Enthüllung

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Nach einigen Minuten kam Spes bei dem Gebäude an uns betrat dieses. Es war eine große Halle, an dessen Ende sich eine Art Bühne befand. Stühle oder Tische waren an die Wände geschoben, sodass das Innere leer wirkte. Und mitten im Zentrum fand der Wächter sein Ziel.
"Patro.". Der Lichtlose drehte sich um, mit einem Lächeln im Gesicht. Doch es war, als hätte der Junge Mitleid mit Spes.
"Ich hatte mir schon gedacht, dass du mich zuerst findest.".
Spes senkte seine Waffe und ging zu den Jungen.
"Warum das alles? Du hast nicht nur Draxus gefährdet, sondern auch die Menschen in der Stadt.".
"Menschen. Prätorianer. Die Veils. Sie sind letztlich nichts besonderes. Doch du, O Spes mein, du bist was besonderes. Für mich.". Spes sah Patro verwirrt und ungläubig an.
"Patro, was- ?".
"Patro! Da bist du ja!", rief Karyu die zusammen mit Horia das Gebäude betrat. Patro's Gesichtsausdruck wurde ganz plötzlich düster, als er die Beiden erblickte.
"Versuch erst nicht wegzulaufen. Stell dich einfach den Konsequenzen. Dein Vater und ich werden Gnade walten lassen.".
"Ja. Eure Gnade ist sehr großherzig. Du und Vergo habt doch nur Angst, vor dem was bevorsteht. Soll ich euch wirklich vertrauen? So wie ihr Spes vertraut? Nur weil er mächtiger als du ist?". Karyu sagte nichts. Denn tief im Inneren waren Patro's Worte doch verletztend. Spes trat ein Schritt näher an den Jungen.
"Ich bin nicht stärker. Ich... Ich bin auch nichts besonderes. Bitte, stell ich einfach deinen Taten. Noch ist es nicht zu Spät Reue zu zeigen.".
Patro fing plötzlich an zu kichern.
"Du brauchst mehr Selbstvertrauen. Sei nicht so bescheiden - jemand könnte dies am Ende ausnutzen.". Spes sah plötzlich schockiert zu Patro. Denn im letzten Satz erkannte er dieselbe Stimme, die sowohl vorhin zu ihm sprach, als auch damals bei der Pyramide.
Patro ging langsam einige Schritte zurück, während die anderen zusahen, wie sich der Junge zu verändern schien. Es sei, als würde sein ganzer Körper verhärten, wie ein Kokon. Hinter ihm begann ein großer Schatten sich auf die Wand zu werfen.
"Nein! NEIN!!!", rief Karyu ungläubig und schockiert.
"Das kann nicht...! Ist das...?!", stotterte Horia. Ein weiterer Schatten erstreckte sich über den Boden. Ein Abbild eines Mädchen, an dessen Seiten sich Flügel befanden. Grüne Flammen umhüllten den Jungen und enthüllten eine andere Person. Sofort, als die Flammen erloschen, rannte Karyu zu dieser Person und zückte eine Waffe.
"WO. IST. PATRO?!!". In ihrer Stimme war ihr purer Hass zu hören.
"Ich... hätte nie gedacht, dass DU dich jemals aus einer Komfortzone traust!", rief Horia.
"Ist mir Egal!! Diesen Fehler wird sie nicht nochmal machen können!!".
"Kann mir jemand sagen, wer das überhaupt ist?", fragte Spes in die Runde.
Das Mädchen hob ihren Kopf, ihre grünen Augen auf den Jungen gerichtet.
"Ich bin Sukira. Intelligenteste der Veil. Champion der Pyramide.
Und so weiter und so weiter.".
"Man nennt sie auch, die Hinterhältige. Eine Lügnerin und Täuscherin.", erklärte Horia und zielte mit ihrer Waffe.
"Es mag stimmen. Doch bin ich nicht hier, um gegen euch zu kämpfen. Im Gegenteil. Ich bitte euch, um Unterstützung.".
"Ha!! Eine Veil bittet UNS um Unterstützung?!! Das ich nicht lache!! Jeden deiner Worte sollte kein Glauben geschenkt werden!".
"Sieh, meine Interessen liegen ganz woanders. Ich will nur frei sein. Frei von der Dunkelheit. Von der Ausleserin. Ich verspreche dir, ich gebe dir in Gegenzug deinen Sohn zurück.".
"Beweise mir, dass es ihm gut geht!!".
"Das kann ich nicht. Dort wo er ist kann kein Anhänger des Lichts reisen.". Karyu's Griff wurde fester, doch zitterte sie am ganzen Leib.
"Du widerst mich an! Bete bloß, dass du dieses eine Mal die Wahrheit sagst! Denn wenn mein Sohn... !". Karyu konnte die Worte nicht von sich geben. Sie wusste nicht einmal, wie es um Patro steht. Die Primus ließ Sukira los und ging mit gesenkten Kopf zur Tür.
"Ich... werde Vergo melden, was geschehen ist. D-Du... bleibst bei ihr. Und beobachtest jeden einzelnen Schritt, den sie macht.". Spes hatte nie zuvor gesehen, wie Karyu so niedergeschlagen ist. Horia stellte sich neben Spes.
"Ich bleibe bei dir. Dieses Mädchen... ist sehr gefährlich.". Der Wächter drehte sich zu der Veil um. Sie lag weiterhin auf dem Boden, als sei sie erschöpft. Oder in Scham. Ihre Flügel hingen schlaff runter.
"Du wirst einiges zu erklären haben.", sagte Spes zu dem Mädchen.

Aus Licht und DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt