Kapitel 30

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POV: Julian

In den nächsten Wochen verging die Zeit wie im Flug. Ich hab jeden Tag auf's neue mein bestes, um den Anforderungen von unserem Trainer gerecht zu werden und doch wollte mir das alles nicht so recht gelingen. Meine aktuelle Form war weit von der meiner Leverkusener Zeiten entfernt und es machte auch nicht den Anschein, dass sich das ändern wird.

Ich verstand nicht woran das lag, immerhin hatte ich zum ganzen Team ein gutes Verhältnis und insbesondere Marco war von Anfang an eine wichtige Stütze für mich. Ich konnte immer zu ihm kommen, wenn ich Hilfe oder einen Ratschlag brauchte und auch das Trainer Gespann unterstützte mich wo es nur konnte. Trotzdem schien es, als würde ich mit dem neuen Verein einfach nicht zurecht kommen. Ich spielte viel zu viele Fehlpässe, hatte nicht genug Durchsetzungsvermögen in Zweikämpfen und demzufolge blieben auch die Tore und Vorlagen aus.

Ich war mit meinen Nerven wirklich am Ende und immer häufiger drängte sich auch der Gedanke in meinen Kopf, dass ich wohl doch die falsche Entscheidung getroffen hatte. Vielleicht sollte das alles einfach nicht sein. Vielleicht hätte ich in Leverkusen bleiben sollen. Vielleicht wäre dann alles besser. Meine Form wäre noch die alte und auch Kai wäre noch immer an meiner Seite. Ich vermisse ihn wirklich sehr und doch kam es mir dumm vor nach dieser langen Zeit auf ihn zuzugehen. Ich schämte mich für mein Verhalten ihm gegenüber und wusste beim besten Willen nicht, was ich tun sollte.

Von der Sache mit Kai wusste mittlerweile auch Marco. Immerhin hatte er bei der Nationalmannschaft sowieso schon einiges mitbekommen und außerdem vertraute ich ihm. Marco hatte schon oft gesagt, ich solle mit Kai reden und das alles endlich klären, doch ich konnte nicht. Ich kam mir so dumm vor nach so vielen Wochen des Schweigens auf Kai zuzugehen und mich zu entschuldigen. Bestimmt würde er meine Entschuldigung eh nicht annehmen.

Aufgrund meiner schlechten Leistungen war ich auch für das letzte Treffen der Nationalmannschaft nicht nominiert wurden, weshalb ich Kai das letzte mal tatsächlich auf meiner Abschlussfeier gesehen hatte. Ob ich das gut oder schlecht finden sollte, wusste ich jedoch nicht so genau. Am liebsten wäre es mir, wenn alles wieder so wäre wie vor unserem Streit.

"Mensch Julian kommst du endlich? Du sitzt da jetzt schon fast 15 Minuten ohne dich endlich mal umzuziehen. Ich warte nicht ewig auf dich!" Platzte mein Kapitän in die mittlerweile leere Umkleide und riss mich damit so aus meinen Gedanken, dass ich mich beinahe zu Tode erschreckt hätte. "Ist ja gut, kein Grund gleich so rumzuschreien." Murmelte ich vor mich hin und begann seufzend mich umzuziehen. Marco beobachtete mich dabei streng, was mich ehrlichgesagt ziemlich unter Druck setzte, sodass ich 5 Minuten später fertig und mit gepackter Tasche vor ihm stand.

"Na geht doch und jetzt komm." Sagte Marco zufrieden und ich folgte ihm zu seinem Auto. Irgendwann hatte es sich so ergeben, dass Marco mich mit zum Training nahm, weil meine Wohnung sowieso auf dem Weg lag und ich so wenigstens nicht ständig zu spät kam. Wir beeilten uns zum Auto zu kommen, da es schon den ganzen Tag wie aus Eimern schüttete. Zu unserem Glück waren wir deshalb heute nur im Kraftraum und haben dort trainiert, sonst wären wir mit Sicherheit nach nicht einmal 5 Minuten komplett durchnässt gewesen.

"Na toll und ich muss bei dem Wetter noch mit Nala rausgehen." Beschwerte ich mich seufzend als ich endlich im Auto saß. Der ältere lachte daraufhin nur etwas und zuckte mit den Schultern. "Na da wünsch ich dir schonmal viel Spaß." Er startete den Wagen und fuhr mich somit nachhause. Auf dem Weg unterhielten wir uns nur über belanglose Sachen und den bevorstehenden Mannschaftsabend, bis er schließlich in meine Einfahrt fuhr.ich schnallte mich ab und drehte mich nach hinten um nach meiner Trainingstasche zu fischen.

Ich wollte mich gerade von Marco verabschieden als mir eine Person auffiel, die vor meiner Eingangstür im strömenden Regen saß. Ich schaute genauer hin und weitere die Augen. Das konnte doch nicht sein oder? Ein Blick zu Marco reichte mir jedoch, um zu wissen, dass ich mir das alles nicht einbildete. Sein wissendes Grinsen verriet mir außerdem, dass er wahrscheinlich auch derjenige war, der das alles geplant hatte. "Marco, sag mir bitte, dass das ein Scherz ist." Murmelte ich unsicher, doch er schüttelte den Kopf. "Ist es nicht und jetzt steig endlich aus und beweg deinen Arsch zu ihm, ihr solltet wirklich miteinander sprechen." Verlangte er von mir, doch ich war wie versteinert. Das konnte er doch nicht von mir verlangen, ich war gar nicht darauf vorbereitet ihm jetzt gegenüber zu treten.

Der dunkelhaarige sah auf und blickte genau in meine Augen. Er sah komolett durchnässt aus, sodass ich mir die frsge stellte, wie lange er wohl schon hier saß und wartete. Ich schluckte laut und schaute nochmal zu Marco, der versuchte mich endlich aus seinem Auto zu scheuchen, bevor ich tatsächlich die Tür öffnete, ausstieg und mit einem mulmigen Gefühl auf den dunkelhaarigen zulief.

Hellou, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen :)

Ich hab morgen einfach Abiball und gar keine Lust dadrauf, bin froh wenn ich es hinter mir habe xD

-Michelle

Soulmates - A Bravertz StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt