[12] Umdenken.

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Creep - Radiohead

<><><><><><><><><><><><><><>Creep - Radiohead

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Freds Sicht

Es war spät am Sonntag Abend, und der Tag hätte nicht beschissener laufen können. Nicht nur, dass ich ein Mädchen zum weinen gebracht habe, weil ich mich gestern nicht zusammenreißen konnte, ich hatte auch komplett vergessen Helena vom Zug abzuholen. Zur Krönung hatte ausgerechnet mein bester Freund mich ersetzt, und meinem Zwillingsbruder fiel nichts besseres ein, als mir auch noch einen Streich zu spielen, durch den meine Zunge blau war. So saß ich leicht angenervt im Gemeinschaftsraum um bastelte an einer neueren Erfindung, Bonbons die kurzfristig Nasenbluten verschafften, und dachte über einen Weg nach, den Zauber weniger schmerzhaft zu machen. Immerhin sollten Kinder das nutzen können, um sich vor dem Unterricht zu drücken, nicht um in den Krankenflügel zu kommen. Georgie lag auf der Couch und pennte. Er war gestern noch betrunkener als ich.

Nach ein paar Minuten betrat Lee den Raum. Er war unser bester Freund seit wir hier ankamen, aber heute konnte ich ihn nicht leiden. Er hatte heute im Flur definitiv versucht Besitzansprüche auf Helena zu stellen, und das gefiel mir nicht. Ich wusste nicht genau wieso, aber am liebsten war es mir, wenn sie eine Weile Single sein würde. Eifersucht war für mich neu. Natürlich war man manchmal neidisch, gerade auf George, der es immer wieder schaffte die schönsten Mädchen in seinen Bann zu ziehen, und sie abzuservieren ohne das sie sauer waren. Der Junge hatte wahrscheinlich einfach mehr Glück. Ich hingegen musste schon so einiges Butterbier aus meinem Pullover waschen. Bei Helena war es ein wenig anders, irgendwas an ihr war unglaublich anziehend. Vielleicht war es einfach nur Chemie, aber ich wollte der Sache näher auf den Grund gehen. Das Lee und sie sich so nah zu sein schienen, passte mir gar nicht.

Es war eigentlich eher ungewöhnlich für Lee so spät zurückzukommen, außerdem grinste er so blöd. Automatisch dachte mein Hirn, dass das nur wegen Helena sein konnte. Kein anderes Mädchen würde so ein Grinsen auslösen können.
"Viel Spaß mit Helli gehabt?", fragte ich, und wackelte mit den Augenbrauen um es wie einen Joke rüberzubringen.
Lee kam auf uns zu, nahm sich ein wenig Schokolade und setzte sich auf die Couch die neben mir stand.
"Ein Gentleman schweigt.", meinte Lee schulternzuckend. Was für ein Arsch.
"Das trifft ja wohl kaum zu.", meinte ich mürrisch.
"Ach Fred, du brauchst gar nicht so eifersüchtig sein. Ich hab gar kein Interesse, und du keine Chance.", und er nahm sich mehr Schokolade.
"Das werden wir sehen.", versuchte ich so zuversichtlich wie möglich zu sagen. Ich hatte das Gefühl dass er etwas wusste das ich nicht wusste.
"Nö, glaube ich nicht.", erklärte Lee ruhig. Seine Ruhe brachte mich fast aus der Fassung. Und ich hatte recht, da war was. Meine Brust zog sich automatisch zusammen. War das von den Bonbons? Ich muss es mir als Nebenwirkung merken.
"Okay also war da doch was. Freut mich wirklich für dich, ist wirklich ein hübsches Mädchen.", ich entschied mich gegen die Wahrheit und versuchte alles so gut runterzuspielen wie möglich. Dann soll sie doch Lee daten.
"Oh Freddie Freddie Fred, du bist echt ein ausgezeichneter Lügner, aber ich kenn dich halt zu lange.", Lee warf seine Beine über die Couchlehne."Erstens. Ich hab schon gesagt, kein Interesse. Zweitens. Das 'ich freu mich für dich war gelogen'. Denk nicht ich seh nicht dass du sie magst. Und last but not least. Drittens. Genau das was du gesagt hast ist der Grund, warum das mit euch nichts wird." Mehr als nur verwirrt sah ich ihn an.
"Hä?", war alles was ich dazu sagen konnte.
"Ja man glaub mir, ich war auch erst verwirrt. Aber ich hab Helena heute von deiner Eskapade gestern erzählt."
Wütend sah ich ihn mit einem 'Ist-das-dein-Ernst-Blick' an.
"Chill, sie hat danach gefragt warum du nicht gekommen bist. Jedenfalls hab ich erklärt dass das BB Mädchen dir egal war. Und dann hab ich einen Vortrag zum Thema Feminismus bekommen, und wie Jungs, gerade du, mit Mädchen rumspringen und dann gegenseitig gegeneinander aufbringen, einfach weil sie nicht ehrlich sind. Laut Hell bist du vielleicht ein netter Mensch, aber du spielst mit Mädchen und das macht dich für sie wohl unattraktiv. Also das war meine Schlussfolgerung. Mit deinen Maschen keine Chance."
Die Worte trafen mich wie ein Quaffel ins Gesicht. Keine Chance bei ihr? Scheiße. Das war wirklich hart. Doch sicher nur ein angekratztes Ego.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass George wach geworden war. "Helena?", erkundigte er sich über wen wir redeten. Ich nickte nur.
"Ich hab ja gesagt, weit außerhalb deiner Liga. Zu schlau."
George konnte echt ein Wichser sein. Ich warf ihn mit einem Kissen ab.
"Und was mach ich jetzt?", bat ich Lee um Rat.
Der guckte zur Decke hoch und seufzte, dann streckte er sich und stand auf.
"Keine Ahnung, gibs auf, nimm eins der andere Mädchen. So gut kenne ich sie auch nicht.", sagte Lee gleichgültig,"Ich geh jetzt auf jeden Fall aufs Zimmer."
George stand auch auf. "Da schließe ich mich an", sagte mein schlechter aussehendes Ebenbild.
Als er an mir vorbei ging klopfte er mir auf die Schulter. "Oder du änderst dein Spiel. Oder pausierst es zumindest, Mr Loverboy.", riet George mir.

LOVING HIM // Fred Weasley FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt