Kapitel 8

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POV: Kai

Flashback

"Was ist denn in letzter Zeit los mit dir? Ich geb mir doch schon so viel Mühe mit allem, damit du glücklich bist, aber du redest ständig nur davon wie sehr es dich aufregt, dass ich mich so gut mit Julian verstehe. Er ist mein bester Freund, klar ist er mir wichtig. Aber das heißt doch nicht dass ich ihn über dich stelle! Wir unternehmen außerhalb des Trainings ja nicht mal mehr was zusammen, was willst du denn noch?" Verzweifelt schaute ich Sophia an.

"Du verstehst es wirklich nicht oder? Denkst du ich merke nicht dass du das nur machst um mich zufrieden zu stellen und dass du eigentlich viel lieber die Zeit mit ihm verbringen würdest? Dir ist ein scheiß Fortnite Abend mit Julian wichtiger als mal wieder auf ein Date mit mir zu gehen oder allgemein Zeit mit mir zu verbringen! Wann hatten wir zwei das letzte mal einen gemeinsamen Tag an dem wir einfach mal die Zweisamkeit genossen haben? Ich erinnere mich nämlich nicht mehr an einen solchen Tag!" Sauer schaute meine Freundin mich an.

"Du übertreibst doch komplett Sophia, das stimmt doch alles gar nicht!" Ich war einfach nur total verwirrt von ihren ständigen Ausbrüchen in letzter Zeit und langsam hatte ich dafür auch kein Verständnis mehr. "Ich übertreibe?! Willst du mich verarschen Kai?" Ich erkannte Tränen in ihren Augen und konnte nur genervt die Augen verdrehen. Langsam hatte ich dafür echt keine Geduld mehr.

"Ganz ehrlich, ich versteh dein scheiß Problem nicht Sophia und langsam hab ich da auch keine Lust mehr drauf. Du hattest nie ein Problem mit Julian und jetzt plötzlich ist er dir ein Dorn im Auge, einfach so." Ich hatte langsam wirklich keine Lust mehr mit ihr über dieses Thema zu streiten und deswegen auch noch die Freundschaft zu Julian auf's Spiel zu setzen.

"Weist du was? Wenn du keinen Bock mehr darauf hast dann geh doch einfach zu deinem Julian. Anscheinend ist dir das alles mittlerweile ja eh egal." Wütend stapfte Sophia ins Schlafzimmer und gestresst massierte ich mir die Schläfen. Keine zehn Minuten später stand meine Freundin auch schon wieder mit gepackter Tasche vor mir und schnappte sich ihr Handy vom Wohnzimmertisch.

"Was wird das denn jetzt bitte?" Ungläubig blickte ich auf die brünette junge Frau, welche mich entschlossen ansah. "Was das wird? Da vorne ist die Tür, ich werde jetzt gehen!" Spuckte sie mir entgegen und meine Augen weiteten sich. "Spinnst du?!" Ich stand auf und konnte gar nicht glauben was hier gerade abging. "Du hast schon richtig verstanden Kai, es ist aus! Ich kann das nicht mehr."

Ohne auf eine Antwort zu warten drehte sie sich um, nahm ihre Jacke und ihre Schuhe und verließ mit einem lauten Knall die Wohnung um mich total aufgelöst im Wohnzimmer zurück zu lassen.

Flashback Ende

"Kai? Hey.." Von der Stimme meines besten Freundes wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, starrte jedoch weiterhin ins Leere und bemerkte gar nicht, dass mir stumm die Tränen über die Wangen liefen. "Harvy, nicht weinen." Kam es noch von Jule bevor er mich vorsichtig in seine Arme zog und mir die Tränen aus dem Gesicht wischte.

Wow ich bin echt erbärmlich, das ist schon der dritte Tag an dem ich Julian die Ohren voll heule, dabei hat er sicher selbst genug Probleme so wie er in letzter Zeit drauf ist. "Tut mir l-" sofort wurde ich von dem Blonden unterbrechen. "Nein Kai, wie oft soll ich dir noch sagen dass dir das nicht leid tun muss? Ich hab sowas selbst schon durch und das braucht nunmal eine Weile, bis man halbwegs darüber hinweg ist. Das muss dir weder peinlich sein, noch solltest du dich dafür entschuldigen. Lass es einfach raus, das hilft oft schon."

Wie auf Kommando flossen nach seinen Worten erneut die Tränen und dieses mal ließ ich es einfach zu. Ich spürte wie Julian mir sanft durch meine Haare fuhr und auch wenn er gar nichts weiter sagte, half es mir ungemein, dass er einfach da war und mich im Arm hielt. Ich konnte gar nicht in Worte fassen wie dankbar ich dafür war einen so tollen besten Freund wie ihn zu haben.

Nach kurzer Zeit vernahm ich ein leises Winseln, gefolgt von einem leichten Druck an meinem Oberschenkel und als ich mich leicht von Julian löste schaute Balou mich aus seinen großen braunen Augen traurig an. Julian hatte ihn gleich am nächsten Morgen, nachdem ich bei ihm aufgekreuzt war, von mir zuhause abgeholt, damit er nicht allein war.

Kurz schniefte ich und strich meinem Hund dann sanft über den Kopf. "Ist ja gut Kleiner. Mir geht's gut." Sprach ich zu ihm und musste leicht lächeln. Er merkt es immer sofort, wenn ich nicht gut drauf bin und versucht mich dann immer mit seinen Kuscheleinheiten zu trösten. Aus dem Augenwinkel sah ich wie auch mein bester Freund leicht lächelte als er das sah.

"Ich hab das Frühstück fertig Kai, na komm du musst was essen." Mit den Worten stand der Blonde auch schon auf und mit einem leichten Seufzen folgte ich ihm in die Küche um mich mit an den Tisch zu setzen. "Jetzt guck mich nicht so gequält an, du hast die letzten Tage schon kaum was gegessen. Länger schau ich mir das nicht an, du bist schon total dünn."

Auf seine Worte nickte ich nur leicht bevor ich anfing zu essen. Er hatte ja recht, ich sollte echt aufhören mich so gehen zu lassen, sonst ist es nur noch eine Frage der Zeit bis ich im Training mal umkippe.

Schweigend aßen wir also zusammen und anschließend half ich Julian noch beim abräumen, bevor er mich auch schon mit schleifte um mit Balou raus zu gehen. Wir gingen zusammen zu einer großen Wiese, wo wir Balou etwas rennen liesen. "Danke dass du mir so in den Arsch trittst Jule. Ich glaube ohne dich hätte ich mich die ganze Zeit in meinem Zimmer verbarrikadiert oder so."

Auf meine Aussage hin fing mein bester Freund an zu lachen und stimmte mir nickend zu. "Das glaube ich dir gerne, ich kenn dich doch mein Lieber. Aber das mach ich gerne und das weißt du auch. Für sowas sind beste Freunde eben da." Entgegnete er mir und ich musste leicht lächeln.

In diesem Moment war ich einfach nur dankbar darüber, diesen Menschen in meinem Leben zu haben.

Hallöchen :)
Ich weiß, das Kapitel ist nicht sehr spannend, aber das muss auch mal sein :D

-Michelle

Soulmates - A Bravertz StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt