[6] Herbstgespräche.

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Wake me up When September Ends
- Green Day

<><><><><><><><><><><><><><><>Wake me up When September Ends - Green Day

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Auch nach mehreren Tagen wurde die Situation um Harry nicht ruhiger. Viele Schienen sauer oder auch eifersüchtig zu sein. Ich konnte das nicht ganz verstehen, warum sollte ein Junge in der vierten Klasse, der offensichtlich das Rampenlicht nicht unbedingt genoss sich freiwillig für das Turnier anmelden. Aus Erzählungen von Hermine wusste ich, dass Harry sich oft genug in Gefahr gebracht hatte. Die Schüler verhielten sich einfach eklig. Bereits nach zwei Tagen machten magische Sticker die Runde, die die Anhänger Cedrics Hergestellt hatten.

Viele Schüler trugen sie um ihn ihre Gunst auszusprechen, Und klarzustellen dass sie kein Fan von Harry waren und ihn auch nicht unterstützen würde. Laut Hermine hat er sich selbst Ron von ihm abgewendet. So fand sich das Gryffindor Mädchen in einer Zwickmühle wieder. Sie wollte Harry unterstützen, sich aber auch nicht mit Ron verkrachen. Marcus und ich waren Team Harry. Diese Entscheidung trafen wir kurz nachdem wir die große Halle verlassen hatten. Mir persönlich tat Harry leid, und sowohl Luna als auch ich glaub nicht dass Harry seine Situation verantworten konnte. Auch wenn Markus beteuerte, dass er Harry einfach nur cool fand, glaubte ich, dass er ihn einfach nur lieber unterstützte, als seinen Gegenspieler. Es war kein Geheimnis, dass Cho und Cedric sich ein bisschen beäugten. Zwar hatte auch Harry laut Luna ein reges Interesse an der hübschen Asiaten, allerdings glaubte weder ich noch Marcus daran. Marcus wollte also seine Konkurrenz nicht unbedingt unterstützen.

Es war Freitag, und ich schlenderte beladen mit meinem Cello durch den Flur in Richtung Bibliothek. Ich wollte mir noch ein Buch für den Zauberreigeschichteunterricht ausleihen. Es war schon recht herbstlich geworden, und die Blätter segelten von den paar Laubbäumen ab, die die Schule umgaben. Alles war in Rot und Gelbe Töne gedeckt. Heute war ein perfekter Herbsttag, die Sonne schien rötlich am Horizont, und zeichnete alles in weiche Linien. Der Herbst war eine meiner Lieblingsjahreszeiten, und das nicht nur, weil es drinnen gemütlicher wurde, und man keine Ausrede brauchte, um drinnen zu bleiben, sondern auch weil ich fand, dass die Stimmung harmonischer wurde, wenn die Hitze des Sommers nicht die Sicherungen der Teenyhirne durchbrannte.

Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht unbedingt der Mensch, der nur in Ordnung und Ruhe leben kann, ohne Spaß zu haben. Aber mir wurde ziemlich früh eingetrichtert, dass das Leben für alle angenehmer ist, wenn man die eigenen Emotionen kanalisieren kann.

***
"Wut ist eine starke Emotion", erklärte mir meine Cellolehrerin, während sie meinen Bogen neu bespannte. Ich war ein wenig ausgerastet, nachdem ich Kreislers Liebesleid selbst beim 3. Anlauf nicht angemessen spielen konnte. "Du musst versuchen sie zu kontrollieren"
Bockig saß ich auf meinen Hocker und starrte gegen die Tür. Mein innerer Perfektionist sorgte in letzter Zeit häufiger dafür, dass ich in einen tiefen Selbsthass und Wut gegenüber mir selbst verfiel. Antiagressionstraining und mich zu meinem hApPy pLaCe begeben, half nicht. "Ich weiß nicht wie.", murmelte ich. "Helena.", fing meine Lehrerin an, "Du bist eins der schlausten Mädchen das ich kenne. Und auf jeden Fall die schlauste Neunjährige. Denk doch mal nach" Nachdem ich sie nur weiterhin stumm anstarrte, seufzte sie. "Guck mal. Das Stück heißt Liebesleid. Leid. Das ist keine fröhliche Emotion. Und trotzdem ruft es die schönsten Melodien und Ideen hervor. Nicht alles was sich schlecht anfühlt ist schlecht", sie legte mir den Bogen zurück in die Hand "Du musst dir nur zum richtigen Zeitpunkt erlauben, die Wut rauszulassen."
***

Irgendwann lernte ich, wann es angebracht war, Emotionen zu unterdrücken, und wann es an der Zeit war, sich mal gehen zu lassen. Ich glaube ich war mittlerweile ein Meister der Selbstkontrolle.
Mit dem Gedanken im Kopf schlürfte ich weiter, und sah Fred und George mit Lee bei einigen Mädchen stehen. Sie schienen ein super lustiges Gespräch zu führen, denn bei jeder Sache, die Fred von sich gab, fingen alle Mädchen an zu kichern. Als sich kurz unsere Blicke trafen, lächelte ich Lee kurz zu, worauf hin Lee Fred gegen den Arm schlug, und in meine Richtung nickte. Fred sah mich an und lächelte kurz. Dieses Lächeln sollte echt Werbung für Zahnpasta machen. Unfair, ich musste noch mit einer Zahnspange in Hogwarts anfangen, und allen erklären was das sein soll.

"Entschuldigt mich kurz Ladys.", bat Fred seinen Kreis von Verehrerinnen, und zwinkerte kurz, bevor er in meine Richtung lief, und mit einem Lächeln vor mir zum stehen kam.
"Hallo Sonnenschein.", begrüßte er mich.
"Hallo Schatten.", entgegnete ich simpel.
Er lachte kurz. "Du wünschst dir wohl, ich wäre dein Schatten."
Ich drehte mit den Augen, konnte mir ein Lächeln aber nicht verkneifen. "Wenn ich das wollen würde, würde ich mich ja wohl dem Weasley Fanclub dort drüber anschließen."
Er drehte sich kurz um und umd blickte zu der Traube an Mädchen. "Tja Silver, was soll ich sagen, manche Mädchen brauchen eben länger, um wahre Qualität zu erkennen.", er deutete mit seinem Zeigefinger auf sich."Aber wenn du doch noch beitreten willst, ich habe immer ein Anmeldeformular für Spätzünder dabei."
"Ich komm drauf zurück, dein Bruder sieht wirklich ganz gut aus.", ärgerte ich ihn, und tat so, als würde ich George auschecken.
"Man würde denken das kränkt mich, aber letztenendes haben wir das selbe Gesicht.", erklärte Fred trocken.

"Also Weasley, komm zum Punkt, ich hab noch was vor." Hatte ich nicht. Der Rotschopf grinste.
"Ja richtig das hast du. Wir haben unser Date heute Abend.", er kam einen Schritt näher. Wieder glaube ich er wollte mich nervös machen, und das tat es auch, aber ich wollte mir nichts anmerken lassen, und blieb einfach stehen. Ich guckte direkt in seine Augen, und sie funkelten. Genau so, wie wenn sie einen Streich spielten. Irgendwie lebendiger, als andere Augen. "Ich dachte Fred Weasley geht nicht auf Dates.", entgegnete ich mit der festesten Stimme die ich irgendwie aus mir rausgequetscht bekam. Einen Moment lang sah er mich noch an, dann brach er den Blickkontakt und lachte. "Das ist richtig. Aber ich meinte auch eigentlich, dass du ja quasi versprochen hast, heute mit nach Hogsmead zu kommen." Erklärte er. War er leicht rot, oder kam mir das nur so vor? Oder war ich rot geworden?

"Wann genau habe ich das versprochen?", fragte ich ungläubig.
"Na vor ein paar Tagen. Du hast es definitiv versprochen.", versicherte er mir.
"Ich glaube nicht"
"Doch"
"Nein"
"Doch"
"Nein"
"Doch. Und ich habe unendlich viele Geschwister und einen Zwilling. Ich kann das Spiel tagelang durchziehen.", erklärte er,"hab ich recht Georgie?" Rief er seinem Bruder zu.
"Auf jeden Fall", antwortete dieser aus der Ferne. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht wusste worum es geht.
Triumphierend verschränken Feed die Arme vor mir, was nur betonte, wie kräftig seine Arme eigentlich waren. George, der verdammte Ja-Sager.

Ich versuchte nicht zu genau hinzuschauen. "Ich überlege es mir okay? Ich muss noch einen Brief an meinen Bruder schreiben und danach noch Hausaufgaben machen, vielleicht komm ich danach rum.", versuchte ich als Kompromiss anzubieten.
"Oh nein, das kannst du vergessen", er nahm mich an den Schultern und drehte mich samt Cellokoffer um."Wenn du ein mal mit einem Buch anfängst hörst du wahrscheinlich nie wieder auf. Verdammte Ravenclaw." Wir liefen in Richtung Ravenclaw Gemeinschaftsraum. "Man soll ja auch nicht aufhören, man soll sie lesen. Bis zum Ende."

Fred lachte kurz auf. "Genau das meine ich. Wenn wir dich heute Abend dabei haben wollen, muss ich dich wohl von den Büchern fernhalten. Du gehst jetzt in dein Zimmer, und in zwei Stunden hol ich dich dort ab. Und ich verspreche dir, ich breche die Tür ein wenn du nicht da bist." Irgendwie komisch, dass er so viel Überredungskunst aufbringt. Zu den Weasley Partys kommen auch so genug Menschen.
"Wer will jetzt hier wessen Fanclub beitreten?", fragte ich schmunzelnd. Als Antwort bekam ich nur ein Grinsen.

"Okay ich werde da sein, versprochen. Aber kann ich jemanden mitnehmen?" Freds Grinsen wurde breiter. "Na klar. Nimm mit wen du willst. Hauptsache du bist pünktlich."
Ein wenig später waren wir oben im Turm angelangt, und ich bemühte mich, vor Fred nicht loszuhecheln wie ein Pudel in der Sauna. Er war definitiv sportlicher als ich, aber er spielte ja auch Quidditch. Und er war nicht schlecht. Bald würde das erste Spiel der Gryffindor stattfinden, und ich konnte es kaum erwarten. Ich verabschiedete mich kurz und ließ nachdem ich die Antwort auf des Rätsel nannte die Tür hinter mir fallen.
Zu meinem Überraschen saß dort auch direkt Marcus und ich grinste ihn verschmitzt an. Marcus sah leicht beängstigt aus. "Hast du Lust auf Party?"

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LOVING HIM // Fred Weasley FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt