Kapitel 17 - Ein ungutes Gefühl

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Aurora war nun bereits seit einem halben Jahr an der Schule der Drachenreiter. Seit dem Vorfall mit Hugo hatten alle mächtig Respekt vor ihr. Die gesamte Schule wusste nun von ihren zahlreichen Fähigkeiten. Sie war nach dem Kampf direkt in die dritte Klasse versetzt worden, da sie bereits einen ausgewachsenen Drachen hatte, mit diesem bestens zurechtkam und auch im Kämpfen bestens ausgebildet zu sein schien. Lediglich einige seltene Waffen und den Luftkampf musste sie noch lernen und perfektionieren. In den theoretischen Fächer bekam sie Einzelunterricht, da sie die ersten zwei Jahre nachholen musste.

Für Aurora bedeutete dies einen enormen Aufwand, da sie zum normalen Unterricht hinzu, einige weitere Stunden absolvieren musste. Sie war aber ehrgeizig und das Lernen fiel ihr auffallend leicht. Sie führte dies auf die starke Motivation zurück. Schließlich wollte sie Orissos so schnell wie möglich vom Thron verjagen.

Die Freundschaft mit Sofie und Lea wurde immer inniger. Leara langweilte sich zuweilen etwas, sie lenkte sich aber damit ab, dass sie sich bemühte, das Leben in der Wohngemeinschaft durch Feste und Initiativen besonders angenehm und abwechslungsreich zu gestalten. Die Fähigkeit der Prinzessin, sich alles wünschen und es anschließend wieder verschwinden lassen zu können, war dabei eine große Hilfe. Auch das Aufräumen stellte die vier Freundinnen vor keine besondere Herausforderung.

Leara umschmeichelte vor allem Lea. Die Prinzessin hatte den Verdacht, dass zwischen den beiden etwas lief. Es konnte aber auch sein, dass ihre Freundschaft nur etwas inniger war, da sie sich ein Zimmer teilten. Während Sofie bei Aurora untergekommen war, hatte Leara Lea bei sich aufgenommen.

Seit dem Kampf hatte jegliches Mobbing an der Schule der Drachenreiter aufgehört. Für Sofie war es kein Problem mehr, dass Aurora nicht mehr bei ihr in der Klasse war. Sie hatte nichts mehr zu befürchten. Außerdem hatte sie immer noch Lea an ihrer Seite.

Aurora wurde in letzter Zeit immer wieder von Albträumen geplagt. Zunächst waren es nur einzelne Bilder, wie Soldaten an einer Schlucht standen. Etwas später sah sie, wie ein Baum umstürzte. Allerdings konnte sie sich keinen Reim darauf machen, was dieser umgestürzte Baum zu bedeuten hatte. Einige Nächte später blitzte das Bild auf, dass dieser Baum so dalag, dass er die beiden Seiten einer Schlucht miteinander verband. Nochmals einige Nächste später träumte sie nicht mehr nur von Bildern, es war eine Begebenheit. Soldaten hatten den Baum entdeckt und unterhielten sich angeregt.

„Wir sollten schauen, was sich auf der anderen Seite verbirgt", sagte ein Soldat.

„Da ist nur Wald. Warum sollten wir uns da umsehen?", meinte ein anderer.

„Ich will wissen, wo man dort hinkommt", beharrte der erste. „Ich bin der Kommandant. Morgen werden wir uns auf die andere Seite begeben und nachschauen."

„Aber nicht alleine", warf der andere ein.

„Hast du Angst?"

„Man kann nie wissen. Du kennst die Geschichten über Werwölfe, Trolle, Vampire und andere gefährliche Wesen."

„Du hast Angst?", neckte ihn der andere.

„Nein, ich bin nur vorsichtig."

„Gut, damit du beruhigt bist, wir nehmen fünf Mann zur Verstärkung mit", entschied der andere.

Aurora bewegte sich unruhig im Bett hin und her. Ihr machte das, was sie gesehen hatte, Angst. Was, wenn die Schlucht, welche das Land der magischen Wesen schützte, überwunden werden konnte. Sie drehte sich auf die andere Seite. Ihr war nicht wohl bei der Sache. Einige Nächte später wurde dann der Traum noch konkreter.

„Wer bist du?", brüllte der erste Soldat.

Vor ihm standen Gerivin und Arrow. Der Mann hielt das Schwert in seiner Hand. Die beiden Männer, auf die er offenbar getroffen war, waren dagegen unbewaffnet. Hinter dem Soldaten, den Aurora als den Anführer aus dem ersten Teil des Traumes erkannte, kam Verstärkung. Sein Kollege und fünf weitere Soldaten traten in dem Moment aus dem Wald.

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