[18] Quelle der Inspiration.

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Yesterday - The Beatles

<><><><><><><><><><><><><><><>Yesterday - The Beatles

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Mir fiel erst ziemlich spät auf, dass der Weihnachtsball direkt auf den Weihnachtstag fiel. Es kostete mich ziemlich viel Überredungskunst und große Fähigkeiten im Handel, bis ich mit meinen Eltern ausgemacht hatte, nachts nach dem Ball nach Hause zu fahren, sodass wir den 26. zusammen verbringen konnten. Damit kaufte ich mich zwar von meinem verhassten Weihnachtskonzert frei, musste aber versprechen dafür Neujahr zu spielen. Ich glaube, für meine Eltern war es eigentlich nur wichtig, das ich überhaupt was spiele, um den Musikschulen im Gedächtnis zu bleiben. Was meine Eltern wirklich nervt, waren deren Eltern. Meine Großeltern waren aus meiner Perspektive ziemlich alt, aber im Vergleich zu Hogwartsprofessoren tatsächlich noch jung. Sie waren sicher nicht begeistert, das jährlich Treffen geschoben wurde. Und beide meiner Omas konnten tuttern. Aber trotz alledem habe ich es geschafft. Das Argument, dass das wahrscheinlich mein einziger Ball war, und der Fakt dass ich flunkerte und meiner Mom sagte, ich würde mit Fred gehen, waren ausschlaggebend. Sie hatte sich so gefreut über meine 'Schulromanze' und war der Meinung alle sollten sowas haben. Sie wollte sogar mein Kleid bezahlen.

Etwa eine Woche vor dem Ball hatte ich trotzdem noch immer kein Kleid, was ich tragen könnte. Meine Mutter hatte mir einen Katalog zukommen lassen, in dem ich mir etwas aussuchen durfte, aber mir gefiel keins der blauen Kleider. Luna und ich hatten uns darauf geeinigt blau zu tragen, weil es irgendwie passte, so als Ravenclaw. Die meisten Kleider waren mir aber einfach zu viel, zu viel Tüll und Glitzer, oder man bräuchte größere Brüste, die ich nicht vorweisen konnte. Die Kleider in den anderen Farben waren wesentlich schöner.

Ich dachte über mein Kleid nach, es war morgens und ich wartete darauf, dass wir in den Alchemieraum konnten. Heute müsste ich meiner Mutter eine Antwort senden, sonst würde das Kleid nie pünktlich ankommen. Wenn mir doch jemand die Entscheidung abnehmen könnte. Wie gerufen liefen in dem Moment Lee, Fred und George an mir vorbei. Fred und ich hatten seit unserer kleinen Auseinandersetzung zwar miteinander geredet, aber es war eher unterkühlt. Er schien sauer zu sein, was ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Dann soll er sich doch einfach endlich ein anderes Mädchen suchen, dem er hinterherrennen kann. Dann könnten wir endlich normal miteinander umgehen. Eigentlich störte es mich, um ganz ehrlich zu sein, nicht wirklich, dass es da keine gab. Ich fand ihn noch immer toll, und es wäre sehr praktisch, wenn ich das endlich loswerde, bevor er mit einer anderen genau das machte, was er seit Beginn des Jahres mit mir getan hatte.
Vor den anderen tat Fred so, als wäre alles komplett normal mit uns. Wahrscheinlich wollte er sich nicht anmerken, dass er mal wieder abgewiesen wurde.

"Hey Lee!", sprach ich ihn an, und automatisch blieben die anderen beiden auch stehen.
"Hey Hell", grüßte er mich. Die anderen beiden nickten mir zu. "Was gibts?"
"Ich wollte dich fragen welche Farbe deine Krawatte hat. Ich weiß noch nicht was ich anziehen soll.", verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf.
"Am besten gar nichts", kam es von George und er zwinkerte mir zu. Die drei lachten, ich rollte die Augen und musste auch grinsen.
"Lass die beiden labern, da kommt nie viel bei rum.", meinte Lee und machte eine ablässige Handbewegung in deren Richtung.
"Hey! Ich hab gar nichts gesagt. Dass du uns so vereinheitlichst, das tut weh mein Freund, genau hier.", Fred fasste sich an die Brust während er sprach. Ich warf ihm einen kurzen Blick zu. Er sah heute mal wieder gut aus. Das Lächeln, traumhaft. Ich schüttelte dem Gedanken weg und wand mich wieder zu Lee, der mich mit einer gehobenen Augenbraue ansah. "Also ich wollte eigentlich eine schwarze Fliege tragen, du hast alle Freiheit der Welt."
Enttäuscht atmete ich aus. "Das hilft mir leider gar nicht, ich kann mich auf keine Farbe festlegen."
"Trag doch blau, für Ravenclaw.", sagte Lee schulternzuckend.
"Das war auch meine Idee, aber da gibt es keins was mir gefällt.", ich seufzte, "Nachher läuft es doch auf Georges Vorschlag hinaus, oder einen Kartoffelsack."
Die Jungs lachten wieder.
"Trag doch rot.", kam es von Fred.
"Warum rot?", fragte ich und sah ihm in die Augen. Oh man, reiß dich zusammen Helena.
"Mal abgesehen davon, dass es meine Lieblingsfarbe ist, ist es die unseres Hauses. Wäre doch ein Statement, so wegen deiner Begleitung.", erklärte Fred.
"Für mich muss es nicht rot sein, ich hab eine Rot-Grün Schwäche, ich würde es nicht wirklich identifizieren können.", lachte Lee.
"Toll, also bin ich wieder am Anfang angekommen."
"Sorry das ich nicht helfen konnte, frag doch Luna oder Hermine, vielleicht können sie dir helfen.", schlug Lee vor.
"Jungs wir müssen.", wies George den Rest an. "Tschüss Helena, ich hoffe ja, es wird mein Vorschlag."
"Wrgh", machte ich, und sah zu wie die drei lachend gingen. Fred warf mir noch ein kleines freundliches Grinsen hinterher, das mich denken ließ, alles wäre für eine Sekunde normal zwischen uns.

Alchemie war mal wieder langweilig und der Tag wurde nicht besser, als mir klar wurde wie nah das Weihnachtskonzert war. Und der Weihnachtsball. Und die Weihnachtsparty meiner Eltern. Es kam mir so vor, als wäre noch zu viel zu tun und zu durchdenken, als das ich jetzt Zeit für Alchemie. Auch Marcus neben mir sah nicht allzu motiviert aus, da er mal wieder irgendetwas zeichnete. Ich beugte mich rüber, um mir das Bild anzusehen, doch er zog weg.

"Hey! Was soll das denn, sonst darf ich auch gucken.", schmollte ich. Ich sah dauernd seine Bilder an und war fasziniert von seinen Fähigkeiten.
"Tja zu blöd, heute nicht.", sagte Marcus mit einem Grinsen auf den Lippen. Das wollte ich mir nicht gefallen lassen, und zog an dem Buch.
"Was ist schon dabei, schon wieder ein Bild von Cho, ich kenn die doch alle schon.", argumentierte ich.
"Cho ja...", murmelte Marcus, "es ist vielleicht nicht Cho."
Überrascht riss ich die Augen auf. Es war wirklich eine Weile her, dass er was anderes gezeichnet hatte, und gerade jetzt, nachdem er sie getroffen hatte, wollte er sie nicht mehr zeichnen? Komisch.
"Warum nicht mehr? Was hat sich geändert?"
"Das ist schwer zu erklären Hell, irgendwie finde ich sie nicht mehr toll.", er machte eine Pause, und ich riss wieder die Augen auf. "Ich meine sie ist ein toller Mensch und hübsch, aber seitdem ich sie getroffen habe ist mir aufgefallen dass wir nichts gemeinsam haben, und irgendwie hat das alles seinen Reiz verloren. Bin eigentlich ganz froh drüber." Marcus lächelte mich verlegen an, als wollte er eine Bestätigung, dass das normal ist.
"Das freut mich zu hören, gut für dich. Eine Karriere als Kuppler sollte ich vielleicht nicht einlegen, aber gut für dich.", ich wuschelte ihm einmal über die braunen Haare. "Aber was zeichnest du denn dann?"

Wieder lächelte er verlegen und checkte nervös den Raum ab, um zu sehen dass uns keiner zuhört. "Ich hab dir ja erzählt dass ich magische Gemälde herstellen will. Die Meister die da ausbilden wollen eine Mappe mit Zeichnungen, man soll Emotionen und unterschiedliche Orte darstellen können. Jedenfalls hab ich," er pausierte und guckte kurz zur Seite. Dann seufzte er und sprach weiter."Naja, irgendwie dich und Fred gezeichnet."
"Was?", fragte ich laut. Einige Schüler sahen mich genervt an. Entschuldigend hob ich die Hand. Dann sah ich Marcus an, der ganz rot wurde.
"Ihr seid eine gute Inspiration, zwischen euch funkt es so unglaublich doll, das lässt sich gut nachzeichnen. Wenn du es scheiße findest schmeiß ich sie weg, versprochen. Aber guck sie erst an." Marcus blätterte in seinem Zeichenbuch und gab es mir dann rüber. "Hier fängt es an." Ich nickte und sah mir die Bleistiftzeichnungen an. Sie waren ziemlich gut. Er zeichnete Fred, der in der Halle saß und zu uns rübersah. Er hatte seine Hand unter sein Kinn gestützt und grinste leicht. Darunter war ich, wie ich in seine Richtung sah. Es gab eine Zeichnung wie wir uns im Unterricht unterhielten und beide grinsten. Ein paar Zeichnungen von einzelnen Schülern waren auch dazwischen. Es kam mir ein wenig unheimlich vor, oder wäre es, wenn ich Marcus nicht kennen würde. Aber so wahr er. Er nahm Emotionen weniger eindeutig war, so machte sich der Autismus, den ich durch Pseudopsychologie diagnostizierte bemerken. Menschen beobachten, zunächst aus der Ferne, hielf ihm, Gefühle und Interaktionen besser einzuordnen. Ich blätterte weiter. Ansonsten gab es ein paar Skizzen, wie wir miteinander redeten oder von den Gängen Hogwarts.

"Sie sind nicht schlecht.", sagte ich, auch wenn mir das ganze etwas peinlich war. "Behalte sie ruhig. Aber ich will nur sagen wir sind Freunde. Nur Freunde."
Marcus zog die Augenbrauen hoch. "Sicherlich. So sehen sich Freunde an. Und das Fred das ganze Schuljahr versucht in deiner Nähe zu sein, oder dich zum lachen zu bringen oder dich dauernd anspricht ist nur ein epischer Zufall, hast recht."
Ich rollte mit den Augen. "Das macht er nur um mich rumzukriegen, weil ich so oft nein gesagt habe. Das ist nur ein Trophäenspiel, mehr nicht. Wenn er das alles ablegt sind wir tief unten nur Freunde und das finde ich schön so."
Marcus zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht Helli, wenn es wirklich nur das ist, und du nur Freunde sein willst, warum hast du ihm nicht einfach den blöden Kuss, dann wäre es vorbei." Die Glocke klingelte und ich saß wie perplex da. "Oder hast du Angst dass er dann nicht mehr mit dir flirtet?"

Die Angst hatte ich tatsächlich nicht mehr. Das war nach meinem Statement letzte Woche sowieso vorbei. Trotzdem hatte ich bei dem Gedanken daran, dass wir jetzt immer so sein würden wie jetzt, ein komisches Gefühl im Bauch. Es fühlte sich nicht richtig an. Als Antwort schubste ich Marcus nur, worauf hin er lachen musste. Wir packten die Sachen zusammen und gingen zum nächsten Unterricht. Vor diesem Schuljahr hatte ich jedes Fach gerne besucht, nun zogen sich einige unendlich lang. Gerade mit Hinblick auf den Ball. Nun war wohl das passiert, wovor mein Vater mich gewarnt hatte. Der Feind des akademischen Erfolgs ist das Leben außerhalb.

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LOVING HIM // Fred Weasley FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt