer aufs Bett. Kai war nochmal ins Bad gegangen und kam kurz darauf wieder ins Zimmer. Schon fast im Halbschlaf bekam ich noch mit, wie sich der jüngere zu mir aufs Bett setzte und nach der Decke griff, welche er kurz darauf über uns beide zog. "Schlaf gut Juli." Hörte ich meinen besten Freund noch sagen, bevor ich in seine Arme gezogen wurde und kurz darauf auch schon einschlief.
Geweckt wurde ich dieses mal durch einen schrillen Ton von Kais Handy. Wie kann man bitte so einen schrecklichen Klingelton als Wecker einstellen? Genervt brummend drückte ich mein Gesicht gegen die Brust des jüngeren und vernahm kurz darauf ein amüsiertes kichern. "Wir müssen aufstehen und uns fertig machen damit wie rechtzeitig am Bus sind Jule." Meine er schließlich und seufzend nickte ich. Auch wenn ich so unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde, merkte ich dass es mir schon deutlich besser ging als heute früh noch und auch Kai sah nicht mehr ganz so müde aus.
Wir machten uns recht schnell fertig und waren diesmal sogar pünktlich in der Lobby, wo wir noch warteten bis wir vollzählig waren. Kurz darauf saßen wir auch schon wieder zusammen im Bus und waren auf dem Weg zum Borussia-Park in Mönchengladbach. Dort angekommen zogen sich alle um und wärmten sich auf. Kai war natürlich aufgrund seines Knöchels nicht mit im Kader und ich würde erstmal auf der Bank sitzen und auf eine eventuelle Einwechselung warten.
Das Spiel verlief sehr zu unserem Gunsten, sodass wir letztendlich mit einem eindeutigen 4:0 das Stadion verließen. Auch ich hatte tatsächlich ein wenig am Spiel teilhaben können, da ich in der 68. Minute für Timo eingewechselt wurde. Für ein Tor oder eine Vorlage hatte es zwar nicht gereicht, aber immerhin etwas Einsatzzeit.
Wieder am Hotel angekommen entschied ich mich trotz der Uhrzeit noch dafür etwas zu essen. Der Tag war echt anstrengend gewesen. Zurück im Zimmer machte ich mich dann nur noch bettfertig und legte mich zu Kai, der schon in meinem Bett lag, da seins ja immernoch von den Spuren unserer gemeinsamen Nacht übersäht ist. Wird wohl Zeit, dass wir uns morgen frische Bettwäsche holen.
♡
Heyyy, endlich mal wieder ein Kapitel von mir xD
Hatte die letzte Woche voll zu tun mit Bewerbungsfotos machen, Arzt Terminen und Bewerbungen schreiben, deswegen kommt jetzt erst wieder ein Kapitel.Ich wünsche euch morgen allen (trotz der Umstände zwecks Corona) wunderschöne Weihnachten! ♡
-Michelle
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Soulmates - A Bravertz Story
FanfictionJulian und Kai sind ein unzertrennliches Duo. Sowohl auf, als auch neben dem Platz verstehen die beiden sich blind und wissen immer was in dem Kopf des jeweils anderen gerade vorgeht. Auch ihre Freunde und Familien merken von Zeit zu Zeit immer mehr...