Kapitel 20

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POV: Julian

Noch ziemlich müde verstaute ich mein Gepäck in meinem Auto, immerhin würde ich gleich zurück nach Leverkusen fahren. Auch Kai war neben mir gerade dabei alles für die Fahrt zu verräumen und schloss in diesem Moment seinen Kofferraum um zu mir zu kommen. "Also bleibt es dabei, dass ich gleich mit zu dir fahre?" fragte er mich lächelnd und ich nickte. Wir hatten ausgemacht, dass Kai mit mir zusammen nach Bremen kommt und die letzten freien Tage dort verbringt, da ich Nala sowieso von meinen Eltern abholen muss und meine Brüder sich sehr darüber freuen würden den Braunhaarigen mal wieder zu sehen. Balou würden wir natürlich vorher auch noch von Kais Nachbarin abholen und mitnehmen.

"Aber pass auf, dass du während der Fahrt nicht einschläfst, du siehst noch total verpennt aus." schmunzelte mein Gegenüber und ich seufzte. "Könnte daran liegen, dass die Kaffeemaschine in der Kantine kaputt ist und ich ohne Koffein nicht wirklich lebensfähig bin, das solltest du doch mittlerweile wissen oder nicht?" fragte ich ihn und fuhr mir seufzend durchs Gesicht. Dass ich nicht unbedingt ein Morgenmensch bin ist eigentlich so gut wie jedem klar, aber wenn ich dann nicht mal Kaffee habe, bin ich eigentlich kaum ansprechbar.

"Ich weiß doch Jule, aber pass wirklich auf, nicht dass du noch einen Unfall baust." meinte der jüngere und ich winkte ab. "Ach Quatsch, so schlimm ist es schon nicht." Kai nickte verstehend und lief um sein Auto um die Tür zu öffnen. "Na dann sehen wir uns bei dir." lächelte er mir noch zu bevor er in sein Auto stieg. Auch ich setzte mich daraufhin hinters Lenkrad, startete den Motor und fuhr los. Mit einem Blick in den Spiegel bemerkte ich, dass mein bester Freund sich direkt hinter mir einordnete.

Dies blieb auch so, bis wir fast bei mir zuhause waren und ich das Auto von Kai nicht mehr erkennen konnte. Ich machte mir allerdings nicht weiter Gedanken darüber und parkte wenige Minuten später schließlich mein Auto in meiner Einfahrt. Anschließend stieg ich aus und nahm mein Gepäck aus dem Kofferraum, um es schonmal an die Haustür zu stellen. Als ich gerade damit fertig geworden bin, fuhr das Auto meines besten Freundes in die Einfahrt. Gut gelaunt wie immer stieg er aus und lächelte mich an.

"Da bist du ja, ich hab mich schon gewundert wo du plötzlich hin bist." meinte ich nur und beobachtete wie er sich nochmal in sein Auto beugte. "Ich war noch schnell beim Bäcker und dachte ich bring dir einen Kaffee mit, dann must du den jetzt nicht erst selbst machen." meinte er lächelnd und kam mit einem Becher in der Hand auf mich zu um ihn mir in die Hand zu drücken. Aus großen Augen schaute ich den Lockenkopf an und nahm ihm den Kaffee ab. "Danke Kai, das ist echt lieb von dir." lächelte ich gleich zurück und nahm den ersten Schluck meines Lebenselixiers.

Zufrieden schaute mein Gegenüber mir dabei zu, bevor er sein Auto schloss und mit mir zur Haustür lief. "Wie kann man dich bitte mit einem einfachen Kaffee so glücklich machen? Ich glaube ich habe dich um diese Uhrzeit noch nie so lachen sehen." Schmunzelt Kai nur belustigt während ich die Haustür aufschloss. "Tja ich bin eben sehr leicht zufrieden zu stellen. ist doch gut oder nicht?" entgegnete ich nur und trat in meine Wohnung. Kai schüttelte nur den Kopf und half mir anschließend meine Sachen ins Haus zu bringen.

Als wir damit fertig waren, ließen wir uns erstmal aufs Sofa nieder und um kurz runter zu kommen. Die Zeit nutzte ich um meinen Kaffee auszutrinken. Ich fand es wirklich sehr aufmerksam von dem jüngeren, dass er extra nochmal zum Bäcker gefahren ist, um mir einen Kaffee mitzubringen. "Wann wollen wir denn eigentlich nach Bremen fahren Jule?" riss mich der braunhaarige aus meinen Gedanken und schaute mich fragend an. "Ich würde mir gleich noch ein paar Sachen zusammen packen und dann können wir eigentlich auch schon los. Wenn es dir lieber ist, kannst du auch gerne schonmal zu dir fahren und packen." schlug ich schließlich vor und schaute meinen besten Freund an.

Ich fand es von Anfang an ein wenig unlogisch, dass Kai direkt mit zu mir fährt, anstatt zu sich um alles zu packen, aber der jüngere bestand quasi darauf. Allgemein war mir aufgefallen, dass er in den letzten Tagen sehr anhänglich war und mir kaum von der Seite wich, aber das störte mich nicht im geringsten. Ich fand es eher süß. "Nein schon gut. Wir haben doch keinen Zeitdruck oder?" bekam ich demzufolge die Antwort, die ich eigentlich bereits erwartet hatte. "Nein alles gut, kein Stress. Du weißt doch dass ich das alles ganz entspannt angehe." entgegnete ich deswegen nur und lehnte mich auf der Couch zurück.

Etwa eine Stunde später saßen wir schließlich zusammen mit Balou in meinem Auto und waren bereit für die Fahrt. Kai strahlte übers ganze Gesicht, was so ansteckend war, dass auch ich nicht anders konnte als zu lächeln. "Hast du alles?" fragte ich noch ein letztes Mal und als Kai zustimmend nickte, startete ich den Motor und fuhr los. Kai war wirklich lange nicht mehr mit in Bremen gewesen. Meine Mutter hatte schon des Öfteren nach ihrem 'vermissten vierten Sohn' gefragt und auch Jascha ging mir diesbezüglich bei jedem Besuch auf die Nerven. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie Kai schon fast mehr als Familienmitglied sehen als mich.

Die ganze Autofahrt über hörten wir Musik und grölten laut den Text mit. Wir waren fast durchgehend am lachen und in diesem Moment war ich einfach nur froh darüber, dass sich nichts an unserer Freundschaft geändert hatte, auch wenn wir mittlerweile die Grenzen einer normalen Freundschaft mehr als deutlich überschritten hatten. Balou lag während der kompletten Fahrt einfach ganz entspannt auf der Rückbank und schlief. 

Nach fast 4 Stunden Fahrt parkte ich dann schließlich auf dem Grundstück meiner Eltern und stieg aus dem Auto um mich erstmal ausgiebig zu strecken. Kai tat es mir gleich und lies auch seinen Hund aus dem Auto. Nachdem wir dann unsere Sachen aus dem Auto genommen hatten, klingelte ich an der Haustür. Kurz darauf öffnete meine Mutter uns die Tür und strahlte sofort übers ganze Gesicht. 

"Mensch Kai, Julian hat gar nicht erzählt, dass du auch mitkommst. Wie schön dich auch mal wieder zu sehen." Sie schloss ihn in eine herzliche Umarmung und ich hörte daraufhin nur lautes Gepolter aus dem Haus. Kurz darauf stand mein jüngster Bruder auf der Matte und sprang meinem besten Freund quasi in die Arme. Auch mein Vater und sogar Nala waren total aus dem Häuschen, als sie den braunhaarigen sahen, sodass ich mich beleidigt an eine der Säulen im Eingangsbereich lehnte.

"Na Bruderherz, eifersüchtig?" stieß mich schließlich Jannis an und nahm mich kurz in den Arm. "Danke, wenigstens einer der mich hier begrüßt." murrte ich nur, woraufhin meine Mutter sich zu mir umdrehte. "Mensch Julian, sei doch nicht gleich beleidigt weil ich meinen lang verschollenen Sohn begrüße." lachte sie nur und als ich zu eben diesem blickte, erkannte ich nur ein schadenfrohes Lachen im Gesicht des braunhaarigen. "Na wenn das so ist, dann kann ich ja jetzt mit Nala wieder zurück fahren oder?" Ich nahm meine Autoschlüssel und machte Andeutungen dazu zu gehen, wurde allerdings von zwei Armen aufgehalten, die sich um mich legten.

"Man Jule, sei doch nicht so eingeschnappt, sie freuen sich halt mich mal wieder zu sehen." Flüsterte Kai mir zu und drückte mich an sich. Diese Nähe traf mich so unvorbereitet, dass sofort die Hitze in mir aufstieg. "Nicht gehen Juli." kam es nun auch von Jascha, der sich an mich klammerte. "Ist ja gut, war doch nur Spaß. Ich geh schon nicht." meinte ich daraufhin nur, als ich mich wieder einigermaßen gefangen hatte.

Erst jetzt wurde mir wirklich bewusst, wie schwer es werden würde diese mehr als komische Beziehung zwischen Kai und mir vor meiner Familie zu verheimlichen. Ich reagierte mittlerweile einfach viel zu stark auf Kais bloße Präsenz und als ich beim reingehen in das Gesicht von Jannis blickte, wurde mir auch bewusst wie offensichtlich ich wohl war.

Na das konnte ja noch heiter werden.

OMG es tut mir so so so leid, dass solange nichts kam :(

Ich hatte ganz schön viel Stress und dazu habe ich auch noch eine stärkere Brille bekommen, durch die ich solche Kopfschmerzen und Schwindelanfälle bekommen habe, dass es echt unmöglich war ein Kapitel zu schrieben, I'm sorry :(

Ich hoffe trotzdem, dass euch das Kapitel gefallen hat

-Michelle

Soulmates - A Bravertz StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt