POV: Julian
Die paar Meter von Marcos Auto bis zu meiner Eingangstür zogen sich schlimmer als Kaugummi, was wohl größtenteils am Regen und vor allem an den Blicken des braunhaarigen lag. Ein nervöses Zittern übernahm die Kontrolle über meine Hände, weshalb mir blöderweise auch noch der Schlüssel aus der Hand rutschte. So eine scheiße. Ich hatte keinen blassen Schimmer wie ich Kai gegenüber treten und was ich sagen sollte, weshalb mein Kopf krampfhaft nach Lösungen für dieses Problem suchte.
Mit noch immer zitternden Händen hob ich den Schlüssel vom nassen Asphalt und ging dann auf meinen besten Freund zu. Obwohl, waren wir überhaupt noch beste Freunde? Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals, der es mir, auch als ich schon direkt vor dem jüngeren stand, nicht möglich machte auch nur ein Wort herauszubekommen. Innerlich verfluchte ich Marco dafür, dass er das alles organisiert hatte und doch konnte ich nicht leugnen eine gewisse Erleichterung zu empfinden, Kai nach diesen langen Wochen endlich wiederzusehen.
"H-Hey." Holte mich die unsichere Stimme des braunhaarigen aus meinen Gedanken und ich schluckte. "Äh.. Hey." Erwiderte ich seine Begrüßung und kam mir dabei unglaublich dumm vor. Diese Situation war für mich einfach nur verwirrend. Ich meine wer hätte schon damit gerechnet das Kai mitten in der Saison plötzlich wie ein begossener Pudel vor meiner Haustür sitzt wenn ich vom Training komme? Ich definitiv nicht.
Ich räusperte mich und schaute auf meine Hände, die nervös mit dem Schlüssel spielten. Ich sollte ihn mit rein nehmen oder? Mein Gott natürlich sollte ich das, immerhin ist er extra wegen mir hier her gekommen. Mein Herz klopfte wie verrückt in meiner Brust als ich wieder zu ihm aufsah. "Äh.. willst du erstmal mit rein kommen?" Fragte ich ihn, woraufhin er zustimmend nickte und dann ein Stück zur Seite ging um mich an die Tür zu lassen.
Ich hatte sichtliche Probleme dabei das Schlüsselloch zu treffen, was nicht gerade dazu beitrug, dass ich mich entspannte. Umso erleichterter war ich also, als die Tür endlich offen war und wir dem Regen entkommen konnten. Wir liefen in erdrückender Stille die Treppen hoch zu meiner Wohnung, wo ich glücklicherweise gleich beim ersten Versuch die Tür auf bekam. Ich ließ Kai vor mir ins innere der Wohnung und atmete nochmal tief durch. So was jetzt?
Der jüngere stand unschlüssig mit seinen nassen Klamotten in meinem Flur und schaute mich abwartend und zitternd an. "Vielleicht solltest du dich erstmal warm duschen gehen, ich hole dir trockene Klamotten." Schlug ich dann vor, zog Schuhe und Jacke aus und zeigte Kai dann das Bad, wo er erstmal warten sollte. Ich hingegen lief weiter in mein Zimmer, um ihm frische Sachen rauszusuchen. Ich nutzte den kurzen Moment alleine um mich etwas zu beruhigen und ging dann wieder zu dem jüngeren ins Bad.
Der braunhaarige war gerade dabei sich sein weißes Shirt auszuziehen, was durch die Nässe eher durchsichtig schien und sich perfekt an jeden einzelnen Muskel von Kais Oberkörper schmiegte. Mein Herz rutschte mir bei diesem Anblick fast in die Hose, weshalb ich meinen Blick schnell abwandte und ihm die trockenen Sachen hinlegte. "Danke, Handtücher sind bestimmt im Schrank?" Fragte der jüngere mit einer Handbewegung in Richtung des genannten Schrankes und ich nickte schnell, bevor ich beinahe fluchtartig das Bad verließ.
Das alles hatte mich so unfassbar durcheinander gebracht, das ich mir in meiner Küche als erstes einen starken Kaffee kochte um wieder halbwegs klar denken zu können. Währenddessen rief ich Marco an um ihn flüsternd, aber trotzdem gereizt darauf aufmerksam zu machen, dass ich nicht begeistert von alldem war. "Fahr runter Juli, das wird schon. Außerdem ist das längst überfällig oder findest du nicht? Du heulst mir schon seit Wochen die Ohren wegen ihm voll also bitte nutz deine Chance und klär das endlich mit ihm. Ich glaube danach seid ihr beide glücklicher." Meinte dieser jedoch nur, weshalb ich ergeben seufzte. Sieht so aus als würde ich das wirklich irgendwie klären müssen.
Das schließen der Badtür veranlasste mich dazu meinen Kapitän einfach wegzudrücken und einen großen Schluck von meinem Kaffee zu nehmen. Okay Julian, du schaffst das schon irgendwie. Ich schaute zu Kai, der frisch geduscht und mit noch leicht nassen Haaren vor mir stand. "Möchtest du irgendwas trinken oder so?" Fragte ich ihn, weil ich nicht wusste, was ich sonst hätte sagen sollen. "Nein danke, erstmal nicht. Danke das ich hier duschen konnte, aber ich denke du weißt warum ich hier bin oder?" Meinte er vorsichtig und ich nickte. "Ich denke schon, wollen wir uns vielleicht ins Wohnzimmer setzten?" Schlug ich vor und er nickte.
Schweigend gingen wir also in das angrenzende Wohnzimmer, wo wir uns mit einem gewissen Abstand aufs Sofa setzten und ich noch einen kräftigen Schluck Kaffee nahm bevor ich die Tasse abstellte. "Also, ich bin hier um mich noch einmal zu entschuldigen. Mein Verhalten vor einigen Wochen war wirklich daneben und ich hoffe wirklich ich kann das alles wieder gut machen. Die letzten Wochen waren für mich wirklich schlimm und ich habe meinen Fehler eingesehen. Ich hätte nicht so überreagieren dürfen, tut mir leid." fing der jüngere an und schaute mir mit einem Blick voller Reue in die Augen.
"Ist schon okay Kai, ich bin dir nicht mehr böse, mir tut es doch auch leid. Vielleicht hätte ich dir einfach schon eher Bescheid geben sollen und nicht erst so kurz vor meinem Wechsel. Mir ist im Nachhinein erst klar geworden wie dumm das von mir war und das ich an deiner Stelle auch enttäuscht gewesen wäre es so spät erst zu erfahren." Entschuldigte auch ich mich und schaute ihn an. "Können wir das nicht einfach vergessen und wieder normal weiter machen? Ich hab dich wirklich vermisst die letzte Zeit und ich denke das wir trotz der verschiedenen Vereine gut in Kontakt bleiben können. Ich meine Dortmund ist ja nicht aus der Welt." Stammelte Kai nervös und ich konnte nicht anders als ihm nickend und leicht lächelnd zuzustimmen. "Ich hab dich auch vermisst Harvey."
Eine Welle der Erleichterung überrollte mich in diesem Moment nahezu, sodass ich den braunhaarigen in eine innige Umarmung zog und ihn an mich drückte. Auch meinem Gegenüber schien ein Stein vom Herzen zu fallen, da er die Umarmung zufrieden seufzend erwiderte. "In Zukunft reden wir einfach über alles anstatt ein Geheimnis draus zu machen okay?" Schlug Kai vor und ich nickte glücklich. "Auf jeden Fall."
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Heyho :)
Ich muss schon sagen bei mir läuft's gerade.. nicht xDHatte am Donnerstag Ausbildungsbeginn und noch am selben Abend gleich einen positiven Corona Test. Demzufolge lag ich erstmal bis heute flach mit allen Symptomen die man so haben kann und bin froh das es jetzt langsam bergauf geht. Am Mittwoch kann ich mich freitesten und hoffe sehr auf einen negativen Test damit ich nicht zu viel verpasse direkt am Anfang :/
Ich hoffe das Kapitel hat euch soweit gefallen, lasst gerne Kritik oder Ideen für den weiteren Verlauf der habdlung da wenn ich welche habt :)
-Michelle
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Soulmates - A Bravertz Story
FanficJulian und Kai sind ein unzertrennliches Duo. Sowohl auf, als auch neben dem Platz verstehen die beiden sich blind und wissen immer was in dem Kopf des jeweils anderen gerade vorgeht. Auch ihre Freunde und Familien merken von Zeit zu Zeit immer mehr...