Am nächsten Morgen wacht Robin mit einem Lächeln auf den Lippen auf. Nach einem Blick auf ihr Handy bemerkt sie, wie früh es erst ist. Komischerweise ist sie vom gestrigen Abend überhaupt nicht müde und ist voller Tatendrang. Sie schlägt die Bettdecke von sich, klappt das Bett wieder in die Wand ein und sucht sich ihre Sportsachen aus dem Kleiderschrank. Sie zieht sich eine dicke Jogginghose und einen ihrer Sportpullis über, um die fast tägliche Joggingstrecke zu laufen. Sie schaut aus dem Fenster und wie zu erwarten, ist der Schnee nicht liegen geblieben. Zuerst einmal braucht sie einen Kaffee, um wach zu werden. Sie geht an den kleinen Schrank und räumt die Tasse heraus, die sie jeden Tag nimmt. Sie rutscht komischerweise immer wieder in die hinterste Ecke des Schrankes, obwohl sie die einzige Tasse ist, die Robin benutzt.
Nachdem sie ihren erste Kaffee ausgetrunken hat, schnappt sie sich ihre Bauchtasche, ihren Geldbeutel und ihr Handy, welche sie darin verstaut. Sie setzt keine Kopfhörer auf, denn heute möchte sie einfach den Klängen der Natur lauschen.
Sie rennt die Treppen herunter, so wie sie es immer macht und begegnet im Flur einem Nachbarn, den sie freundlich grüßt, bevor sie in den Briefkasten schaut. Heute Morgen hatte sie jedoch noch keine Post erhalten. Draußen angekommen atmet sie aus und man kann ihren Atem sehen. Sie läuft in Richtung des Flusses und grinst bis über beide Ohren. Sie kann ihr Leben immer noch nicht fassen.
Als sie beim Fluss angekommen ist, verschnellert sie ihr Tempo. Sie will einen Sprint einlegen, denn als Feuerwehrfrau muss man gut trainiert sein. Sie wollte den besten Job machen. Auf halber Strecke allerdings wird es glatt und sie rutscht aus. Sie rechnet schon damit, auf der Nase zu landen und sich einen Arm gebrochen zu haben, als sie total sanft landet - in den Armen eines jungen Mannes.
"Nicht so stürmisch" , begrüßt dieser sie.
"Nevio?" , fragt sie, als sie ihm in die blauen Augen schaut.
"Ja?" , fragt er. Er hält sie immer noch in den Armen. Nun versucht sie sich an ihm hochzuziehen. Dabei landen die beiden jedoch zusammen auf dem Fußboden.
"Oh, tut mir Leid" , sagt sie schuldbewusst, doch er beginnt zu lachen, weshalb sie ebenfalls ins Lachen verfällt. Erst jetzt bemerkt sie den Hund, der sie aus den schwarzen Augen ansieht.
"Oh, ist der süß!" , sagt sie und Whitaker kommt näher, um sich eine Streicheleinheit abzuholen.
"Ist das deiner?" ,fragt Robin.
"Ja" , lächelt Nevio und hat sich inzwischen wieder hochgerappelt, um ihr ebenfalls die Hand hinzureichen.
"Willst du das wirklich noch einmal tun?" , fragt sie grinsend und zieht sich an seiner Hand hoch.
"Danke" , erwidert sie daraufhin.
"Kann ich mich mich einem Kaffee bei dir revanchieren?" , fragt sie.
"Ich muss leider zur Arbeit" , antwortet er. "Aber ich würde mich gerne auf einen Kaffee mit dir Treffen. Wie wäre es morgen, selbe zeit, selber Ort?" , fragt er hoffnungsvoll.
"Geht klar" , sagt Robin grinsend. Romantisch, denkt sie sich und mag Nevio in diesem Moment noch mehr, als sowieso schon. Die beiden verabschieden sich voneinander, ohne die Handynummern auszutauschen. Das einzige, was die beiden voneinander wissen, sind ihre Namen und das sie sich morgen um die gleiche Zeit hier sehen. Nur hat Robin in diesem Moment voller Magie vergessen, dass am Freitag, also morgen ihr neuer Job beginnt und sie um diese Zeit schon arbeiten ist. Sie kann ihn nicht treffen. Sie kann nicht ihre Arbeitsstelle für eine Date riskieren. Und sie kann ihn nicht kontaktieren. Robin fällt dies in diesem Moment aber noch gar nicht auf, denn sie ist viel zu aufgeregt und von Freude erfüllt.

DU LIEST GERADE
Feurige Weihnachten
RomanceAdventskalendergeschichte 2021 Robin hat gerade die Ausbildung zur Feuerwehrfrau abgeschlossen und geht noch mit ihren Freundinnen in einer Bar feiern. Dort trifft sie das erste Mal auf Nevio, der ihr seither nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Doch...