Kapitel 19

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POV: Kai

Nach unserer gemeinsamen Dusche haben wir uns dazu entschlossen erstmal etwas zu entspannen und Fernsehen zu sehen. Ich lag mit meinem Kopf auf Julians Brust und konnte dem Geschehen der Serie gar nicht richtig folgen, immerhin waren Training und Sex so kurz nacheinander schon ziemlich anstrengend. Im Gegensatz zum letzten mal, hatte ich dieses mal allerdings keine Probleme mot Schmerzen. Immerhin hatte der blonde sich mehr als genug Zeit genommen mich vorzubereiten.

Julian war, wie auch das letzte mal schon, ziemlich still. Er übernahm zwar immer die dominantere Rolle, wenn wir uns näher gekommen sind, aber es wirkte so, als wäre er im Anschluss daran wie ausgewechselt. So ruhig und teilweise sogar schüchtern kannte ich ihn gar nicht.

"Jule?" Ich drehte meinen Kopf etwas und schaute zu ihm hoch bis er meinen Blick erwiderte. "Alles okay bei dir? Du bist so still." Sprach ich dann meine Bedenken an und wartete gespannt auf seine Antwort. "Klar, alles bestens. Ich bin nur ein bisschen müde." Entgegnete er nur und schaute wieder zum Fernseher. Fragend zog ich eine Augenbraue hoch und beobachtete ihn kurz. "Du bist anders als sonst. Das ist mir letztens schon aufgefallen nachdem wir miteinander geschlafen haben." Erklärte ich mich weiter und erschrocken sah mein bester Freund zu mir. "Kai! Sag das doch nicht einfach so als wäre nichts dabei!" Er wurde ganz rot um die Nase und ich konnte nicht anders, als amüsiert zu schmunzeln.

"Ist dir das etwa peinlich?" Fragte ich daraufhin und das Schweigen des blonden war mir Antwort genug. "Ach Jule, das muss dir doch nicht unangenehm werden. Immerhin scheint es dir ja zu gefallen oder nicht?" Schmunzelnd beobachtete ich ihn dabei, wie er beschämt den Blick anwendete. "Man Kai! Hör auf damit!" Grummelte er, was mich zum lachen brachte. Ich kuschelte mich näher an ihn heran und legte ein Bein über seine Hüfte. Diese mir unbekannte Seite an Jule gefiel mir mehr als sie sollte.

Der ältere seufzte leise und schaute mich wieder an. "Was wird das wenn's fertig ist?" Wollte er schließlich wissen und ich zuckte nur mit den Schultern. "Kuscheln." Ergänzte ich noch und schmiegte meinen Kopf an seine Brust. Julian sagte darauf nichts mehr, strich mir aber behutsam durch die Haare. Zufrieden seufzte ich auf und merkte wie meine Augenlider langsam schwerer wurden.

"Kai, nicht schlafen. Es gibt gleich Essen." Ertönte die Stimme meines besten Freundes kurz bevor ich eingeschlafen wäre. Grummelnd schlang ich meine Arme fester um ihn und und schaute ihn müde an. "Ich will aber schlafen." Meinte ich noch und beobachtete wie sich ein belustigtes Lächeln auf Julians Lippen legte. "Schlafen kannst du auch nachts noch. Na los sonst bekommen wir nichts mehr ab." Er versuchte sich aus meiner Umklammerung zu lösen, was ich nur unter lauten Protesten zuließ und mich schließlich in die Decke kuschelte.

"Man Kai. Ich dachte ich bin hier die Schlafmütze von uns beiden. Schieb deinen Hintern aus dem Bett und komm mit." Versuchte der ältere mich erneut zu motivieren. Als ich nicht auf seine Bitte einging, zog er mir eiskalt die Decke weg. "Ey! Was soll das, gib die mir sofort wieder zurück!" Kreischte ich schon fast und schaute ihn beleidigt an. "Vergiss es, du kannst nach dem Essen weiter rumgammeln." Entgegnete er nur und zog mich im nächsten Moment aich schon auf die Beine.

Unmotiviert schaute ich ihn an und lief dann zum Schrank um mir noch einen Pulli überzuziehen. Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Essenssaal. Wir setzten uns an einen leeren Tisch nachdem wir unser Essen geholt hatten und fingen schweigend an zu essen. Leider blieb uns diese Ruhe nicht lange erhalten, da niemand geringeres als Marco sich zu uns an den Tisch setzte.

"Naaa wer hat denn bei euch so lange geduscht? Das Wasser lief ja gefühlte Stunden." Grinste der Dortmunder nur und wackelte mir den Augenbrauen. Ich verdrehte nur meine Augen und im nächsten Moment sagten Julian und ich im gleichen Moment den Namen des jeweils anderen. Na super, so hat Marco ja gleich wieder neuen Stoff um uns auf die Nerven zu gehen.

Marcos Lippen verzogen sich zu einem wissenden Grinsen. "Aha, so ist das also. Ich dachte eigentlich immer duschen zu zweit spart Wasser und Zeit, aber anscheinend ist dem wohl nicht so." Brachte er auch schon den ersten Spruch und Julian warf ihm einen Todesblick zu. "Halt die Klappe Marco, wir sind hier nicht alleine!" Flüsterte Julian in einem verärgerten Ton und mir fiel auf, dass er mal wieder rot geworden war. Irgendwie sah das echt niedlich aus.

Ich schob meinen leeren Teller nach einer Weile zurück und lehnte mich geschafft an den blonden neben mir. Ich hätte auf der Stelle einschlafen können, so müde war ich. "Mensch Kai was ist denn heute los mit dir? Du bist doch sonst immer so ein Energiebündel." Meinte Julian und kraulte mir kurz durch die Haare bevor er seine Hand wieder weg nahm. "Ey! Weiter machen." Schmollte ich beleidigt und schmiegte mich näher an ihn.

Es war mir egal, dass fast alle Blicke auf uns lagen. Sollten die doch denken was sie wollten. Zu meiner Zufriedenheit fing der blonde wieder an durch meine Haare zu kraulen, weshalb ich seufzte und mich weiter entspannte. "Oh man die zwei sind schon süß. Mir kann hier niemand erzählen, dass ich der einzige bin der Bravertz shippt." Kam es von Julian Draxler, der an dem Tisch neben uns saß. Mein bester Freund seufze daraufhin nur und auch ich sagte nichts dazu. Wenn der wüsste.

Nach dem Essen sind wir wieder hoch in unser Zimmer gegangen und haben uns hingelegt. Durch Julians Streicheleinheiten und aufgrund meiner Müdigkeit bin ich recht schnell eingeschlafen und als ich wieder wach wurde, schlief auch der Blondschopf neben mir tief und fest. Lächelnd musterte ich ihn und konnte nicht leugnen, dass ich mich daran gewöhnen könnte, neben ihm zu schlafen.

Leider wird das nicht mehr gehen wenn wir wieder zurück in Leverkusen sind, weshalb ich betroffen seufzte und mich wieder in Julians Arme kuschelte. Ich konnte mir beim besten Willen nicht erklären, was passiert war, dass ich auf einmal solche Gefühle gegenüber Julian empfand und das schlimmste war, dass ich nicht einmal wusste was genau ich fühlte. Ich hatte mich schon immer wohl in seiner Nähe gefühlt, doch so wie es seit der Trennung von Sophia ist, war es noch nie.

Noch nie hatte ich mich von einem Mann so angezogen gefühlt, das Verlangen gehabt ihn zu küssen und sogar noch weiter zu gehen, doch bei Julian war das alles komplett anders. Dabei kannten wir uns doch schon so lange, hätte ich nicht eigentlich vorher schonmal etwas merken müssen?

Tausende Fragen und keine einzige Antwort. Vielleicht muss ich mal mit irgendwem darüber reden und um Rat fragen. Vielleicht wird mir die ganze Sache ja dann etwas klarer. Die Frage ist nur mit wem?

Ziemliches Gedankenchaos bei Kai 🤔

Das Kapitel ist zwar etwas kürzer als sonst, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem :)
Ich werde zur Zeit wieder mit Hausaufgaben bombardiert wie sonst was, deswegen komme ich leider nicht groß zum schreiben :/

-Michelle

Soulmates - A Bravertz StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt