Die Kämpfe

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"Schön, dass du das Spiel heil überstanden hast", sagte ich als Yena zu mir kam und mich emotionslos ansah. "Ja. Komm mit Sang Woo", antwortete Yena, nahm meine Hand und lief mit mir aus der großen Halle in Richtung Toiletten. In den Sanitäranlagen angekommen, schloss sie die Tür und presste mich an die nächste Wand. Ängstlich sah ich sie an, da ich nicht wusste was plötzlich mit ihr los war. "Ich will eine ehrliche Antwort von dir. Wusstest du was das für ein Spiel sein würde, bevor es bekannt gegeben wurde?", fragte sie ernst und sah mich wütend an. "Nein Yena. Erst als das Spiel startete, wusste ich was es war. Denkst du, wenn ich es gewusst hätte, ich zugelassen hätte, dass du den Stern nimmst und nicht das Dreieck wie ich?", fragte ich und sah sie gespannt an. "Ok du wusstest wirklich nicht, welches Spiel es sein würde. Doch deiner Annahme kann ich nicht ganz zustimmen. Du bist sicher sauer auf mich nach all den Jahren was ich dir angetan habe und da hätte es sein können, dass du mir nicht helfen würdest und ich im schlimmsten Fall gestorben wäre", erklärte sie und ließ von mir ab. "Klar war ich anfangs sauer als wir uns getrennt hatten, dennoch würde ich dir niemals den Tod wünschen oder alles dafür tun", antwortete ich und sie drehte sich daraufhin von mir weg. "Ich liebe dich Yena", sagte ich und sah auf den Boden. Kurz war Stille zwischen uns bis Yena die Stille unterbrach. "Sang Woo. Es gibt einen Grund warum ich mit dir hierhergekommen bin", fing sie an und ich sah zu ihr auf. "Diese Lüftungsschächte müssten uns in die Freiheit führen", sagte sie, öffnete eine der Toilettenkabinen und ging hinein.

Ich blieb hinter ihr und wartete darauf, was sie sagen würde. "Hilfst du mir hier hoch?", fragte sie, drehte sich zu mir und sah mich erwartend an. "Klar", stimmte ich zu und half ihr zum Gitter des Lüftungsschachtes hochzukommen. Mithilfe einer Haarnadel schaffte sie es, die Schrauben des Gitters zu lösen und somit den Zugang zum Lüftungsschacht zu öffnen. "Ich werde in den Lüftungsschacht gehen und mich umsehen und du hältst die Stellung Sang Woo", sagte sie und ich nickte daraufhin. "Ich komme wieder, wenn ich etwas herausgefunden habe", erwähnte sie noch bevor ich ihr hoch half, damit sie in den Lüftungsschacht klettern konnte. Es vergingen Minuten um Minuten und ich hoffte Yena würde etwas herausfinden und sich nicht selbst in Schwierigkeiten begeben.

"Sang Woo!", hörte ich Yena rufen und merkte, dass sie näherkam. "Hast du etwas herausgefunden?", fragte ich interessiert als sie mich vom Lüftungsschacht aus ansah. "Ja aber hilf mir erstmal hier runter", antwortete sie und ich half ihr wieder zu mir auf den Boden zu kommen. Kurz keuchte sie und sah mich danach an. "Dieses System ist komplex aber nach einer Weile kam ich zu einem Gitter, das nach draußen führte. Doch dieses war verriegelt und davor mit einem Laser ausgestattet. Ich denke wir haben keine Chance durch den Lüftungsschacht herauszukommen", erzählte Yena und seufzte. "Wir finden einen anderen Weg um hier rauszukommen", sagte ich und strich ihr über den Rücken. "Lass uns wieder zurückgehen", schlug ich vor und wir beide verließen daraufhin die Toiletten. Als wir wieder in die Halle kamen, lag ein Mann blutend und regungslos auf den Boden. Zwei Männern knieten bei dem Mann als die maskierten Männer mit einem schwarzen Sarg mit einer rosa Schleife in die Halle kamen. Den Toten legten die beiden in den Sarg und verließen danach wieder die Halle. Die Zahl der Teilnehmer ging von 91 auf 90 herunter. Durch das Dalgona Candy Spiel starben 150 Spieler. Danach wurde wieder Geld in unser Sparschwein gegeben. Nachdem dies passierte, gingen wir beide geschockt wieder zu meinem Bett und versuchten zu realisieren, was gerade passiert war.

"Yena, ich denke wir sollten uns einem Team anschließen", erwähnte ich und Yena sah mich daraufhin fragend an. "Wie kommst du plötzlich auf diese Idee? Das Squid Game ist ein Jeder gegen Jeden", antwortete sie. "Das stimmt, dennoch denke ich, dass wir einigen hier drinnen vertrauen können und, wenn ich mich richtig erinnere, gibt es hier auch Teamspiele also wäre alles nur vom Vorteil", erklärte ich. "Falls das stimmt, welches Team würde uns nehmen und woher willst du wissen, dass uns die Teammitglieder nicht umbringen wollen?", fragte sie. "Mich hat vorher jemand gefragt, ob ich seinem Team beitreten möchte und ich denke wir sollten positiv eingestellt sein. Wir werden es in dem Team schon überleben und, wenn wir ein schlechtes Gefühl bekommen sollten, können wir jederzeit noch zu zweit kämpfen", erklärte ich und hoffte Yena würde den Ernst der Lage verstehen. "Einverstanden aber ich habe weiterhin ein schlechtes Gefühl", sagte sie und ich ging mit ihr zum Spieler 156. "Ich habe über dein Angebot nachgedacht und würde gerne in deinem Team dabei sein", sagte ich und er lächelte. "Das ist schön. Wir können jede Hilfe brauchen, die wir kriegen können", antwortete er und hieß uns beide in seinem Team willkommen. "Ich denke heute Nacht müssen wir auf der Hut sein. Wenn Spieler 421 schon einen Teilnehmer auf dem Gewissen hat, wird er in der Nacht, wenn die Lichter ausgehen genauso handeln", erklärte der Spieler 156. In seinem Team befanden sich die Teilnehmer: 089, 007, 322, Yena (215) und mich (218).

"Wie kam es dazu, dass jemand sterben musste?", fragte ich gespannt und sah die Nummer 156 an. "Dazu kam es, da die beiden eine Auseinandersetzung hatten. Beide haben sich beleidigt und nach einer Zeit wurde es dem Spieler 421 zu viel und fing an auf den Mann einzuschlagen. Nach kurzer Zeit war er tot", erzählte er und sah uns beide emotionslos an. "Ein schrecklicher Vorfall, jedoch werden wir dafür sorgen, wenn wir zusammenhalten, dass uns nicht das gleiche Schicksal treffen wird", erklärte Spieler 007.

Zwei Stunden später

Es waren nur noch wenige Sekunden bis das Licht ausgehen würde und der große Kampf beginnt. Ich hoffte, dass dies nicht passieren wird, doch die Chancen standen 90:10, dass etwas passieren wird. Alle Mitglieder unseres Teams legten sich in ihre Betten und warteten bis das Licht ausging. Zehn Sekunden später wurde das Licht ausgeschaltet und man konnte die erste Person schreien hören. Sofort sprang ich von meinem Bett auf und lief zum Treffpunkt des Teams. Dort angekommen, merkte ich, dass zwei Spieler nicht da waren. Es fehlten Spieler 089 und Spieler 215. "Wir müssen unsere anderen beiden Teammitglieder finden aber sollten in der Gruppe bleiben", befahl Spieler 156 und bewaffnete sich mit einer Eisenstange, die bereits von einem Gestell des Bettes stammte. "Bleibt in der Defensive außer ihr werdet angegriffen!", befahl Spieler 156 und wir verließen den Treffpunkt. Zudem fing nun auch das Licht zu flackern an und ermöglichte uns immer wieder einen kleinen Teil der Halle zu sehen. Man hörte viele Personen in Todesangst schreien und auch schon einige Leichen lagen auf den Boden verteilt. "Sang Woo!", hörte ich Yena rufen als sie von einer Nische der Bettgestelle zu mir lief. "Wo warst du?", fragte ich besorgt und sah sie an. Bevor sie antworten konnte, sah ich hinter ihr einen korpulenteren Mann bewaffnet mit einer zerbrochenen Flasche. Yena brachte ich hinter mir in Sicherheit und verteidigte sie mit einer Eisenstange, die ich von meinem Team bekommen hatte.

Nach kurzem Kampf scheiterte ich und lag nun unbewaffnet auf den Boden. Dies war nun das Ende. Bevor mich Spieler 421 mit der Flasche töten konnte, holte einer hinter mir mit einer großen Eisenstange aus und jemand anderes zerrte mich nach hinten zu den anderen Teammitgliedern. "Was war daran schwer zu verstehen, dass man in der Gruppe bleiben sollte, um diese Situationen zu vermeiden?", fragte Spieler 156 wütend und sah mich ernst an. Nach kurzer Zeit wurde das Licht wieder angeschaltet und Männer mit den pinken Anzügen bewaffnet mit Munitionsgewehren betraten die Halle und schossen einige Male in die Luft, damit alle still standen. Der Kampf war vorerst vorbei.

Squid Game 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt