Kapitel 30 - Zweisamkeit

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Langsam breitet sich der Abend über Auroras Königreich. Nun war es Wirklichkeit. Sie hatte das Land befreit und war die Anwärterin auf den Thron. Die magischen Wesen und die Drachenreiter hatten sich weites gehend abgezogen, die Lebensmittel an die Bevölkerung waren verteilt. Zum ersten Mal seit langem hatten die Menschen keinen Hunger mehr. Jeder hatte genug bekommen.

Sofie und ihr Drache warteten hinter dem Schloss. Auch Horus war dabei. Aurora hatte ein Geheimnis daraus gemacht, wohin sie fliegen würden. Sie hatte ihr nur gesagt, sie seien zum Abendessen eingeladen.

„Komm mein Schatz, wir müssen", sagte die junge Königin zu Axos.

„Wohin müssen wir?", erkundigte er sich.

„Wir sind zum Abendessen eingeladen."

„Wir?"

„Eigentlich ist es Sofie, um die es geht, aber auch wir haben noch ein Gespräch zu führen."

„Na dann", meinte er.

Axos nahm sie gut gelaunt um die Taille und sie begaben sich zu Sofie und den Drachen. Axos rief nun auch seinen Drachen und wenig später erhoben sich alle drei hoch in die Lüfte, um bereits wenig später auf der Wiese vor dem Haus, in dem sie als Prinzessin ihre erste Zeit nach der Flucht verbracht hatte, zu landen.

„Was macht ihr denn hier?", erkundigte sich Gerivin.

„Wir kommen zum Abendessen", neckte Aurora ihn.

„Aber ich habe nichts vorbereitet", meinte er schockiert.

„Macht nichts, wir kochen zusammen. Hast du Wünsche?"

Sie zog ihn hinter sich ins Haus. Das passte ihm zwar nicht, weil er Sofie nur ein kurzes Hallo hatte zurufen können und eigentlich länger mit ihr hätte sprechen wollen, aber darauf nahm Aurora keine Rücksicht. Sie wünschte sich schnell ein köstliches Menu und schon war der Tisch üppig gedeckt, Gedeck und Speisen standen auf dem Tisch.

„Jetzt kannst du die anderen holen", wies sie ihn lachend an.

Gerivin verdrehte etwas die Augen und machte sich auf den Weg, die anderen zu rufen. Sie sah ihm an, dass er immer noch nicht verstand, was sie vorhatte.

Auf Gerivins Geheiß hin kamen alle ins Haus. Sie hatten Hunger und als sie die köstlichen Speisen auf dem Tisch sahen, lief ihnen bereits das Wasser im Mund zusammen.

„Deine Kochkünste haben wir schmerzlich vermisst", meinte Gordin und lächelte entschuldigend.

Axos blickte Aurora verliebt an, als er zur Tür hereinkam, Sofie war die Unsicherheit anzusehen. Beide standen etwas unsicher da. Nicht so Gordin, er steuerte, ohne zu zögern auf seinen angestammten Platz zu und setzte sich hin.

„Du bist informiert?", fragte sie den alten Mann neckend.

„Du bist wie ein offenes Buch, in dem ich lesen kann", grinste er.

„Was kann man lesen?", meinte Sofie nervös.

„Gordin besitzt die Gabe die Gedanken der anderen zu lesen. Ihm brauchst du nie etwas vorzumachen", erklärte Aurora.

„Liest du auch meine Gedanken?", erkundigte sich die junge Drachenreiterin entsetzt und wurde rot wie eine Tomate.

„Ich verrate es ihm nicht. Er soll ruhig den ersten Schritt machen", beruhigte er sie. „Ich mag dich."

Aurora wies Sofie den Platz zu Gerivins Rechten zu. Sie setzte sich daraufhin recht schüchtern neben ihn und auch Gerivin rutschte etwas nervös auf seinem Hosenboden herum, als das junge Mädchen neben ihm Platz nahm. Die beiden waren echt süß zusammen, fand Aurora. Allerdings hoffte sie, dass die beiden den Mut finden würden, sich die gegenseitige Liebe auch zu gestehen. Axos neben ihr schien inzwischen erraten zu haben, was sie vorhatte und grinste die ganze Zeit.

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