[15] Krankenbesuch.

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102 - The 1975

<><><><><><><><><><><><><><><>102 - The 1975

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Am nächsten Morgen ging ich schon sehr früh in die Bibliothek. Ich konnte vor lauter Herzklopfen kaum richtig schlafen und drehte mich von einer Seite auf die andere. Immer wieder dachte ich über den Abend und meine Prinzipien nach, und darüber, wie wichtig es wohl sein würde diese aufrecht zu halten. Ich wollte gar nicht mehr, ich wollte mich dem hingeben. Der Gedanke an Fred war wie ein Parasit, und ich ertappte mich immer wieder bei dem Wunsch ihn einfach zu küssen und zu zwingen, seine gesamte Zeit mit mir zu verbringen. Ich musste also wieder auf den richtigen Weg kommen, gerade akademisch ließ ich durch Gespräche im Unterricht nach, deswegen saß ich 6.30Uhr in der Bibliothek.

Ich mochte Morgende. Sie fühlten sich nach Ruhe an und rochen nach frisch gekochtem Tee. Dieser morgen war neblig aber fühlte sich warm an, und die Bibliothek roch nach Büchern. Bücher brachten mich normalerweise zur Ruhe. Wenn ich in der Bibliothek oder Zuhause auf dem Dachboden von ihnen umgeben war, fühlte sich vieles leichter an. Egal welches Problem ich hatte, oder wie viel Chaos in meinem Kopf herrschte, wer war ich schon, zu denken ich wäre die einzige mit einem vollen Kopf, wenn mich die Hirngespinste tausender Autoren umgaben. Zu wissen, dass einige von ihnen wahrscheinlich das gleiche fühlten brachte mich runter. Ich fühlte mich weniger allein, auch ohne dass ich sie gelesen hatte. Auch wenn ich wusste, dass das Unsinn war.

Das Verliebt sein war leider keine dieser Emotionen, die ich durch die Anwesenheit von Büchern zum Schweigen bringen konnte. Es war schon komisch, dass jeder Mensch, der ein kleines bisschen verknallt war sich so verhielt, als wäre er der erste der es je gespürt hat. Man wollte permanent darüber reden, es beschreiben und auswerten, man ließ sich davon vollkommen konsumieren, bis es einen das Feuer entweder erleuchtete oder verbrannte.

Mein Bruder war ein Player. Ich hatte in jungen Jahren viele hübsche Mädchen freudestrahlend in unser Haus laufen sehen, und später am Abend heulend hinaus. Meine Mutter betrachtete das ganze missbilligend, sie war Feministin durch und durch, aber sie verlor nie ein Wort darüber. Trotz allem war er ja ihr Sohn, und sie wollte ihn nicht von sich treiben indem sie ihn diesbezüglich maßregelte. Nach einigen Monaten wurde es schließlich meinem Vater doch zu viel. Auch wenn meine Eltern liberal waren, und unser Haus die Tür gerne für Gäste öffnete, ging es ihm gegen den Strich, dass dauernd ein anderes Mädchen zum Abendbrot dort war. Eines Abends, ich saß mit meinem Vater in der Stube am lesen, ging wieder ein Mädchen. Er seufzte auf, schlug seinen Gedichteband zu, und deutete meinen Bruder an stehen zu bleiben. Dafür musste er nur seine Hand heben. Mein Vater war einer dieser Männer, die natürliche Autorität hatten, ohne es zu versuchen. Es machte sich sicherlich in seinem Job bezahlt. Ich beobachte das ganze über meinen Buchrücken hinweg.

LOVING HIM // Fred Weasley FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt